Gesundheit & Wohlbefinden

Jeder Aspekt des Lebens und der Umwelt wirkt sich auf das menschliche Wohlbefinden aus – es ist ein komplexes Wechselspiel zwischen körperlicher, psychischer, emotionaler und sozialer Gesundheit. In den Gesundheitswissenschaften vollzieht sich derzeit ein rascher, fortlaufender Wandel, der durch Fortschritte in den Bereichen Ernährung, Umweltforschung, Präventivmassnahmen sowie Gesundheits- und klinischer Forschung auf allen Ebenen vorangetrieben wird. Verstärkt wird diese Entwicklung durch innovative medizinische und gesundheitsbezogene technische Lösungen, datengestützte Erkenntnisse sowie die Überwachung und Kontrolle der öffentlichen Gesundheit. Das Potenzial, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen zu verbessern, wächst erheblich, wenn traditionelle Grenzen zwischen Fachdisziplinen – etwa zwischen Biologie und Technik – überwunden werden.
In diesem Zusammenhang differenzieren wir vier Wirkungsbereiche:
Die Ernährung leistet einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit und wird in der Gesundheitsversorgung der Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Als Risikofaktor, der verändert werden kann, hat sie entscheidenden Einfluss auf die Krankheitsprävention und die Behandlung chronischer Erkrankungen. So können das Risiko bestimmter Erkrankungen reduziert werden, wenn der Mensch seine Nahrungsaufnahme an der ökologischen Nachhaltigkeit und der Humangenetik ausrichtet. Fehlernährung, sei es in Form von Unterernährung oder Adipositas, stellt eine erhebliche Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar. Die Zerstörung der Umwelt und die weltweite Verstädterung tragen zu ernährungsbedingten Gesundheitsproblemen der Bevölkerung bei. Dazu zählen etwa Infektionskrankheiten, Kontamination, Nährstoffmangel und Ernährungsumstellungen. Das Zusammenspiel zwischen der natürlichen und der vom Menschen geschaffenen Umgebung spielt eine wesentliche Rolle für den Erhalt der individuellen und öffentlichen Gesundheit. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf der Behandlung von Krankheiten, sondern auch auf der Prävention.
Die Lebensqualität hängt eng mit der körperlichen und psychischen Gesundheit zusammen. Ein umfassendes Verständnis der Wechselwirkung zwischen Gehirn und Körper, molekularen und biochemischen Faktoren der Krankheitsentwicklung und die positive Wirkung körperlicher Aktivität sind für die Verbesserung der Gesundheit daher von entscheidender Bedeutung. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Grundlagen-, translationaler und klinischer Forschung ist notwendig, um Forschungsergebnisse rasch in medizinisch relevante Anwendungen umzusetzen. Dazu zählen der Transfer neuartiger Technologien – wie digitale Tools – für die klinische Entscheidungsfindung, die Einbindung von Patientinnen und Patienten sowie der Öffentlichkeit in alle Phasen der Gesundheitsforschung und die Nutzung tragbarer Messgeräte wie Wearables.
Neue Datentypen aus der Genomik, Proteomik, Metabolomik und Transkriptomik, kombiniert mit klinischen Parametern aus zunehmend autonomen Messsystemen, revolutionieren die Therapieentscheidungen auf Einzelfallebene. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung der Präzisionsmedizin, deren Ziel es ist, medizinische Behandlungen auf das einzigartige biologische Profil jedes Menschen zuzuschneiden. Solche personalisierten Therapien hängen von der Entwicklung neuer biokompatibler und/oder reaktionsfähiger Materialien ab, die für die künstliche Herstellung biologischer Gewebe (Tissue Engineering) und die regenerative Medizin erforderlich sind. Fortschritte in der Miniaturisierung makroskopischer Medizintechnik ermöglichen zudem die gezielte Verabreichung von Medikamenten oder die Durchführung lokaler chirurgischer Eingriffe. Diese Innovationen basieren auf der Herstellung mikroskopischer Systeme, die solche Aufgaben automatisch ausführen können.
Schätzungsweise ein Drittel der Weltbevölkerung lebt mit einer Erkrankung, bei der Rehabilitation die Lebensqualität signifikant verbessern könnte. Dieser Anteil wird in den kommenden Jahren aufgrund von Umweltveränderungen und demografischem Wandel weiter steigen. Gesundheitsdienstleistungen verlagern sich zunehmend von stationären Einrichtungen, wie Spitälern und Seniorenheimen, hin zur ambulanten und häuslichen Versorgung. Diese Entwicklung erfordert multimodale, ganzheitliche Ansätze, die Betroffene durch ein breites Spektrum an Leistungen begleiten, unterstützen und betreuen. Dabei ist es essenziell, technologische Innovationen mit einem Fokus auf medizinische, wirtschaftliche, ökologische, rechtliche und soziale Aspekte zu gestalten. Ziel ist es, die Selbstständigkeit, Produktivität und Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu fördern und zu einer inklusiven Gesellschaft beizutragen.
Interdisziplinäre Exzellenz an der ETH Zürich
Die ETH Zürich fördert interdisziplinäre Zusammenarbeit durch ihre Zentren und Technologieplattformen. Diese Einheiten bringen Fachleute aus verschiedenen Disziplinen zusammen, oft in Kooperation mit externen Organisationen, um Forschung voranzutreiben, wissenschaftliche Dienstleistungen anzubieten und innovative Bildung zu unterstützen.
Interdisziplinäre Zentren
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