Die Weiterentwicklung des HGZZ von der Polyterrasse bis zum Gloriapark
Das Hochschulgebiet wird sich bis 2030 verändern. Die ETH erneuert ihr Mensa- und Mehrzweckgebäude unter der Polyterrasse sowie das Hauptgebäude samt Vorplatz. USZ und UZH bauen ein neues Spital sowie ein Bildungs- und Forschungszentrum. Umgestaltet werden die Strassen, Velowege und Grünräume.
Baustellen werden im nächsten Jahrzehnt zum Alltag gehören für Hochschulangehörige, die im ETH-Hauptgebäude oder auf dem Campus Zentrum studieren und arbeiten. Sowohl die ETH Zürich als auch das Universitätsspital Zürich (USZ) und die Universität Zürich (UZH) realisieren im Hochschulgebiet Zürich Zentrum (HGZZ) bis 2028 verschiedene Grossbauprojekte.
Die ETH Zürich bereitet derzeit umfangreiche Bauarbeiten am ETH-Hauptgebäude und am Mensa- und Mehrzweckgebäude (MM) inklusive der Polyterrasse vor. Das Gebäude MM soll 2023 bis 2026 komplett saniert werden. Die Sportflächen des ASVZ werden erweitert sowie optimiert und der Gastronomie werden zeitgemässe Infrastrukturen zur Verfügung gestellt. Ausserdem wird der Zugang zur Polyterrasse offener gestaltet und als Aufenthaltsfläche aufgewertet. Die Mensa und die neu gestaltete Cafeteria werden direkter und hindernisfrei zugänglich sein. Für künftige Events wird ein neuer, zweigeschossiger Veranstaltungsraum den GEP-Pavillon ersetzen.
Umbau Polyterrasse mit Provisorien
Als Mensa-Ersatz ist ein Gastronomieprovisorium über der Karl-Schmid-Strasse vorgesehen, dessen Baustart auf Frühling 2022 geplant ist. Als Übergangslösung errichtet die UZH Provisorien für das ASVZ-Sportprogramm auf dem Campus Irchel und im Gloriarank. Mit der Stadt Zürich arbeitet die ETH an Lösungen für ÖV und Verkehrsfluss. Für Passantinnen und Passanten wird eine provisorische Brücke von der Polybahn ins HGZZ errichtet und die Haltestelle des ETH Links verschiebt sich zwischenzeitlich auf die Leonhardstrasse. Nach der MM-Sanierung wird der ETH Link wieder unter der Polyterrasse halten. Dieser Durchgangsraum wird für Fussgängerinnen und Fussgänger aufgewertet – Mensa und HG erhalten neu eine Direktverbindung.
Die Kreditfreigabe für dieses Bauvorhaben soll 2022 im Rahmen des Bauprogramms des ETH-Bereichs dem Bundesparlament erfolgen. Die stärksten Lärmemissionen sind 2023 und im ersten Halbjahr 2024 zu erwarten. Die Wiedereröffnung des MM ist für 2027 vorgesehen.
Sanierung ETH-Hauptgebäude ab 2021
Schon ab Sommer 2021 sollen der Vorplatz des Hauptgebäudes sowie die darunterliegende Einstellgarage rund ein Jahr lang saniert werden. Über dem Trottoir vor dem Vorplatz wird ein Baukran aufgebaut und provisorische Zugänge ins HG werden eingerichtet. Vor allem in der Anfangsphase wird es Emissionen geben. Die Garage wird geschlossen. Mit der Sanierung entstehen hindernisfreie Zugänge sowie neu drei Parkplätze für Frauen. Ebenfalls vier Parkplätze sind für mobilitätseingeschränkte Menschen, zwei davon haben eine Elektroladestation. Die Autoparkplätze werden reduziert zugunsten von Parkplätzen mit Ladestationen und Velo-Parkplätzen. Von Harald Nägelis Sprayfiguren bleiben 22 Werke erhalten.
Für das Hauptgebäude wurden ausgehend von einer sorgfältigen Analyse der historischen Bausubstanz 14 bauliche Handlungsfelder für die nächsten rund zwei Jahrzehnte definiert. Ca. 2022 bis 2024 soll zum Beispiel die historische Semper Aula restauriert werden.
Ansichten des künftigen Hochschulgebiets
Nicht nur die ETH Zürich wird in den nächsten Jahren Grossbauprojekte im Hochschulgebiet umsetzen: USZ und UZH werden das neue Spitalgebäude «USZ Campus MITTE1» und das neue Bildungs- und Forschungszentrum «Forum UZH» bauen. Im gemeinsamen Gebietsmanagement stimmen die drei Institutionen, der Kanton und die Stadt Zürich diese Bauvorhaben und die damit verbundenen Verkehrs- und Grünraumprojekte aufeinander ab. Heute haben sie an einer Medienkonferenz über den aktuellen Stand der Bauprojekte und der Aufwertung des Grün- und Strassenraums orientiert.
Neubauten USZ und UZH bis 2028
Seit Januar 2019 sind die Neubauprojekte von USZ und UZH weiter vorangeschritten. So wurde am USZ Campus MITTE1 des Architekturbüros Christ & Gantenbein, beide Professoren der ETH Zürich, beispielsweise die Fassade weiterentwickelt. Bei dem einen Gebäude trägt die Begrünung zur Regulierung des Stadtklimas bei, an dem anderen werden Photovoltaik-Elemente angebracht. Im Herbst 2021 wird das USZ voraussichtlich die Baueingabe für den Campus MITTE1 einreichen. Der Baustart ist einige Monate später und die Inbetriebnahme für Sommer 2028 geplant.
Auch das Projekt FORUM UZH der emeritierten ETH-Professoren Herzog & de Meuron wurde weiter optimiert. In diesem Jahr war die Flexibilität der Räume für Forschung und Lehre ein Hauptthema, nächstes Jahr steht die Nachhaltigkeit der Gebäudetechnik, das bibliothekarische Lernzentrum sowie die Aussenraumgestaltung im Fokus. Die Gloriaterrasse wird begrünt. Die darunterliegenden Rämiterrasse umfasst unter anderem Mensa, Cafés, Orte der Begegnung und eine Sport-Arena. Auf Autoparkplätze kann dank neuer Tramhaltestellen direkt vor Ort und dem Ausbau der Veloabstellplätze verzichtet werden; es entstehen lediglich Parkplätze für mobilitätseingeschränkte Menschen. Das FORUM UZH soll ebenfalls 2028 eröffnet werden, der Baubeginn ist für 2023 vorgesehen. Der Bau der Sporthallen Gloriarank startet nach heutigem Wissensstand im Herbst 2021.
Neue Grünräume, Velowege und Tempo 30
Umgestaltet werden die Stadt- und Grünräume im HGZZ: der Gloriapark (heutiger Spitalpark) und die sogenannte Parkschale – ein Übergang vom Park zur Strasse – und die gesamte davorliegende Fläche bis zu Rämi- und Gloriastrasse werden zu einem Ganzen zusammengefügt. Der heutige Parkplatz wird aufgehoben. Die zu fällenden Bäume werden nicht nur kompensiert, sondern der künftige Baumbestand soll ökologisch wertvoller und stadtklimatisch wirksamer gestaltet werden.
Die Rämi- und die Gloriastrasse erhalten bis 2030 durchgehende, punktuell mit Bäumen bepflanzte Mittelinseln für Fussgängerinnen und Fussgänger Auf beiden Strassen sind Tempo 30 und beidseitige Velostreifen vorgesehen. Für Veloquerung des Gloriaparks, die heute über den Parkplatz verläuft, ist ein separater Veloweg geplant. Diese Massnahmen dienen dazu, das künftige Verkehrsaufkommen zu bewältigen.
Ein gemeinsam erarbeitetes, massgeschneidertes Konzept für die Baustellenlogistik soll zudem sicherstellen, dass die Belastung der Quartiere und der Hochschulangehörigen so tief wie möglich ist. Die Zufahrten zum Hochschulgebiet werden über eine Online-Plattform gesteuert, und der Baustellenverkehr wird möglichst gleichmässig ausserhalb der bestehenden Spitzenbelastungen verteilt. Ein gut geregeltes Fahrtenregime hat sich bereits beim Bau des Lehr- und Forschungsgebäudes GLC bewährt.
Das GLC-Gebäude der Gesundheitswissenschaften (HEST, ITET) ist dabei eines von zwei Grossbauprojekten, das die ETH 2021 abschliessen wird: das andere ist das neue Student Project House im FHK.