Die Schulleitung informiert 2018 / 5

Die ETH Zürich lanciert eine Initiative im Bereich Medizin für eine umfassende Erforschung eines bis jetzt brachliegenden Gebiets, der mittel- und langfristigen Rehabilitation von Patientinnen und Patienten. Weitere Themen der letzten Schulleitungssitzungen waren die Wahl von zwei neuen Ombudspersonen, der jährliche Gender Monitoring Bericht und das neue Finanzreglement.

Die ETH hat wieder drei Ombudspersonen. Die Schulleitung hat Margrit Leuthold und Peter Frischknecht auf den 1. Oktober 2018 in diese wichtige Funktion gewählt. Sie werden zusammen mit dem bisherigen Ombudsmann, Prof. Gerhard Tröster, die Arbeit von Maryvonne Landolt weiterführen, die altershalber aufhört. Die Ombudspersonen fungieren als Anlaufstelle für alle ETH-Angehörigen, die ein Problem haben, das sie nicht über die Linie (ihre Vorgesetzten) lösen können. Die beiden neuen Ombudspersonen wurden erstmals auf Vorschlag der Hochschulversammlung gewählt. HV-Präsident Werner Wegscheider gibt in einem Interview auf Intern Aktuell Auskunft über die Gründe für das neue Verfahren, den Prozess der Kandidatensuche und die Anforderungen an ETH-Ombudspersonen.

ETH lanciert Rehabilitationsinitiative

Die ETH will sich mit einer grossen Reha-Initiative als Exzellenzzentrum für eine umfassende und innovative Forschung auf dem Gebiet der Rehabilitation profilieren. Geplant sind acht neue Professuren in vier verschiedenen Departementen.

«Mit der Reha-Initiative wollen wir unsere bestehenden Kompetenzen im Bereich Gesundheit weiter vertiefen – und zwar dort, wo im Moment weltweit noch grosser Forschungsbedarf besteht.»Detlef Günther, Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen

Zu den drei bereits bewilligten Professuren (Data Science for Personalised Health, Mobile Health Systems und Healthy Aging) hat die Schulleitung fünf weitere in die Professurenplanung aufgenommen.

  • Eine neue Professur soll die Akzeptanz von Technologie und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft erforschen (Disability and Health Technology, D-GESS).
  • Eine weitere Professur untersucht die Auswirkungen neuer Therapien auf das Gesundheitssystem (Economic Evaluation of Health Programs and Technologies, D-MTEC).
  • Mit der Entwicklung von Mobilitätshilfen für die Rehabilitation von Rückenmarkverletzten befasst sich eine dritte neue Professur (Personalised Health Care for Spinal Cord Injury, D-HEST).
  • Wie Gebäude, Räume und Einrichtungen besser zugänglich entworfen werden können, um die Lebensqualität und das Wohlbefinden zu verbessern, damit befasst sich eine neue Professur (Architecture and Health: Empowerment by Inclusive Design, D-ARCH/D-MAVT).
  • Eine fünfte Professur will die Wundheilung durch neuartige Implantate und die Behandlung von Druckgeschwüren verbessern (Human Wound Healing and Antifibrotic Therapies, D-HEST).

Das heute gängige Rehabilitationskonzept fokussiert auf die Akutphase der ersten Wochen nach einer Schädigung. Langzeitbetroffene werden nicht mehr systematisch betreut, was zu grossen Einschränkungen der Lebensqualität führen kann. Die Reha-Initiative der ETH Zürich will mit einem innovativen, umfassenden Rehabilitationskonzept Abhilfe schaffen und alle Aspekte von der Prävention bis zur Langzeitbegleitung abdecken.

An der ETH studieren mehr Frauen

Gender Monitoring

Die Schulleitung hat den von der Gender-Delegierten der ETH Zürich, Renate Schubert, vorbereiteten jährlichen Gender Monitoring Bericht vorgelegt. Was die Zahlen angeht, so sind keine wesentlichen neuen Entwicklungen zu verzeichnen. Die Frauenanteile auf den verschiedenen akademischen Stufen entsprachen in etwa den Vorjahreswerten. So lag der Frauenanteil bezogen auf alle Professuren (Assistenz und Vollprofessur) 2017 bei 13,9% Prozent (Vorjahr 13,6%), bei den Neuberufungen bei knapp 40%. Der Anteil der Studentinnen wuchs nennenswert vom langjährigen Wert von rund 30% auf neu 31,4% im Jahr 2017. Im Fokusteil des Berichts wird die interne Sichtbarkeit von weiblichen «role models» analysiert. Der Gender Monitoring Bericht kann auf der Website von equal, der Stelle für Chancengleichheit von Frau und Mann, integral heruntergeladen werden. Es existiert auch eine Kurzfassung, die ausgedruckt, mitgenommen und verteilt werden kann.

Neues Finanzreglement startklar

Die Schulleitung hat das neue, revidierte Finanzreglement verabschiedet, das am 1. Januar 2019 in Kraft tritt. Die Vernehmlassung zum neuen finanziellen Rahmenwerk, die von März bis Juni 2018 bei 52 Einheiten durchgeführt worden ist, zeigte eine breite Zustimmung. Es besteht somit eine Basis für das neue finanzielle Steuerungskonzept, das mit dem Projekt refine auf den Weg gebracht wird. Mit «refine» wird bis Ende 2018 die Ressourcen- und Finanzplattform der ETH Zürich erneuert. Dies beinhaltet einerseits die komplette Erneuerung der technischen Plattform (SAP) sowie die konzeptionelle Anpassung des Finanzwesens. So werden die traditionellen Fonds durch Kostenstellen und PSP-Elemente ersetzt.

«Mit der Verabschiedung des neuen Finanzreglements sind wir bereit, um punktgenau am 9. Januar 2019 die ETH Zürich in eine neue Dimension der Ressourcen- und Finanzplanung zu bringen.»  Robert Perich, Vizepräsident für Finanzen und Controlling

Ziel des Projekts refine ist es, die eigenverantwortliche Mittelbewirtschaftung der Departemente zu stärken, den akademischen Einheiten mehr Flexibilität einzuräumen und die Grundauftrags-, Zusatz- und Drittmittelbudgets integral zu bewirtschaften. Bewährte Elemente wie die zentrale Rolle des Budgetverantwortlichen bei Finanz- und Personalgeschäften bleiben unverändert.

Die Schulleitung hat die Delegierten des Präsidenten bis zum 31.12.2019 wiedergewählt. Diese Wiederwahl erfolgt, damit trotz des Wechsels im Präsidium der ETH Zürich per Ende Jahr die Kontinuität sichergestellt und der Handlungsspielraum des neuen Präsidenten oder der neuen Präsidentin nicht zu stark eingeschränkt wird.

Schubert

Renate Schubert, Professorin für Nationalökonomie und Delegierte des Präsidenten für Chancengleichheit

Knutti

Reto Knutti, Professor für Klimaphysik und Delegierter des Präsidenten für Nachhaltigkeit

Thiele

Lothar Thiele, Professor für Technische Informatik und Delegierter des Präsidenten für Digitale Transformation

Schneider

Gisbert Schneider, Professor für Computer-Assisted Drug Design und Delegierter des Präsidenten für ETH Global

ETH-Hausordnung wird revidiert

Nach der letzten Teilrevision vom September 2016 hat die Schulleitung auf Antrag der Abteilung Betrieb eine Teilrevision der allgemeinen Hausordnung der ETH Zürich verabschiedet. Die Anpassungen halten sich in Grenzen. So wird unter anderem explizit festgehalten, dass Lärmbelästigungen und andere Störungen vor allem von Lehr- und anderen Veranstaltungen zu unterlassen sind oder dass die zuständigen Stellen Personen aus den ETH-Gebäuden oder von den Arealen verweisen oder mit einem Hausverbot belegen können. Gestrichen wurde die de facto nicht mehr existierende Möglichkeit, dass Studierende einen Schlüssel für Garderobenkästen erhalten. Die revidierte Hausordnung ist am 1. Oktober 2018 in Kraft getreten.

Weitere Beschlüsse der Schulleitung in Kurzform

+++ In den Flaggschiffprojekten der Hochschulmedizin Zürich werden interdisziplinäre Grossprojekte von hoher medizinischer Relevanz gefördert, zum Beispiel 2017 Skintegrity oder 2018 SleepLoop. Diese Projekte, die gemeinsam mit der Universität Zürich finanziert und vergeben werden, sollen auch von 2019 bis 2022 vergeben werden, weshalb die Schulleitung Projektmittel von 500 000 Franken pro Jahr bewilligt hat. Damit stehen jedes Jahr eine Million Franken für die Projektförderung zur Verfügung. +++
+++ Die ETH Zürich unterstützt das gemeinsam mit der Universität Zürich betriebene Kompetenzzentrum «Citizen Science» weiter mit einem Beitrag von 200 000 Franken pro Jahr. +++
+++ ETH transfer wird um zwei Vollzeitstellen in den Gruppen Verträge und Spin-offs verstärkt. Die Vertragsgruppe von ETH transfer bearbeitet jährlich über 1000 Verträge, vor allem mit Partnern aus der Wirtschaft, Tendenz stark steigend. Um die jährlich gut zwei Dutzend ETH-Spin-offs in ihrer frühen Phase zu unterstützen und angemessen an der Wertschöpfung dieser Unternehmen teilhaben zu können, wird auch das Spin-off-Team verstärkt. +++

Regelmässige Informationen aus der Schulleitung

Die Schulleitung der ETH Zürich trifft sich alle zwei Wochen zur ordentlichen Schulleitungssitzung. In dieser Rubrik werden die wichtigsten Entscheide aus diesen Sitzungen kurz erläutert, in dieser Ausgabe diejenigen vom 18. September und 1. Oktober 2018.  

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