HRZ – das Rechenzentrum der Zukunft

Feierliche Grundsteinlegung (Artikel vom 8. April 2024)


Effektive Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bilden eine wichtige Voraussetzung für ausgezeichnete Lehre, Forschung und Administration. Mit dem neuen Rechenzentrum auf dem Campus Hönggerberg (HRZ) legt die ETH Zürich die Grundlage, um diesem Bedürfnis auch in Zukunft nachzukommen.

Ansicht von der Schafmattstrasse
Eine Visualisierung der Eingangsfassade: Ansicht von der Schafmattstrasse. Visualisierung: Penzel Valier AG

Die ETH Zürich will im HRZ einerseits Daten langfristig und sicher speichern und andererseits genügend Rechenkapazität bereitstellen, um den stetig wachsenden Bedarf bedienen zu können. Durch den Neubau werden mehrere Rechenzentren der ETH Zürich entlastet oder vollständig abgelöst, die bisher auf verschiedene, teils provisorische Standorte auf dem Campus verteilt sind.

Hochverfügbarkeit

Das HRZ wird die Server-, Speicher- und Kommunikationssysteme der Informatikdienste und von Departementen der ETH Zürich beherbergen. Neben den Rechenzentren des Campus Zentrum stellt das HRZ einen wichtigen Baustein dar innerhalb der langfristigen Strategie zur Hochverfügbarkeit von IKT-Mitteln an der Hochschule. Hochverfügbar meint: Nutzende sollen möglichst immer auf ihre benötigten Services zugreifen können.

Umgang mit Landschaft

Der Neubau ordnet sich als westlicher Abschluss des Campus Hönggerberg in die Gebäudegruppe der zentralen Versorgungsgebäude (HEZ) ein. Durch die besondere Lage des Neubaus an der Schnittstelle von Campus, Wohngebiet und der gut sichtbaren Hanglage gewichtete die ETH Zürich bei der Wahl der Planenden die städtebaulichen, architektonischen Aspekte sowie den sensiblen Umgang mit der Landschaft besonders hoch. Das Zürcher Architekturbüro Penzel Valier AG überzeugte dabei die Jury mit seinem Projekt.

Besonderheit des Gebäudes

Der Bau wird aus vier ineinandergreifenden Gebäudetrakten bestehen. Jeder dieser vier Teile hat eine eigene Funktion. Ein Trakt beherbergt die Server, ein anderer Trakt dient der Kühlung und die beiden weiteren Trakte ermöglichen den Zugang durch ein Treppenhaus und durch Korridore. Rechenzentren unterliegen sich ständig ändernden Bedürfnissen. Deshalb ist auch für das HRZ ein möglichst flexibel nutzbares Gebäude notwendig. Um die Server ohne grössere Einschränkungen während des Betriebs umplatzieren und die Kapazitäten später problemlos erweitern zu können, sind grosse, stützenlose Server- und Versorgungsräume nötig. Dies wird durch ein Haupttragwerk aus Holz und die tragende Aussenhülle mit Sichtbeton ermöglicht. Die unterschiedlichen Informatiksysteme benötigen jeweils passend ausgestattete Räume, was Energieversorgung, Kühlung oder die Sicherheit der Räume betrifft. Im HRZ werden diese Bedürfnisse entsprechend abgedeckt.

Moderne Kühlung

Das neue Rechenzentrum wird eine fortschrittlich hohe Energieeffizienz aufweisen. Die Serverräume werden durch eine indirekte Kühlung mit Aussenluft gekühlt. Es kommen dafür Luft-Luft-Wärmetauscher zum Einsatz. In diesen treffen die kühle Aussenluft der Umgebung und die warme Abluft der Serverräume aufeinander, wodurch Wärme ausgetauscht wird. Sind die Aussentemperaturen zu hoch, wird die Aussenluft zusätzlich mit aufbereitetem Regenwasser befeuchtet. Das Wasser verdunstet und kühlt dadurch die Aussenluft ab. Durch die Anwendung dieses Systems benötigen die Server keine zusätzlichen Kälteanlagen. Die Abwärme der Serverräume kann zudem weiter genutzt werden.

Nachhaltigkeit

Die ETH Zürich setzt sich für ökologisches und nachhaltiges Bauen ein. Der schonende Umgang mit Ressourcen wird bei dem Neubau umgesetzt und eine ökologisch verträgliche Materialwahl angestrebt. Holz als nachwachsender Rohstoff wird für das Tragwerk genutzt. Es kommt Recyclingbeton zum Einsatz. Im Beton der Fassade wird zudem dauerhaft Kohlendioxid (CO2) gespeichert. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach ermöglicht eine eigene Stromproduktion. Beim Bau des Gebäudes wird auch an Fledermäuse oder Mauersegler gedacht, die Unterschlupf oder Platz zum Brüten finden sollen. Stampfbetonmauern mit Substrateinlagen in der Umgebung werden Reptilien und Amphibien Lebensraum bieten.

Südfassade
Eine Visualisierung der Südfassade: Ansicht vom Hönggerberg. Visualisierung: Penzel Valier AG

Wichtige Termine

Das Projekt im Überblick

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert