Gastronomie: Preisanpassungen infolge Teuerung

Die Teuerung macht sich nicht nur bei der Heizkostenabrechnung, in den Lebensmittelgeschäften und in Restaurants bemerkbar. Auch die Gemeinschaftsgastronomie ächzt unter den steigenden Kosten. Vor diesem Hintergrund kam die ETH-Schulleitung nicht umhin, Preiserhöhungen in den Gastrobetrieben zuzustimmen.

Personen beim Essen in der Mensa
Müssen künftig mehr bezahlen: Studierende und Mitarbeitende der ETH in der Mensa Polyterrasse. (Foto: ETH Zürich / Alessandro Della Bella)

Die Schweizer Gemeinschaftsgastronomie steht infolge der steigenden Einkaufskosten weiterhin stark unter Druck. Diverse Institutionen und Hochschulen in der Schweiz haben die Preise in ihren Mensen nach einer ersten Anpassung vor zwei Jahren im Verlauf 2023 erneut erhöht, so auch die benachbarte Universität Zürich. Auch die Caterer an der ETH Zürich leiden unter dem Kostendruck, der dazu führt, dass sie auf den Semesterstart die Verkaufspreise der Menüs in den drei grossen Gastrobetrieben Polyterrasse, FUSION meal und food market anpassen.

Neue Preise ab 19. Februar

Per 19. Februar 2024 bezahlen Studierende in diesen Mensen für die vegetarischen Basis-Menüs 50 Rappen mehr als bisher; die Fleischmenüs schlagen für Studierende um 1.00 Franken auf. Die Preise für Mitarbeitende werden bei allen Basismenüs um 1.60 Franken erhöht.
 

Stark steigende Kosten, sinkende Umsätze

Die Kosten sind in einem Ausmass gestiegen, dass sie sich nicht mehr durch strategischen Einkauf oder interne Prozessoptimierungen auffangen lassen, melden die Caterer unisono. Nebst den gestiegenen Energiekosten und Lebensmittelpreisen seien mit der Fluktuation über Corona und der daraus resultierenden Verknappung an Fachpersonal auch die Personalkosten gestiegen.

Auf Einnahmenseite haben sich die Gästezahlen seit der Coronapandemie nicht erholt. «Da viele Mitarbeitende einen Teil ihrer Arbeitszeit im Homeoffice leisten, ist leider nicht mit einer Rückkehr zu den Frequenzen zu rechnen, die wir vor 2020 kannten», erklärt Stefan Spiegel, der als ETH-Vizepräsident für Finanzen und Controlling für die Gastrobetriebe zuständig ist. Diese fehlenden Einnahmen können durch die Gästefrequenzen der Studierenden nicht kompensiert werden, zumal Mitarbeitende einen höheren Preis für die Menus bezahlen und damit pro Besuch mehr Umsatz generieren.

Kommt hinzu, dass aufgrund der generellen Sparmassnahmen auch der Umsatz aus dem Catering rückläufig ist. «Es finden wesentlich weniger Veranstaltungen mit anschliessendem Apéro statt, und wenn es ein Catering gibt, fällt dieses bescheidener aus», führt Spiegel weiter aus. Damit bricht ein wichtiger Pfeiler der Caterer ein, mit dem sie bisher Defizite aus dem Mensenbetrieb kompensieren konnten.

Preiserhöhungen unumgänglich

«Der Schulleitung ist bewusst, dass Studierende auf ein preiswertes Verpflegungsangebot angewiesen sind», sagt Spiegel. Deshalb habe sie sehr genau geprüft und gegeneinander abgewogen, welche Anpassungen nötig seien. Angesicht der Sparmassnahmen des Bundes sei eine völlige Übernahme des sich abzeichnenden Defizits durch eine alleinige Deckung über Subventionen keine Option gewesen. So müssen die gestiegenen Kosten nun teilweise auch an die Gäste weitergegeben werden.

Dem Wunsch der Vertretenden des VSETH nach einer Beibehaltung der bisherigen Menüpreise für Studierende konnte die Schulleitung angesichts der aktuellen Finanzlage nicht entsprechen. «Wir haben aber bewusst darauf geachtet, dass die Preiserhöhungen für Studierende geringer ausfallen als jene für Mitarbeitende», erklärt Spiegel den Schulleitungsentscheid. Im Vergleich mit anderen Hochschulen bewegten sich die Menüpreise immer noch im unteren Bereich.

Nicht gespart werden soll bei der Vielfalt und der Qualität des Verpflegungsangebots. Dies ganz im Sinne der Gäste. Denn periodische Gästebefragungen zeigen, dass ETH-Angehörige eine ausgewogene, vielfältige sowie insbesondere auch nachhaltige Ernährung wünschen. Auch die Standesvertreter:innen von AVETH, PeKo, KdL und VSETH haben sich dafür ausgesprochen, dass die genannten qualitativen Faktoren zentral seien.

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