Neue Lehrformen zum Fliegen bringen

Am 27. April 2016 verleiht die Konferenz des Lehrkörpers (KdL) den KITE Award für «Key Innovation in Teaching at ETH» zum ersten Mal. KdL-Präsidentin Felicitas Pauss schreibt in einer Kolumne des ETH-Community-Magazins «life», was es damit auf sich hat.

Felicitas Pauss
Felicitas Pauss, Präsidentin der Konferenz des Lehrkörpers. (Illustration: Kornel Stadler)

An der ETH Zürich habe ich das Privileg, mit unglaublich kreativen Menschen zusammenzuarbeiten. Dies zeigt sich vor allem in der Forschungszusammenarbeit. Im Gedankenaustausch mit Kolleginnen und Kollegen wird aus einem Problem, das sich als unlösbar darstellt, zunächst eine Herausforderung und dann ein innovatives Projekt. Die Innovationskraft einer Hochschule wird auch von der Öffentlichkeit vor allem mit Blick auf die Forschung beurteilt. Dabei geht vergessen, dass dieselben kreativen Köpfe auch Dozierende sind, die junge Talente in ihr Fachgebiet einführen und sie darauf vorbereiten, als kritische Mitglieder der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen.

Die Lehre findet grösstenteils hinter verschlossenen Türen statt. So kommt es, dass der Umbruch, der in den Hörsälen und vor allem rund um die Auditorien stattfindet, weitgehend unbemerkt bleibt. Neue Formen und Vorgehensweisen im Lehrbetrieb werden von der ETH zwar seit Jahren gezielt gefördert, unter anderem durch den Innovedum-Fonds der Rektorin. Doch wie innovativ die Wege in der Lehre sein können und mit wie viel Engagement und Esprit manche Dozierende diesen Weg gehen, wird generell zu wenig gewürdigt.

Zu diesem Schluss sind wir zumindest in der Konferenz des Lehrkörpers (KdL) gekommen – und haben den KITE Award ins Leben gerufen, einen zweijährlichen Preis für «Key Innovation in Teaching at ETH». Mit dieser  Auszeichnung wollen wir innovative Lehransätze würdigen, noch mehr Dozierende dazu motivieren, am Umbruch mitzuwirken und so dazu beitragen, die Qualität der Lehre an der ETH weiter zu steigern. Soweit das theoretische Konzept. Doch «the proof of the pudding is in the eating», wie die Engländerin sagt. Wird der neue Preis die notwendige Resonanz finden, damit er sein Ziel erreicht?

Die ersten Anzeichen stimmen uns zuversichtlich. Auf die Ausschreibung des ersten KITE Award haben wir zwei Dutzend Eingaben aus 12 Departementen erhalten. Darunter gibt es einzelne Lehrveranstaltungen, ganze Studiengänge, aber auch unterstützende Angebote für die Lehre. Ein Auswahlkomitee hat die Vorschläge begutachtet – und war begeistert von der Breite der Eingaben.

Es hat drei Projekte für die Endauswahl erkoren, wovon eines… – Nun, ich würde Ihnen hier gerne mehr über die Projekte erzählen. Doch das darf ich nicht. Die drei Projekte werden am 27. April im Audimax vorgestellt, bevor Rektorin Sarah Springman der Gewinnerin oder dem Gewinner den KITE Award 2016 überreicht. Zu dieser Preisverleihung sind Sie herzlich eingeladen.

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