Die Schulleitung informiert Spezial 2019 / 2
Die Schulleitung hat an einer Klausur die Weichen für die organisatorische Weiterentwicklung der ETH Zürich gestellt. Festgelegt wurden erste Stossrichtungen zur künftigen Struktur der Schulleitung, zu den Grundwerten der ETH und zur Weiterentwicklung der Führungskultur.
An einer Klausur hat die Schulleitung erste Entscheide zur Weiterentwicklung der Hochschule gefällt. Im Zentrum der Diskussionen standen die Organisation der Schulleitung, die Zusammenarbeit von Schulleitung und Departementen, die Werte der Hochschule und die Weiterentwicklung von Führung und Management im akademischen Umfeld.
Stärkung der Schulleitung
Der globale Wandel von Forschung und Lehre hat ebenso wie das starke Wachstum der ETH in den vergangenen Jahren die Herausforderungen für die Leitung der Schule erhöht. Um für die nächsten Jahre bestmöglich gerüstet zu sein, setzt die Schulleitung für die Führung der ETH zusätzliche strategische Schwerpunkte. Insbesondere sollen die beiden Gebiete Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen sowie Personalentwicklung durch eigene Schulleitungsbereiche gestärkt werden. Diese beiden Bereiche haben sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt. Mit der Aufwertung zu eigenen Ressorts findet diese Entwicklung nun auch organisatorisch-strukturell ihre Abbildung. Die Schulleitung der ETH Zürich wird damit von fünf auf sieben Mitglieder erweitert.
«Ich bin überzeugt, dass es uns mit der Neubündelung der Kräfte gelingen wird, die Schule zukunftsorientiert weiterzuentwickeln».Joël Mesot, Präsident der ETH Zürich
Die zwei neuen Bereiche, deren endgültige Bezeichnungen in einem der nächsten Schritte festgelegt werden, werden aus bestehenden Abteilungen und Stabsstellen gebildet. Die Bündelung in der Personalentwicklung beinhaltet alle Bereiche, die sich der Gewinnung, der Entwicklung und der Führung des akademischen sowie administrativ-technischen Personals widmen, damit unter anderem auch die gesamte Personalabteilung. Zudem soll ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Frauen gelegt werden. Der zweite neue Schulleitungsbereich Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen konzentriert sich neben der Förderung von ETH-Spin-offs auf die Zusammenarbeit mit Firmen – Grosskonzerne ebenso wie KMU –, damit die ETH auch künftig ihre wichtige Funktion als Innovationsmotor der Schweiz erfüllen kann.
«Ich hoffe sehr, dass es uns gelingt, Frauen für diese neuen Führungsaufgaben zu begeistern».Joël Mesot
Beide neuen Schulleitungsbereiche werden von je einer Vizepräsidentin oder einem Vizepräsidenten geleitet. Dadurch werden Kompetenzen gebündelt und gestärkt, übergreifende Themen integral behandelt und Prozesse optimiert. Die grossen Veränderungen, welche insbesondere in diesen beiden Gebieten für die ETH Zürich spürbar sind, sollen antizipiert und optimal gestaltet werden. Die Aufteilung der Aufgaben und personellen Ressourcen wird in den nächsten Monaten nach der Analyse der entsprechenden Prozesse und unter Einbezug der betroffenen Organisationseinheiten festgelegt. Auch die Departemente und Hochschulgruppen sollen in diesen Prozess involviert werden.
Aufwertung der Departemente und ihrer Leitungen
Effizient funktionierende Departemente und handlungsstarke Departementsleitungen sind essenziell für den Erfolg der ETH Zürich. Die Schulleitung will auf den Vorteilen der departementalen Struktur aufbauen, die Aufgaben und Kompetenzen der Departemente erweitern und die Departementsleitungen mit den Verantwortlichkeiten ausstatten, die sie für die Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen. Über allem steht der Grundgedanke der Subsidiarität, also dass Herausforderungen am besten auf der Stufe bewältigt werden, die am besten dazu befähigt ist.
«Eigenverantwortliche Departemente und handlungsfähige Departementsvorsteherinnen und -vorsteher sind ein zentraler Pfeiler der ETH, den wir mit zusätzlichen Kompetenzen und Aufgaben stärken wollen». Joël Mesot
Welche zusätzlichen Kompetenzen vom Präsidenten, bzw. der Schulleitung an die Departemente und ihre Vorsteherinnen und Vorsteher delegiert werden, wird in einem nun beginnenden Prozess spezifiziert und gemeinsam mit den Departementsleitungen erarbeitet.
Qualität im Zentrum der ETH-Werte
Welche Werte verkörpert die ETH Zürich momentan und welche will sie künftig leben? Die Beantwortung dieser Fragen ist wegen des rasch voranschreitenden gesellschaftlichen Wertewandels zentral. Die Schulleitung hat an ihrer Klausur deshalb die Diskussion über die künftigen Werte der ETH Zürich intensiviert. Im Zentrum steht für die Schulleitung die Qualität in allen Dimensionen. Die Schulleitung beabsichtigt, die implizit oder explizit gelebten Werte gemeinsam mit den internen Stakeholdern, insbesondere Hochschulversammlung, Departementsvorsteherkonferenz und Strategiekommission, weiterzuentwickeln. Ziel ist es, allen Angehörigen der ETH für die nächsten fünf bis zehn Jahre einen verlässlichen Rahmen zu geben, in welchen sie ihr Handeln einbetten können und der ihre Entscheidungen leitet.
Entwicklung der Führungskompetenzen
Schliesslich hat die Schulleitung das Konzept für die Entwicklung der Führungskultur («Leadership Development»), das die Abteilung Personal und der Stab Professuren erarbeitet haben, diskutiert und gutgeheissen. Ziel ist es, unsere Führungskräfte in deren Entwicklung zu unterstützen und damit künftige Verantwortungsträger heranzubilden. Zu diesem Programm, das laufend evaluiert und weiterentwickelt wird, gehören modulare Programme für neu berufene Professorinnen und Professoren, eine Leadership-Reihe für die gesamte Professorenschaft sowie der Ausbau der Coaching- und Beratungsangebote für alle Führungskräfte.