Das neue Respekt-Programm
«Respect – Reflect – Respond». Diese drei Worte begegnen Ihnen ab heute an verschiedenen Stellen an der ETH Zürich und stehen für das neue Respekt-Programm, das sich an alle ETH-Angehörigen richtet. Die drei Begriffe fassen zusammen, wie wir an der ETH miteinander umgehen: Auf Augenhöhe und bereit, uns mit unserem eigenen Denken und Handeln auseinanderzusetzen sowie in unterschiedlichen Kontexten angemessen zu reagieren.
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Es ist kein Zufall, dass das Thema Respekt seit 2004 immer wieder ganz oben auf der internen Themen-Agenda der ETH steht. Für Julia Dannath, Vizepräsidentin für Personalentwicklung und Leadership, deren Linie für das Programm verantwortlich zeichnet, ist ein wertschätzender Umgang miteinander ein wichtiger Baustein für das Fundament einer Hochschule: «Respekt schafft ein Klima der Offenheit, einen Boden für konstruktiven Ideenaustausch und Raum für kritisches Denken – das sind alles essenzielle Faktoren, um als Lehr- und Forschungseinrichtung erfolgreich zu sein.»
Ein vielseitiges Programm für alle
Neu wird das Thema an der ETH in Form eines dauerhaften Respekt-Programms aufgegriffen, das an die Inhalte früherer Kampagnen anknüpft und vertiefende Inhalte zur Verfügung stellt. Es umfasst ein breit gefächertes Angebot zu Schwerpunkten wie Zusammenarbeit, Persönliche Integrität, Diversität, Respekt- und Konfliktmanagement. Mitarbeitende und Studierende der ETH können an Workshops teilnehmen, Talks mit Expert:innen beiwohnen oder Praxis-Tipps in Form von Hintergrundinformationen oder Checklisten nutzen. Das Angebot wird laufend erweitert und mit neuen Inhalten ergänzt. Hat man einen Live-Talk oder ein Input-Referat verpasst, können diese im Nachgang über den Lifelong Learning Hub L3H geschaut werden.
Ziel des neu eingeführten Programms ist es, dass sich alle ETH-Angehörigen regelmässig mit den verschiedenen Dimensionen von respektvollem Verhalten auseinandersetzen, ihre Kompetenzen stärken und diese in ihr Denken und alltägliches Handeln einfliessen lassen. Denn wo Menschen miteinander interagieren, kann es nebst Ansporn und Inspiration auch herausfordernde Situationen geben, die zu Irritation oder Konflikten führen können.
Kontroversen als Teil einer gesunden Arbeitskultur
Sind die im neuen Kampagnen-Sujet visualisierten Schalter Respect, Reflect und Respond aktiviert, gelingt es uns, solche Momente nicht nur zu entschärfen, sondern sogar positiv zu kanalisieren und Brücken zu bauen, erklärt Julia Dannath: «Wenn wir über eine respektvolle Grundhaltung verfügen und bereit sind, stets unsere Situation sowie die des Gegenübers zu reflektieren und bewusst zu reagieren, ist es möglich, dass Reibungen eine konstruktive und produktive Wirkung haben.» Exemplarisch dafür ist die Zusammenarbeit in der Wissenschaft, wo kritisches Hinterfragen und Out-of-the-Box-Denken wichtig sind, um bestehende Theorien und Modelle zu überprüfen und innovative Ansätze zu entwickeln.
Auch in anderen Arbeitskontexten gehört es zu einer guten Team- und Führungskultur, gegensätzliche Standpunkte zuzulassen. Eine von gegenseitigem Respekt geprägte Zusammenarbeit zeichne sich unter anderem dadurch aus, dass man Kritik annehmen könne und Führungsentscheidungen akzeptiere, auch wenn diese nicht der eigenen Sichtweise entsprächen, betont Julia Dannath. Massgeblich sei, dass kontroverse Themen ehrlich, fair und sachlich angesprochen würden.
Wird allerdings der Rahmen einer professionellen Kommunikations- und Konfliktkultur gesprengt, ist man mit einer Situation überfordert oder werden im Umgang miteinander persönliche Grenzen überschritten, dann vermittelt das Respekt-Programm auch, wie wichtig es ist, dies zu melden und Unterstützung zu holen. ETH-Angehörige können sich an die für ihre Anliegen passenden internen und externen Anlaufstellen wenden, wenn sie Verhalten erleben oder beobachten, das den Regeln des Verhaltenskodex widerspricht.
Einladung zum Input-Referat
«Gefühle im Griff? Wie Gefühle uns beeinflussen und was wir tun können, um sie erfolgreich zu regulieren»
Wer seine Emotionen wahrnehmen und regulieren kann, kann auch schwierige Gespräche in konstruktive Bahnen lenken.
In dieser Key Note Speech im Rahmen des Respekt-Programms erklärt Sven Barnow, Leiter der Arbeitseinheit für Klinische Psychologie und Psychotherapie am Psychologischen Institut der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, welche Möglichkeiten es gibt, aktiv zu handeln, um den eigenen und den Gefühlen anderer nicht «ausgeliefert» zu sein.
Donnerstag, 21. März, 17.00 bis 18.00 Uhr
Teilnahmelink: externe Seite https://ethz.zoom.us/j/64555347863
Sprache: Die Veranstaltung wird auf Deutsch durchgeführt mit englischer Simultanübersetzung
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