Solidarität mit der Ukraine
Vor fünf Tagen ist Russland in der Ukraine einmarschiert. Die ETH Zürich verurteilt dies und leitet erste Massnahmen ein, um Studierende und Forschende aus der Ukraine zu unterstützen.
Die Welt schaut ungläubig in die Ukraine. Die meisten von uns fühlen sich ohnmächtig angesichts der Kriegshandlungen und ihrer Konsequenzen für die Bevölkerung. «Die ETH verurteilt die militärische Invasion Russlands in die Ukraine und die damit verbundene massive Verletzung des Völkerrechts aufs Schärfste», betont ETH-Präsident Joël Mesot. Gleichzeitig bekräftigt er die uneingeschränkte Solidarität der Hochschule mit den Hochschulen in der Ukraine.
Viele ETH-Angehörige fragen sich in dieser schwierigen Situation, ob sie persönlich etwas beitragen können, um das Leid zu lindern; aber auch, was die ETH Zürich als Institution leisten kann.
Unterstützung für ETH-Angehörige
Die Sorge der Schulleitung galt zunächst den ETH-Angehörigen. Ukrainische Studierende und Mitarbeitende haben eine E-Mail erhalten, in der ETH-Präsident Joël Mesot und die zuständigen Schulleitungsmitglieder ihr Mitgefühl zum Ausdruck brachten und Unterstützung anboten, etwa psychologische Beratungsdienstleistungen.
Ukrainische Bachelor- und Masterstudierende können sich in finanzieller Not an die Studienfinanzierung richten, und dort unbürokratisch Darlehen beziehen. Selbstverständlich werden auch auslaufende Verträge von ukrainischen Doktorierenden verlängert. In Erarbeitung sind weitere Massnahmen wie die Verlängerung von Fristen für Doktorierende oder Postdoktorierende aus der Ukraine.
Wissenschaftler:innen aus der Ukraine unterstützen
«Darüber hinaus wird die ETH Zürich mit den Institutionen des ETH-Bereichs, aber auch mit swissuniversities, alles daransetzen, Studierende und Forschende aus der Ukraine zu unterstützen und aufzunehmen», sagt ETH-Präsident Joël Mesot. Wie solche Angebote konkret ausgestaltet werden, wird derzeit intensiv abgeklärt.
Fest steht, dass Personen aus der Ukraine gewisse Lehrangebote offenstehen werden, beispielsweise Basiskurse in Mathematik oder Informatik und von der ETH-Community mit offenen Armen empfangen werden. Die ETH Zürich wird sich auch an Hilfsangeboten des Schweizerischen Nationalfonds beteiligen, wie etwa dem Netzwerk «Scholars at Risk». Dieses ermöglicht bedrohten Forschenden, für sich selbst und für ihre Familien einen temporären Aufenthalt an einem sicheren Ort zu beantragen.
Vielleicht weisen auch die spontanen Angebote von Forschungsgruppen aus Universitäten auf der ganzen Welt den Weg: Über 400 Gruppen haben sich bis zum Redaktionsschluss für diesen Artikel in der Google Docs-Liste «externe Seite Labs supporting Ukrainian Scientists» eingetragen. Darunter sind auch sechs Gruppen der ETH Zürich, die anbieten, ukrainischen Wissenschaftler:innen temporär eine neue Heimat zu bieten.
Orientierung bieten
Orientierung bieten ist eine weitere wesentliche Leistung von Hochschulen – gerade auch in Ausnahmesituationen. So analysieren Forschende des Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich seit Beginn der Eskalation die Hintergründe, die zum Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine führten. Sie melden sich in den Medien als Expert:innen zu Wort und halten die interessierte Öffentlichkeit mit Beiträgen auf ihrer Website «Fokus Ukraine» und ihrem externe Seite Twitterkanal über die Situation auf dem Laufenden.
Betroffenheit zum Ausdruck bringen
Persönliche Beiträge von ETH-Angehörigen gehen von der Teilnahme an Solidaritätskundgebungen über Spenden an humanitäre Organisationen bis hin zu eigenen Aktivitäten. So sammeln etwa ukrainische ETH-Angehörige medizinische Güter und Apparate sowie weitere Sachgüter und lassen dieses dringend benötigte Material ihrem Heimatland über die Botschaft bzw. die ständige UNO-Vertretung zukommen. Wer die Ukraine unterstützen will, findet auf der Webseite #StandWithUkraine des AVETH Anlaufstellen. Ausserdem bietet die ukrainische Botschaft hilfreiche Orientierung.
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