Neue Präsidentin für die Vertretung der Dozierenden

Die Atmosphärenphysikerin Ulrike Lohmann hat Edoardo Mazza im Präsidium der Konferenz des Lehrkörpers (KdL) abgelöst. Um die hybride Lehre voranzubringen, will die neue Präsidentin einen Akzent auf den bereits erprobten Peer-Review in der Lehre setzen.

Ulrike Lohmann, Edoardo Mazza
Ulrike Lohman und Edoardo Mazza (Bilder: Pia Aechlimann (linkes Bild), Ramona Tollardo / ETH Zürich)  

Die Gesamtkonferenz des Lehrkörpers hat die Professorin für Experimentelle Atmosphärenphysik Anfang Mai 2020 für eine Amtszeit von zwei Jahren zur Präsidentin der Konferenz des Lehrkörpers (KdL)gewählt – einstimmig und Corona-bedingt im Rahmen eines Zoom-Meetings mit 107 Teilnehmenden. Damit folgt Ulrike Lohmann auf Edoardo Mazza, der seit 2016 die KdL geleitet hatte. Mazza ist Professor für Mechanik am Institut für Mechanische Systeme im D-MAVT. Er ist Leitungsmitglied in den Medizinprojekten «externe SeiteZurich Heart» und «Skintegrity».

Wichtige und fordernde Projekte umgesetzt

Als «grosse Bereicherung» habe er seine Amtszeit empfunden, sagt Edoardo Mazza rückblickend. Er habe die ETH so aus neuen Blickwinkeln kennengelernt. Als ein Highlight bezeichnet er die von der KdL durchgeführte Analyse des Basisjahrs, die auf Interviews mit Dozierenden aufbaute. «Hier haben sich sehr viele Kolleginnen und Kollegen spontan engagiert und wertvolle Ideen eingebracht», freut er sich. Ebenso wichtig, aber für das Gremium auch herausfordernd, seien die Diskussionen rund um Defizite bei der Betreuung der Doktorierenden und die im Zuge dessen erforderlichen Reformen gewesen.

«Eine ganz grosse Freude für mich war die Organisation des KITE Award, bei welcher man die Begeisterung und die Innovationskraft der ETH-Dozierenden hautnah erlebt hat», so Mazza. «Besonders stolz bin ich auf die Tatsache, dass sich die KdL als Ort des offenen, kritischen Austauschs über Grundsatzfragen und zentrale Themen unserer Hochschule etabliert hat, und dass dies in einem stets freundschaftlichen, kollegialen Klima geschieht.»

Dozierende lernen voneinander

Für die neue KdL-Präsidentin bildet der ETH-weite Reorganisationsprozess rETHink Anlass und Chance, um die Sicht und die Anliegen der Dozierenden zum Tragen kommen zu lassen. Die Grundfrage, so Ulrike Lohmann, laute: «Wie können wir bestmöglich die Werte der ETH leben und so nach Exzellenz in Lehre und Forschung streben?» Aufgrund der Corona-Krise dränge sich als weiterer Schwerpunkt ganz klar die digitale beziehungsweise hybride Lehre auf: «Ich möchte mit der KdL auf Lösungen hinarbeiten, die unseren Studierenden ein möglichst wirksames Lernen ermöglichen.»

Um dieses Ziel zu erreichen, will Ulrike Lohmann unter anderem an einen freiwilligen Pilotversuch aus der Amtszeit ihres Vorgängers anknüpfen: der Peer Review in der Lehre. «Es mag für manche ungewohnt sein, die eigene Lehre von Kolleginnen und Kollegen kommentieren zu lassen. Aber alle, die sich an diesem Pilotprojekt beteiligten, haben diese Möglichkeit sehr geschätzt», sagt die neue KdL-Präsidentin und ergänzt: «Ich bin überzeugt, dass wir Lehrpersonen gegenseitig viel mehr von uns lernen können, als wir vermuten.»

Last, but not least werde sie zudem die Organisation der Nomination für die Nachfolge der für die Lehre zuständigen Rektorin angehen – eine der zentralen Aufgaben der KdL. «Dass wir diesen Prozess gut gestalten, ist sehr wichtig», so Ulrike Lohmann. «Denn die Funktion der Rektorin oder des Rektors ist die einzige Position in der Schulleitung, bei deren Besetzung die Professorinnen und Professoren mitwirken können.»

Konferenz des Lehrkörpers

Die KdL berät die Schulleitung in allen Fragen, die den Lehrkörper und dessen Interessen betreffen. Sie ist eine der vier Hochschulgruppen, die an der ETH Zürich Dozierende, Mittelbau, Studierende und Mitarbeitende vertreten. Der KdL gehören die Rektorin an sowie sechs von der Gesamtkonferenz gewählte Mitglieder und je eine Vertreterin bzw. ein Vertreter pro Departement.

KITE Award für herausragende Lehrkonzepte an der ETH

Mit dem von der KdL entwickelten und verliehenen KITE Award würdigt die KdL herausragende Beiträge zur Entwicklung innovativer Lehre und Lehrkonzepte an der ETH Zürich. Für die dritte Ausgabe des KITE Award gingen 34 Bewerbungen ein. Die Preisverleihung findet am 15. September 2020, 17 Uhr, als online-Event statt und kann live auf der KITE Website verfolgt werden. Das Gastreferat hält ETH-Ratspräsident Michael Hengartner. Die nominierten Projekte sind in einer virtuellen Ausstellung am Montag, 14. September, 17 Uhr ebenfalls auf der KITE Website zu sehen. Dabei stehen die entsprechenden Dozierenden für Fragen zur Verfügung.

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