ETH Zürich tritt Allianz europäischer Universitäten bei
Auswärts studieren soll einfacher werden, das will die neue Enhance-Allianz aus zehn technischen Hochschulen Europas. Die ETH Zürich ist ihr heute offiziell beigetreten.
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Die ETH Zürich ist Teil der europäischen Universitäts-Allianz Enhance. ETH-Rektor Günther Dissertori hat heute in Aachen bei einem Treffen der Rektor:innen ein entsprechendes Memorandum of Understanding unterschrieben.
Die Enhance-Allianz will die Mobilität von Lernenden und Lehrenden fördern. Dazu sollen administrative Hürden abgebaut und gemeinsam neue Formen der Mobilität und der Zusammenarbeit ausprobiert werden.
Zur Allianz gehörten bislang die Universitäten TU Berlin, Chalmers University of Technology, NTNU Trondheim, Politecnico di Milano, RWTH Aachen, Warsaw University of Technology, und Universitat Politècnica de València. Gemeinsam mit der ETH sind neu auch die Universitäten TU Delft und Gdańsk University of Technology dazugestossen.
Beitrag zum europäischem Bildungsraum
Gegründet wurde die Allianz im Rahmen der Initiative «Europäische Hochschulen» der Europäischen Kommission. Diese Initiative wurde lanciert, um die Europäischen Universitäten stärker zu vernetzen und so ihre globale Konkurrenzfähigkeit langfristig zu erhalten. Günther Dissertori sagt: «Die Zukunft der universitären Bildung können wir in Europa nur gemeinsam gestalten. Dank Enhance kann die ETH aktiv daran mitarbeiten und einen Beitrag leisten.»
Gemeinsames Kursangebot
Für Studierende soll es dadurch einfacher werden, an Partneruniversitäten zu studieren. In einem ersten Schritt haben die bisherigen Mitglieder der Allianz begonnen, bestehende Angebote für Partneruniversitäten zu öffnen. In einem externe Seite Katalog sind Lehrveranstaltungen aufgeführt, die für eine begrenzte Anzahl Studierender aus Partneruniversitäten offenstehen und ihren Studiengängen angerechnet werden. Zum aktuellen Lehrangebot von Enhance gehören zudem Summerschools oder Sprachlerntandems.
Bevor die Angebote von Enhance den ETH-Studierenden offenstehen, muss die Finanzierung gesichert werden. Während Enhance für den Ausbau der Angebote in der Periode von 2023-2026 einen Antrag für rund vierzehn Millionen Euro beim Programm Erasmus+ stellt, beantragt die ETH Zürich ihren Teil bei Movetia, der Schweizerischen Agentur für Austausch und Mobilität. Dies, weil Schweizer Hochschulen wegen der gescheiterten Verhandlungen zum Rahmenabkommen nach wie vor von Erasmus+ ausgeschlossen sind. Der Entscheid zu beiden Anträgen soll bis im Sommer 2023 fallen, erste Kurse und Aktivitäten werden danach angeboten.
Bereits begonnen hat die Arbeit an Grundlagen für eine erleichterte Mobilität und den Erfahrungsaustausch. So beteiligt sich die ETH etwa an einer Arbeitsgruppe, welche prüft, ob und wie ein dezentrales, digitales System für Leistungsnachweise mittels sogenannter «Verifiable Credentials» entwickelt werden kann. Ebenfalls diskutiert sie mit den Partneruniversitäten die Möglichkeit von ergänzenden, kompakten Mikroabschlüssen (sogenannte Microcredentials) zu definierten Themengebieten wie beispielsweise «Data Literacy» oder Nachhaltigkeit. Zusätzlich bringt die ETH ihre Erfahrung bei der Förderung von überfachlichen Kompetenzen sowie dem problembasierten Lehren und Lernen in die Allianz ein.