Von der ETH, für die ETH
«Verantwortungsbewusst handeln», «Innovation antreiben», «Brücken bauen», «Wohlbefinden fördern», «Inklusion leben», «Menschen befähigen»: Dies sind die neuen Sozial- und Leadershipkompetenzen, die ab jetzt alle ETH-Mitarbeitenden bei ihrer Tätigkeit an der Hochschule begleiten werden. Wie’s dazu kam, weshalb wir Kompetenzen brauchen und wie sie sich von den ebenfalls neuen ETH-Werten unterscheiden, erfahren Sie hier.
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Starten wir mit einer grundlegenden Frage: Was sind Sozial- und Leadershipkompetenzen überhaupt? Als Kombination aus Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen beziehen sich diese Kompetenzen auf das zwischenmenschliche Verhalten. Ihre Umsetzung im Alltag kann beobachtet werden, sie sind messbar und – für ihre Anwendung besonders wichtig – man kann sie erlernen, falls sie noch nicht im gewünschten Masse vorhanden sind. In einer Gemeinschaft geben Sozial- und Leadershipkompetenzen Struktur, bieten Orientierung bei der persönlichen Entwicklung und schaffen eine gemeinsame Sprache und Erwartungshaltung.
Wozu brauchen wir das?
Weshalb Sozial- und Leadershipkompetenzen für die ETH wichtig sind, erklärt Julia Dannath, Vizepräsidentin für Personalentwicklung und Leadership (VPPL): «Als Hochschule haben wir das Privileg, die besten Forschenden und technisch-administrativen Mitarbeitenden sowie die talentiertesten Studierenden aus aller Welt anzuziehen. Dies bringt jedoch auch gewisse Erwartungen an die ETH als Institution und eine hohe Diversität mit sich. Wir stehen deshalb in der Pflicht, unsere Kultur kontinuierlich zu verbessern und weiterzuentwickeln, damit sich alle ETH-Angehörigen bei uns wohlfühlen können und Spitzenleistungen möglich sind. Die neuen Sozial- und Leadershipkompetenzen sollen an unserer Hochschule ein kollektives Verständnis davon ermöglichen, welches zwischenmenschliche Verhalten wir fördern wollen und was gute Leadership bedeutet.»
Abgrenzung zum Kompetenzraster für die Lehre
Nicht nur für die Zusammenarbeit der Mitarbeitenden hat die ETH ein Set an anzustrebenden Kompetenzen definiert, sondern auch für die Lehre: Das ETH Kompetenzraster beschreibt die Kompetenzen, deren Förderung sich die ETH Zürich bei den Studierenden zum Ziel gesetzt hat. Es soll sicherstellen, dass sie für die Zukunft gerüstet sind, indem ihre überfachlichen Kompetenzen (d. h. methodenspezifische, persönliche und soziale) zusammen mit ihren fachspezifischen Kompetenzen gestärkt werden.
Gemeinsam zum Ziel
Ein solches gemeinsames Verständnis, bei dem die Kompetenzen konsequent im Alltag gelebt werden, verspricht vielfältige Vorteile, wie Sara van Leeuwen, Stabsmitarbeiterin bei VPPL, ausführt: «Die Kompetenzen können verschiedene positive Einflüsse haben, z.B. auf die psychische und physische Gesundheit der Mitarbeitenden. Sie können aber auch die Interaktionen untereinander verbessern sowie Reibungsverluste verringern. Dies kann Ressourcen für unsere Lehre, Forschung, Verwaltungsarbeit sowie für unsere Innovationskraft und alle anderen Aktivitäten freisetzen. Ganz wichtig dabei ist jedoch: Die Kompetenzen können ihre positive Wirkung nur dann entfalten, wenn sie auch tatsächlich gelebt und umgesetzt werden – von allen Mitarbeitenden an der ETH.»
Die neuen Sozial- und Leadershipkompetenzen sind ein Gemeinschaftswerk. Unter der Federführung des Vizepräsidiums für Personalentwicklung und Leadership arbeiteten in gesamthaft 23 Workshops Vertreter:innen sämtlicher Hochschulgruppen an ihrer Entwicklung mit. «Die Kompetenzen wurden somit von der ETH für die ETH kreiert», fasst Julia Dannath den Entwicklungsprozess zusammen. «Dies war auch wichtig. Schliesslich betreffen die Sozial- und Leadershipkompetenzen alle Mitarbeitenden, und keinesfalls nur eine bestimmte Gruppe oder nur Führungspersonen.»
Ein logisches Netz
Um die neuen Kompetenzen zu entwickeln, wurden nebst den Resultaten der Workshops auch aktuelle Forschungsergebnisse und Leadership-Modelle beigezogen, wie auch die Strategie, Vision und Mission der ETH berücksichtigt. Auch die neuen Werte der ETH – Verantwortung, Einfallsreichtum, Offenheit, Respekt, Inklusion und Befähigung – spielen im Zusammenhang mit den Kompetenzen eine wichtige Rolle, wie Sara van Leeuwen ausführt: «Alles zusammen bildet eine Art «logisches Netz»: Die Mission beschreibt die Daseinsberechtigung der Institution und die Strategie den Weg, wie wir die Vision erreichen. Die Kompetenzen und die Kultur mit den Werten stellen sicher, dass wir gemeinsam als ETH erfolgreich in die vorgegebene Richtung gehen.»
Die Kompetenzen zum Leben erwecken
Nach einer intensiven Entwicklungsphase geht’s nun an die Umsetzung. Die Kompetenzen sollen im Alltag der Mitarbeitenden verankert und dadurch erleb- und spürbar gemacht werden. So werden sie beispielsweise bei HR-Prozessen wie in Vorstellungs- und Feedbackgesprächen oder bei Entwicklungsinterviews mit neuen Professor:innen eine zentrale Rolle spielen. Geplant sind auch verschiedene Workshops, E-Learnings und Veranstaltungen. «Wichtig und wünschenswert ist jedoch, dass die Implementierung auch von anderen – Bereichen, Abteilungen, Einheiten, Teams und Einzelpersonen – ausgeht, und nicht ausschliesslich von VPPL», hält Sara van Leeuwen fest. «Denn damit wir unsere Kompetenzen stetig entwickeln und verbessern können, braucht es die ganze ETH.»
Mehr über die Kompetenzen
Auch in der Neujahrstownhall der Schulleitung vom 17. Januar 2023 kamen die neuen Sozial- und Leadershipkompetenzen zur Sprache. Mehr dazu sehen Sie in der Aufzeichnung der Veranstaltung.
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