Neues E-Learning zu Unconscious Bias

ETH-Angehörige können sich ab heute vertieft mit dem Thema «Unconscious Bias» auseinandersetzen. Ein neues E-Learning, welches im Rahmen des Respekt-Programms lanciert wird, zeigt, wie unbewusste Vorannahmen entstehen, welche Folgen sie haben und wie wir solche künftig gezielt vermeiden können.

Diese oder ähnliche Situationen kennen wohl die meisten von uns: Ganz automatisch sprechen wir eine Person of Colour (PoC) auf Hochdeutsch oder Englisch an – und sind ziemlich überrascht, wenn sie in breitestem Schweizerdeutsch antwortet. Völlig unbeabsichtigt haben wir so möglicherweise die Gefühle unseres Gegenübers verletzt. Es ist ein klassisches Beispiel für einen «Unconscious Bias», eine unbewusste Vorannahme. Solche Verzerrungen entstehen dadurch, dass unser Gehirn darauf trainiert und angewiesen ist, unglaublich schnell Einschätzungen vorzunehmen. Mehrere tausend Entscheide treffen Menschen pro Tag. Darunter sind gerne auch einmal Fehlentscheide.

Schubladendenken mit Folgen

Wir alle tragen unbewusste Vorannahmen in uns, die geprägt sind von unserem Hintergrund, unserem Umfeld sowie unseren persönlichen Erfahrungen. Deshalb richtet sich das Online-Tutorial «Unconscious Bias» an alle ETH-Angehörigen, wie Julia Dannath, Vizepräsidentin für Personalentwicklung und Leadership, betont: «Wir glauben allzu gerne, dass wir objektiv und aufgeschlossen sind und grösstenteils wohlüberlegte, rationale Entscheidungen treffen. Die psychologische Forschung zeigt jedoch, dass uns unsere Selbstwahrnehmung hier oftmals täuscht.»

Das E-Learning «Unconscious Bias» vermittelt, wie wir uns diese Vorannahmen bewusst machen können und gibt einen Einblick in die Bandbreite und Tragweite ihrer Auswirkungen. Denn die Folgen von unbewussten Vorannahmen können schwerwiegend sein: Menschen werden unabsichtlich ausgeschlossen und diskriminiert, oder der erfolgversprechendste Lösungsweg für ein Problem wird übersehen. 

Bewusst inklusiv Denken und Handeln

Wie bereits das Online-Tutorial zum Umgang mit sexueller Belästigung im Studien- und Arbeitsalltag besteht die Lerneinheit zu «Unconscious Bias» aus interaktiven Elementen und arbeitet mit Fallbeispielen. Die ETH-Angehörigen erhalten einen vertieften Einblick in die Fallstricke, die uns unser Gehirn stellt, und lernen Mechanismen, wie sie unbewussten Vorannahmen entgegensteuern können. 

Das Tutorial schärft dadurch auch die Sozial- und Leadershipkompetenz «Inklusion leben», erklärt Julia Dannath: «Wir können unbewusste Vorannahmen nicht vollständig aushebeln. Aber wir können an unserer Selbstwahrnehmung arbeiten, uns kritisch hinterfragen und so inklusives Denken und Handeln fördern – von dieser Entwicklung profitiert schlussendlich die gesamte ETH-Kultur.»

E-Learning «Unconscious Bias»

Das E-Learning dauert ca. 70 Minuten und kann in Etappen absolviert werden.

Eine Anleitung zum Login finden Sie auch auf den Respekt-Webseiten.

Online-Podiumsgespräch «Unconscious Bias an der Hochschule – was, wo und wie»

Gudrun Sander, Professorin mit Schwerpunkt Diversity Management an der HSG, ETH-Vizepräsidentin für Personalentwicklung und Leadership Julia Dannath und VSETH-Vorstandsmitglied Jannik Kochert diskutieren unbewusste Vorannahmen im Hochschulkontext.

Das Gespräch wird auf Deutsch geführt und mit automatischen Untertiteln in Deutsch und Englisch versehen.

Dienstag, 9. Mai 2023 von 16 bis 17 Uhr
Bitte wählen Sie sich über diesen externe SeiteZoom-Link ein.

Allen Personen, die nicht live teilnehmen können, steht der Talk anschliessend als Aufzeichnung zur Verfügung.

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