Stereotypen und Unconscious Bias

Stereotypen und unbewusste oder implizite Vorannahmen (unconcious bias) können in der akademischen Welt ein schwerwiegendes Problem darstellen, das die Entscheidungsfindung und die Interaktionen auf allen Ebenen der Universität beeinflusst. Sich der eigenen Denkmuster bewusst zu sein, ist der Schlüssel dazu, unser universitäres Umfeld inklusiver und vielfältiger zu gestalten.

Stereotypen im akademischen Bereich

Ein Stereotyp ist die Überzeugung, dass bestimmte Eigenschaften für eine Gruppe von Menschen charakteristisch sind. Diese Überzeugungen können auf Geschlecht, Ethnie, ethnischer Zugehörigkeit, Alter, sozioökonomischem Status oder anderen Merkmalen beruhen. Sie können sowohl positiv als auch negativ sein, wahr oder falsch, gerechtfertigt oder ungerechtfertigt. Sie ordnen eine Person einer Gruppe zu und ignorieren dabei ihre individuellen Besonderheiten. Stereotype führen zwar nicht automatisch zu bestimmten Verhaltensweisen, aber sie können eine Begründung dafür liefern, wie wir andere behandeln und mit ihnen umgehen. Stereotype sind mit Vorurteilen oder negativen Meinungen über Mitglieder einer bestimmten sozialen Gruppe verbunden. Diese können wiederum zu Diskriminierung führen, d. h. zu negativem oder schädlichem Verhalten gegenüber Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe.

Beispiele:

  • Geschlechtsspezifische Stereotypen: Der Glaube, dass Männer eher an MINT-Fächern interessiert sind oder sich von Natur aus darin auszeichnen, während Frauen besser in Geisteswissenschaften sind.
  • Stereotypen bezogen auf Race: Annahmen, dass bestimmte Gruppen mehr oder weniger fähig oder interessiert an akademischen Tätigkeiten sind.
  • Altersstereotypen: Wahrnehmungen, dass ältere Lehrkräfte weniger innovativ sind oder dass es jüngeren Lehrkräften an Erfahrung mangelt.
  • Stereotype bezogen auf Menschen mit Behinderungen: Annahmen, dass Menschen mit Behinderungen abhängig und weniger leistungsfähig sind.

Unconscious Bias im akademischen Bereich  

Im Allgemeinen handeln wir auf der Grundlage von verinnerlichten Schemata oder Mustern, die wir verwenden, um die Verarbeitung von Informationen effizient und handhabbar zu machen. Diese Denkmuster werden durch Erziehung, Erfahrungen, Medien und das Arbeitsumfeld geprägt. Diese nützlichen kognitiven "Abkürzungen" können uns jedoch auch in die Irre führen, denn sie führen dazu, dass wir mehr auf Informationen achten, die unsere Erwartungen bestätigen, und weniger darauf, Informationen in Frage zu stellen. Dies führt zu dem, was wir als unbewusste oder implizite Vorannahmen (engl. unconcious bias) bezeichnen. Dabei handelt es sich um Tendenzen bei der Bewertung von Menschen und Situationen, die auf unbewusste Wahrnehmungs- und Lernmechanismen zurückzuführen sind, die unser Verhalten beeinflussen.

Arten von Unconscious Biases

  • Überzeugungen, Verhalten und Entscheidungsfindungen: Vorurteile in dieser Kategorie betreffen die Bildung von Überzeugungen, Schlussfolgerungen, wirtschaftliche und geschäftliche Entscheidungen und unser entsprechendes Verhalten im Allgemeinen.
  • Soziale Interaktionen und Gruppen: Vorurteile in dieser Kategorie treten vor allem in der Interaktion mit anderen Menschen oder Gruppen auf.
  • Gedächtnis und Erinnern: Vorurteile in dieser Kategorie beeinflussen unser Gedächtnis, indem sie es uns entweder erleichtern, uns an etwas zu erinnern, oder uns daran hindern, uns daran zu erinnern. Sie können auch den Inhalt einer vermeintlichen Erinnerung verändern.

Ohne es zu wollen oder zu denken...

  • neigen wir dazu, Männer gegenüber Frauen in Führungspositionen zu bevorzugen. 
  • halten wir Menschen mit einem ähnlichen Hintergrund wie dem unseren für sympathischer.
  • umgeben wir uns lieber mit Menschen, die uns ähnlich sind.
  • verlassen wir uns bei Entscheidungen eher auf unsere Erfahrungen, als Fakten zu sammeln.
  • sind wir empfänglicher für Informationen, die unsere Sicht der Welt bestätigen.
  • behandeln wir Menschen anderer Hautfarbe oder anderer Religion automatisch anders.

Ihre Biases berücksichtigen

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Weitere Links und Ressourcen