Erneut ein virtueller Jahresausklang – samt Weihnachtszauber

Der traditionelle Weihnachtsanlass fand coronabedingt bereits zum zweiten Mal virtuell statt. Einer der Höhepunkte war die Verabschiedung von Rektorin Sarah Springman. Bei der Stabsübergabe an Nachfolger Günther Dissertori kam eine beinahe zauberhafte Stimmung auf.

Die erste Ehrung fand bereits vor dem Beginn der virtuellen Weihnachtsfeier statt – und zwar die Übergabe des ALEA Awards. Seit 2017 zeichnet der ALEA Award Führungspersonen aus, die moderne und innovative Arbeitsbedingungen ermöglichen und die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und nebenberuflichem Engagement fördern und aktiv unterstützen. Der Award wird von AVETH mit der Unterstützung von ETH Diversity und HR vergeben.

Die Gewinnerin des ALEA Awards 2021 heisst Isabel Günther. Sie ist Professorin für Entwicklungsökonomie und Direktorin des NADEL (Zentrum für Entwicklung und Zusammenarbeit der ETH Zürich). Für die Auszeichnung hatten ETH-Angehörige im Vorfeld 41 Führungspersonen nominiert. «Bei so vielen positiven Erfahrungsberichten ist uns die Wahl nicht leichtgefallen», sagte Aleksandra Kosciuch, Vertreterin des AVETH und Mitglied der Jury. Gleichzeitig sei es unglaublich inspirierend zu lesen, welch grossen Einfluss die nominierten Führungspersonen auf ihre Team-Mitglieder und Studierenden haben.

In einem Kurzfilm erzählten Mitarbeitende aus Günthers Gruppe gleich selbst von den Qualitäten ihrer Vorgesetzten. Günther bringe Menschen mit unterschiedlicher Herkunft und Vorbildung zusammen und initiiere dabei neue Ideen und Projekte, lautete etwa ein Votum. Hervorgehoben wurde ebenfalls, dass die ETH-Professorin die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht sowie ein Klima der Offenheit fördert.

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Video: ETH Zürich

Julia Dannath, Vizepräsidentin für Personalentwicklung und Leadership, überreichte die Auszeichnung an Isabel Günther. Die anderen beiden Finalisten, Andreas Hierlemann, Professor am Departement für Biosysteme der ETH Zürich in Basel, und Torbjörn Netland, Assistenzprofessor am Departement für Management, Technologie und Ökonomie, wurden mit dem «kleinen» ALEA Award ausgezeichnet. «Ich denke, alle Gewinner stimmen mir zu, dass Vorgesetztenarbeit ein Lernprozess ist», fügte Dannath hinzu. «Um einen guten Job zu machen, muss man seine Fähigkeiten ständig weiterentwickeln und dazu auch aktiv Feedback einfordern.»

«Grand merci» für Einsatz in herausfordernder Zeit

Nach der Verleihung des ALEA Awards startete die virtuelle Weihnachtsfeier per Live-Stream aus der Semper Aula. Ein Video rief zunächst Monat für Monat die Highlights des akademischen Jahres in Erinnerung. Darunter: Die Entwicklung eines Frühwarnsystems für Murgänge, das Jubiläum zu 150 Jahre Agrarforschung und die Eröffnung des Student Project House.

ETH-Präsident Joël Mesot konnte leider nicht physisch vor Ort sein und musste sich virtuell dazuschalten. Er liess es sich jedoch nicht nehmen, den ETH-Angehörigen vor den Bildschirmen «un grand merci» für ihr Engagement im vergangenen Jahr auszusprechen. «Noch immer beherrscht das Corona-Virus weitgehend unser Denken und Handeln, und auch unsere Emotionen. Doch trotz dieser widrigen Umstände haben wir als ETH-Community zahlreiche Erfolge gefeiert», betonte Mesot.

Als persönliches Glanzlicht nannte er das ETH-interne Projekt «rETHink». Dass sich mittlerweile über 600 ETH-Angehörige am Projekt beteiligen, erfülle ihn mit Stolz. «Unsere Diskussionen um die optimale Organisation, um schlanke Prozesse, um Werte und Kompetenzen fordern von allen Beteiligten viel ab. Bei allen Debatten spüre ich aber einen lösungsorientierten Spirit», sagte der ETH-Präsident.

Würdiger Abschied von der «Rektorin der Herzen»

Fortan drehte sich alles um die Verabschiedung von Rektorin Sarah Springman. «Du und die ETH, das ist eine ganz spezielle Erfolgsgeschichte, liebe Sarah», sagte Mesot im Rückblick auf Springmans 25-jährige Amtszeit. 1997 wurde die gebürtige Britin zur ersten Bauingenieur-Professorin der Schweiz ernannt, seit 2014 war sie verantwortlich für die Lehre. Nach 25 Jahren verlässt Springman zwar die ETH, in den Ruhestand geht sie aber nicht. Ab Februar 2022 wird sie Direktorin des St. Hilda’s College der Universität Oxford.

Als Rektorin habe Springman keine Mühen gescheut, den Studierenden die bestmöglichen Bedingungen zu bieten, betonte Mesot. Auch für ihn sei sie eine Mentorin gewesen. Besonders über das Thema Diversität habe er viel von ihr gelernt. «Wir debattierten über Mittel und Wege, wie der Wandel in unseren Köpfen stattfinden kann, aber auch über konkrete Schritte, um zu einem ausgeglicheneren Verhältnis der Geschlechter in der Professorenschaft der ETH zu kommen.»

Film ab, hiess es dann. Ein Video liess Springmans Zeit an der ETH nochmals Revue passieren:

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Video: ETH Zürich

Nun meldete sich Sarah Springman zu Wort, mit der Hand auf dem Herzen. «Das Rektorinnenamt war harte Arbeit, aber auch viel Spass», sagte sie in ihrer Abschiedsrede und betonte die gute Zusammenarbeit über die vielen Jahre hinweg. «Wir haben einander unterstützt – und manchmal auch ein bisschen herausgefordert», so Springman. Sie gehe mit einem lachenden und weinenden Auge nach Oxford und werde unzählige schöne Erinnerungen an ihre Zeit an der ETH mitnehmen.

Dann folgte die Stabsübergabe an Springmans Nachfolger Günther Dissertori – wiederum per Video:

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Video: ETH Zürich

Mit dem Zauberstab in der Hand betrat Günther Dissertori die Bühne. Der Teilchenphysik-Professor, der das Rektorenamt im Februar 2022 antritt, sagte: «Ich möchte der Schulleitung danken, wie sie mich in den letzten Monaten mit offenen Armen empfangen hat.» Durch die unzähligen Gespräche mit Springman und dem Rektorat fühle er sich gut auf das neue Amt vorbereitet. «Ich freue mich darauf, gemeinsam mit ihnen allen die Lehre zu gestalten und weiterzuentwickeln», so Dissertori.

Hochschulkommunikation überrascht mit Filmpremiere

Doch damit nicht genug. Zum Schluss der Weihnachtsfeier folgte eine Überraschung: Als Weihnachtsgruss hat die Hochschulkommunikation einen neuen Imagefilm über die ETH produziert. Die ETH-Angehörigen kamen in Genuss der «Weltpremiere», bevor der Film anschliessend auf den Onlinekanälen der ETH veröffentlicht wurde.

Spende an Store statt Geschenk

Zum Jahresende gehört seit einiger Zeit auch ein Geschenk der Schulleitung an die Mitarbeitenden. Dieses entfällt in diesem Jahr. Die Schulleitung hat entschieden, stattdessen mit einer entsprechenden Geldspende den ETH-Store zu unterstützen, der aufgrund der Corona-Pandemie starke Einnahmeneinbussen verzeichnet hat.

Video-Streams Alea-Award 2021
und Weihnachtsapéro

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