Gipfeltreffen der KI-Branche im Licht von Politik und generativer KI
Über 2000 Studierende, Forschende, Unternehmer:innen und Branchenvertreter:innen haben sich am AI+X Summit 2023 über die neusten Trends der künstlichen Intelligenz ausgetauscht. Beliebte Themen waren: Einfluss der generativen KI, KI-Gesetzgebung, KI in der Medizin und vertrauenswürdige KI.
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Die Chance zur fachlichen Diskussion über neueste Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) haben Mitte Oktober zahlreiche Studierende, Forschende und Fachpersonen wahrgenommen. Zum dritten Mal fand in Oerlikon der «AI+X Summit» des ETH AI Centers und der ZHAW statt, der dem Austausch zwischen der Hochschul-Ausbildung und Forschung und der Geschäftswelt gewidmet ist. Kombiniert wird er mit dem LAUNCH-Event des ETH Entrepreneur Club.
An verschiedenen Ständen konnten sich Studierende und Forschende mit Vertreter:innen aus Tech-Unternehmen oder Start-ups unterhalten. Vorgestellt wurden zum Beispiel neuste Anwendungen von KI für intelligente Daten-Analysen, oder KI-Anwendungen für Drohnen und Roboter.
Welche Gesetze und Rechtsprechung erfordert KI?
Wichtige Treffpunkte des Events sind die Workshops, in denen sich bestimmte Themen und Trends der KI vertiefen lassen. Besonders beliebt und stark besucht waren in diesem Jahr die Workshops zu KI in der Medizin, vertrauenswürdiger KI oder zur aktuellen Rechtsanwendung und Gesetzgebung im KI-Bereich. So bereitet etwa die Europäische Union (EU) für 2024 einen umfassenden «AI Act» vor. Die Schweiz vertritt im Vergleich dazu in Gesetzgebung und Rechtsprechung einen technologieneutralen Ansatz. Das heisst, dass das allgemeine Gesetz auch KI-spezifische Rechtsfragen abdecken muss.
Fragen der Rechtsanwendung, die konkret am Summit besprochen wurden, betrafen zum Beispiel Texte und Bilder, die mit generativer AI erzeugt werden, und die je nachdem den Kopierschutz von Autor:innen und Kunstwerken tangieren können. Als Faustregel für Bilder lässt sich sagen, dass je mehr Inputs (sog. prompts) und Bearbeitungsschritte ein KI-generiertes Bild erfährt, umso eigenständiger ist es und umso geringer die Möglichkeit, einen Kopierschutz zu verletzen.
Mehr Black Box-KI-Modelle?
Der Einfluss generativer KI – wie zum Beispiel Chat GPT – wurde auch in Diskussionsrunden am Beispiel von Medien-Unternehmen oder der Gesamtentwicklung in KI-Forschung und Anwendung besprochen. Für Medien (Zeitungen, Radio, TV) wurde gesagt, dass KI für Recherche und Routinearbeiten wichtige Aufgaben übernimmt, dass automatisch geschriebene Artikel jedoch den Qualitätsrichtlinien der Medienhäuser nicht genügen, weshalb nach wie vor Menschen die veröffentlichten Artikel schreiben.
Für die Gesamtentwicklung wurde in Aussicht gestellt, dass der Erfolg von generativer KI einen Wandel von offener zu geschlossener KI einleiten könnte. Bereits in einem Jahr könnte es weniger offen geteilte KI-Modelle am Markt geben werde, dafür mehr private «black box» KI-Modelle, bei denen der Datengebrauch der KI nicht oder weniger transparent sein dürfte als bei den Modellen der Wissenschaft, hiess es an einer der Podiumsdiskussionen.
17 Professor:innen für Start-up-Förderung geehrt
Ganz im Geist der aktiven Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im KI-Bereich werden am AI + X Summit jedes Jahr die «Dandelion Awards for Entrepreneurship» verliehen. Nach dem Vorbild des ETH-Lehrpreises «Die Goldene Eule» zeichnet dieser Preis für jedes Departemente diejenige Professor:in aus, die sich besonders für Innovation, Wissenstransfer und Start-ups einsetzt und als Mentor:in der nächste Generation von KI-Unternehmer:innen auftritt. Die Nominierung kommt von den Studierenden und Doktorierenden.
Die 17 Preisträger:innen des Dandelion Awards 2023 sind:
- Phillipe Block (D-ARCH)
- Sven Panke (D-BSSE)
- Manu Kapur (D-GESS)
- Luca Benini (D-ITET)
- Daniel Ahmed (D-MAVT)
- Daniela Domeisen (D-USYS)
- Adrienne Grêt-Regamey (D-BAUG)
- Erick Carreira (D-CHAB)
- Raffaele Mezzenga (D-HEST)
- Nicolai Meinshausen (D-MATH)
- Stephan Wagner (D-MTEC)
- Berend Snijder (D-BIOL)
- Andreas Fichtner (D-ERDW)
- Marc Pollefeys (D-INFK)
- Jan Vermant (D-MATL)
- Jérôme Faist (D-PHYS)
Den Special Award erhielt:
- Anthony Patt (D-USYS)
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