Ziel 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur

Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen

Investitionen in eine nachhaltige Infrastruktur und in wissenschaftliche und technologische Forschung steigern das Wirtschaftswachstum, schaffen Arbeitsplätze und fördern Wohlstand. In den kommenden 15 Jahren stehen in Entwicklungs- und Schwellenländern Infrastrukturprojekte in Milliardenhöhe an. Im Rahmen von Ziel 9 geht es darum, widerstandsfähige Infrastrukturen aufzubauen und nachhaltige Industrialisierung und Innovationen zu fördern. Um Infrastrukturen und Industrien nachhaltig zu machen, sollen bis 2030 Ressourcen effizienter eingesetzt und saubere, umweltverträgliche Technologien und Industrieprozesse gefördert werden. Technologieentwicklung, Forschung und Innovation sollen insbesondere in Entwicklungsländern unterstützt werden.
Quelle: ww.eda.admin.ch/agenda2030 (gekürzt)

Beiträge der ETH Zürich (Beispiele)

Im Rahmen ihrer Kernbereiche Forschung, Lehre, Campus und Dialog mit der Gesellschaft leistet die ETH Zürich unter anderem folgenden Beitrag zur Erreichung des Ziels 9:


Stadtverkehr neu gedacht

Am Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme befindet sich der städtische Verkehr in einem radikalen Wandel. Die Forschenden setzen umfassende, gross angelegte Modelle ein, um das Reiseverhalten zu entschlüsseln und vorherzusagen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dem Konzept der «E-Bike-Städte» liegt. Bei dieser Initiative geht es darum, die derzeitige Infrastruktur zu überdenken und Fahrrädern, Fusswegen und öffentlichen Verkehrsmitteln den Vorrang zu geben. Ein zentraler Aspekt der Forschung ist die Bewertung der Praktikabilität und der Auswirkungen des Übergangs zu nachhaltigen Verkehrsmitteln als primäre städtische Mobilitätsmethode. Durch die Simulation möglicher Szenarien erhalten Stadtplaner:innen und politische Entscheidungsträger:innen Einblicke in die Chancen und Hürden einer Umstellung auf E-Bike-zentrierte Städte. Das übergeordnete Ziel ist die Förderung nachhaltiger Verkehrslösungen, die Minimierung von Kohlendioxidemissionen und die Verbesserung der Lebensqualität in den Städten, um eine Blaupause für eine nachhaltigere urbane Zukunft weltweit zu schaffen. Lesen Sie hier mehr.


Wohnraum, der den Planeten nicht unnötig belastet

An der ETH Zürich entstehen innovative Lösungen für den nachhaltigen Wohnungsbau. Das Spin-off-Unternehmen externe Seite Oxara hat die Umweltauswirkungen konventioneller Baumaterialien erkannt und eine Technik entwickelt, mit der Bauabfälle zu nachhaltigen Bauprodukten aufbereitet werden können. Diese reduzieren nicht nur den CO2-Fussabdruck drastisch, sondern verringern auch den Bedarf an ressourcenintensivem Bergbau. Angesichts der Tatsache, dass bis 2050 voraussichtlich 3 Milliarden Menschen keinen nachhaltigen Wohnraum haben werden, bieten die Methoden von Oxara Hoffnung. Sie fördern die Verwendung umweltfreundlicher Materialien und legen Wert auf einen zirkulären Bauansatz. Die bahnbrechenden Lösungen des Unternehmens, das derzeit in der Schweiz tätig ist, sollen weltweit getestet werden, um eine nachhaltigere Zukunft im Bauwesen zu ermöglichen. Lesen Sie hier mehr.


Bewusste Konsumentscheidungen

Am Ecological Systems Design Institute befasst sich die Forschung mit nachhaltigen Produktions- und Verbrauchspraktiken. Unter Berücksichtigung des Ansatzes «von der Wiege bis zur Bahre» verwenden die Expert:innen Lebenszyklusanalysen, um die Umweltauswirkungen von Produkten und Technologien umfassend zu bewerten. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Kreislaufwirtschaft, bei der die Umweltauswirkungen von Materiallebenszyklen untersucht werden. Angesichts der erheblichen Bedrohungen durch die Klimakrise und den Verlust der biologischen Vielfalt konzentriert sich die Forschung auf die Ermittlung nachhaltiger Materialalternativen und die Verbesserung der städtischen Infrastruktur, um die Auswirkungen auf das Klima zu minimieren. Die Forschenden plädieren für einen bewussten Konsum und unterstreichen damit die Notwendigkeit, innerhalb der Grenzen unseres Planeten zu leben und die Nachhaltigkeit zu fördern. Lesen Sie hier mehr.


Zukunftsstädte

Das Future Resilient Systems (FRS) Projekt am Singapore-​ETH Centre konzentriert sich auf die Probleme von Mega Cities in Asien. Das FRS befasst sich mit den Herausforderungen der zunehmenden Vernetzung und Komplexität von Infrastruktursystemen, die Energie, Verkehr, Kommunikation, Finanzen, Produktion und andere wichtige Dienstleistungen für moderne Gesellschaften bereitstellen. Ziel ist es, ein Grundgerüst, Konzepte und Werkzeuge zu entwickeln, um vernetzte Infrastruktursysteme robuster und widerstandsfähiger zu machen (mehr Informationen nur in Englisch verfügbar).



Wegweisende Mobilität

Im Fokus des Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme (IVT) stehen die Planung und der Betrieb von Verkehrssystemen sowie deren Ausrichtung auf die künftigen Anforderungen von Gesellschaft, Raumstruktur und globaler Logistik. Mit der ETH Mobilitäts-​Initiative sollen Forschung und Lehre im Bereich Mobilität entscheidend ausgebaut werden. Der Fokus liegt hier auf der Schweiz.


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Ein zementfreier Beton, erfunden vom ETH-​Spin-off Oxara (nur in Englisch verfügbar)

Innovationsförderung

Die ETH Zürich bietet vielseitige Unterstützung für alle Angehörigen mit unternehmerischen Ideen und Fragen. Diese reicht vom Experimentieren mit kreativen Ideen bis hin zur Firmengründung. Unter anderem folgende junge Spin-​off-Teams von 2019 und 2020 sind im Nachhaltigkeitsbereich tätig: externe Seite Dimpora, externe Seite FenX, externe Seite Neustark, externe Seite Oxara, externe Seite Oxyle, externe Seite Planted und externe Seite Yasai (alle Links nur in Englisch verfügbar).


Gelebte Nachhaltigkeit auf dem Campus

Nachhaltige Infrastruktur

Auch beim Bau ihrer eigenen Campusinfrastruktur legt die ETH Zürich Wert auf einen effizienten Ressourceneinsatz und die Nutzung sauberer und umweltverträglicher Technologien. Ein Beispiel ist das House of Natural Ressources (HoNR), ein Leuchtturmprojekt für nachhaltiges Bauen mit Laubholz. Auch das Arch_Tec_Lab zeigt, wie die Digitalisierung zu einer ressourcenschonenden, emissionsfreien und verdichteten Bauweise beitragen kann.

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