Tätigkeitsbereiche
Ausführung, Gianluca Gnädinger, Emch+Berger AG
Als Bauingenieur bei der Emch+Berger AG Bern entwerfe, plane und realisiere ich Infrastrukturbauten, insbesondere Tunnel und Untergrundbauten. Bereits im Studium faszinierte mich das Bauen unter schwierigen Rahmenbedingungen. Die Herausforderungen im Untergrund, an bestehenden Bauten und oft unter laufendem Betrieb zu arbeiten, sind vielschichtig und komplex. Ein Bauwerk zu planen und zu sehen, wie es entsteht, ist an sich bereits sehr befriedigend. Die Leidenschaft entwickelt sich aber vorwiegend aus der Zusammenarbeit mit den Personen, die ihren Teil zur Entstehung beitragen. Daraus schöpfe ich meine Motivation. Infrastruktur ist unverzichtbar für das Funktionieren unserer Gesellschaft. Erst durch entsprechende Bauwerke werden beispielsweise Stromversorgung, Abwasserentsorgung, individueller und öffentlicher Verkehr sowie digitale Vernetzung ermöglicht. Um Emissionen zu minimieren und wertvolle Flächen zu schonen, verlegen wir Infrastruktur zunehmend in den Untergrund. Deshalb bin ich überzeugt, dass mein Arbeitsfeld für die Entwicklung und den Zusammenhalt der Gesellschaft höchst relevant ist.
Forschung, Katrin Beyer, EPFL
Ich bin Professorin für Bauingenieurwesen am Institut für Bauingenieurwesen der EPFL, welches zum Departement für Architektur, Bau- und Umweltingenieurwesen gehört. Seit Anfang 2024 habe ich die Ehre, als Vorsteherin des Departements zu fungieren. Zudem bin ich Mitbegründerin des Start-ups SwissInspect. In meiner Forschung beschäftige ich mich mit dem Verständnis und der Modellierung des Erdbebenverhaltens von Mauerwerks- und Betonstrukturen, wobei ich mich besonders auf historische Steinmauerwerke konzentriere. Das Ziel ist es, genauere Modelle zu entwickeln, um diese Gebäude für künftige Generationen zu erhalten und innovative, nachhaltige Baupraktiken zu inspirieren. Während meinem Studium an der ETH und zu Beginn meiner Laufbahn haben mich vor allem wissenschaftliche Herausforderungen angetrieben, aber der Besuch von Erdbebengebieten hat mir auch ein tiefes Gefühl der Dringlichkeit vermittelt. Historische Mauerwerke tragen bei solchen Ereignissen oft zu erheblichen Verlusten an Menschenleben bei, und es gibt noch viele Fragen zur Vorhersage ihres Erdbebenverhaltens. Wenn unsere Forschung dazu beitragen kann, Leben zu retten und gleichzeitig das kulturelle Erbe zu bewahren, dann haben sich unsere Bemühungen wirklich gelohnt.
Planung, Balz Bauer, Basler und Hofmann
«Meine Ausbildung als Bauingenieur an der ETH Zürich ermöglicht mir die Ausübung meiner Leidenschaft: Brücken bauen. Ein Projekt von der ersten Skizze auf Papier bis zum fertig erstellten Bauwerk begleiten zu können, fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Dabei bin ich in Kontakt mit vielen Beteiligten und suche gemeinsam mit ihnen nach der besten Lösung. Das schöne daran ist, dass ich in diesem Prozess nicht nur Brücken von A nach B baue, sondern auch zwischen den beteiligten Menschen.»