Das persönliche Konfliktskript – die eigenen Trigger verstehen und steuern
Die Kenntnis der individuellen Trigger, die innere Schmerzpunkte aktivieren und damit eine Art Fremdsteuerung der eigenen Reaktionen übernehmen können, hilft, sich in Konflikten nicht ausgeliefert zu fühlen, sondern das eigene Verhalten aktiv und zielgerichtet zu steuern.
Methode
Zur Reflexion der individuellen Trigger können diese Fragen hilfreich sein:
Persönliches Konfliktskript
- Welche Konflikte habe ich in der Vergangenheit erlebt?
- Was war das Schlimmste, was mir in Bezug auf Konflikte widerfahren ist?
- Was war das Beste, was mir in Bezug auf Konflikte widerfahren ist?
- Welche Vorbilder habe ich im Streit, bei Auseinandersetzungen und Konflikten erlebt?
- Wie wurde und wird in meiner Familie mit Konflikten umgegangen?
- Welche Erfahrungen habe ich besonders in Erinnerung? Wie beurteile ich diese rückblickend?
- Was habe ich aus bisherigen Konflikten gelernt?
- Wie wird in meiner Organisation mit Konflikten umgegangen?
- Auf welche Menschen oder Situationen reagiere ich empfindlich? Wie genau: Gibt es ein Muster: wenn… dann…?
- Welche Haltungen und Lösungsmuster in Konflikten wünsche ich mir zukünftig? Woran will ich arbeiten?
- Woran könnte ich merken, dass ich in der nächsten Konfliktsituation diese Haltung verwirkliche?
- Was würde sich dann verändern?
Bewusstheit über eigene Empfindlichkeiten
- Welche Menschen, Ereignisse, Situationen machen mich aggressiv?
- Welche Menschen, Dinge, Situationen machen mich nervös?
- Welche Verhaltensweisen, Gesten, Worte lassen mich abschalten?
- Was macht mich ärgerlich?
- Welche Menschen, Dinge, Situationen frustrieren mich?
- Welche Situationen, Dinge, Menschen irritieren mich?
- Wann fühle ich mich unwohl?
- Mit welchen Gefühlen, Situationen, Menschen möchte ich gern souveräner umgehen können?
Projektionen und Ähnlichkeiten mit dem «Feind»
- Welche Eigenschaften und Verhaltensweisen finde ich an meinem Opponenten besonders abstoßend?
- Welche meiner Eigenschaften und Verhaltensweisen mag ich an mir – wenn ich ganz ehrlich bin – am wenigsten?
- Welche Eigenschaften meines Opponenten sind meinen eigenen störenden Eigenschaften ähnlich?
- Wie bin ich mit meinen störenden Eigenschaften bisher umgegangen?
- Wann und wie habe ich erfolgreich etwas an mir verbessern können – wann und wie war dies nicht erfolgreich?
- Weiss ich eigentlich, wie mein Opponent an seinen negativen Eigenschaften zu arbeiten versucht?
- Wie reagiere ich auf die unangenehmen Eigenschaften meines Opponenten?
- Habe ich meinem Opponenten zu verstehen gegeben, dass mich diese Eigenschaften stören? Wenn ja, wie habe ich ihn darauf hingewiesen?
- Konnte mein Opponent mit meinen Hinweisen etwas anfangen? Und wenn ja, woran habe ich das erkannt?
- Konnte ich meine Signale so geben, dass sich mein Opponent für sie öffnete? Wie habe ich das bewerkstelligt?
- Inwiefern habe ich umgekehrt von meinem Opponenten Hinweise auf Mängel bekommen, die ihn an mir stören? Wie ist das erfolgt?
- Was haben diese Hinweise in mir ausgelöst? Welche Gefühle hat dies bei mir bewirkt? Habe ich diese Hinweise akzeptieren können?
- Wie habe ich auf diese Hinweise geantwortet? Wie sahen meine Reaktionen aus?
- Könnte ich bei nächster Gelegenheit die Hinweise meines Opponenten noch in einer anderen Form beantworten? Welche Verhaltensweisen wären vielleicht besser geeignet?
Goleman, D. et. al. (2008). Self-Awareness. Harvard Business Review: Boston.
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