Campus Hönggerberg
Der Campus Hönggerberg ist einer der beiden Campus der ETH Zürich an ihrem Hauptstandort Zürich. Heute studieren und arbeiten knapp die Hälfte der ETH-Angehörigen auf dem Campus inmitten eines Naherholungsgebietes.
Für die zukünftige Entwicklung der ETH Zürich ist der Campus Hönggerberg von besonderer Bedeutung. Angesichts der historischen Quartier- und Stadtstrukturen im Zentrum der Stadt plant die ETH Zürich den Hauptanteil ihrer benötigten Flächenentwicklung für Lehre und Forschung auf dem Hönggerberg.
Campus Hönggerberg 2040
Als Grundlage für diese Weiterentwicklung erarbeitete sie zusammen mit der Stadt und dem Kanton Zürich den Masterplan «Campus Hönggerberg 2040». In diesem zeigt sie die langfristige Vision des Campus sowie die zentralen Elemente für dessen Weiterentwicklung auf. Dabei knüpft sie an den bisherigen Masterplan «Science City» von 2005 an.
So wird beispielsweise die Idee einer Ringstrasse um den Campus herum wie auch die Entwicklung hin zu einem Stadtquartier mit interessanten Angeboten für ETH-Angehörige und Campusbesuchende fortgesetzt.
Folgende Themen sind für die Weiterentwicklung von besonderer Relevanz.
Nachhaltigkeit
Besonders wichtig ist der ETH Zürich, dass sie ihren Campus nachhaltig entwickelt. Dabei versteht sie Nachhaltigkeit im Sinne aller drei Dimensionen: ökologisch, ökonomisch und sozial. Unter anderem will sie der Klimaneutralität einen grossen Schritt näherkommen und setzt dafür auf Energieversorgung ohne fossile Energieträger. Ein zentrales Element dabei ist der Ausbau des heutigen Anergienetzes. Auch in Bezug auf nachhaltiges Bauen, Lokalklima, Biodiversität sowie Retention und Entwässerung sind nächste Schritte geplant.
Zudem legt die ETH für die Weiterentwicklung des Campus Wert auf den Austausch mit internen und externen Interessensgruppen und pflegt diesen in Form von bilateralen Austausch, Informations-/Dialogveranstaltungen und partizipativen Massnahmen.
Der Campus der Zukunft in Bildern
Nach innen verdichten
Um die umgebende Landschaft zu schützen, wird der Campus nach innen entwickelt. Somit wird er baulich nicht in Richtung der umliegenden Quartiere ausgeweitet, sondern im bestehenden Areal verdichtet. Eine begrünte Ringstrasse rund um den Campus versinnbildlicht diese Entwicklung und dient als Übergang vom Campus zur Landschaft.
An den beiden Campuseingängen seitens der Quartiere Affoltern und Höngg soll je ein Portalgebäude mit öffentlichkeitsorientierten Angeboten auf den Campus einladen. Durch zwei weitere mögliche Hochbauten entlang der zentralen Wolfgang-Pauli-Strasse kann sowohl genügend Platz für die Lehre und Forschung bereitgestellt als auch die Erhaltung und der weitere Ausbau von Grünflächen auf dem Campus erreicht werden.
Frei- und Grünräume
Attraktive Freiräume bilden das Grundgerüst des Campus und stellen eine hochwertige Gesamtqualität in der Campusanlage sicher. Sie sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität und unterstützen die Biodiversität auf dem Campus.
Die prägenden Grünräume sind der bestehende Steiner-Garten, der aufzuwertende und zu erweiternde Flora-Ruchat-Roncati-Garten sowie der neue Garten beim zentralen Platz.
Mobilität und Durchwegung
Eine gute Erschliessung mit nachhaltigen Transportmöglichkeiten sowie ein breites Wegnetz sind essenziell für die Erreichbarkeit des Campus. Diesbezüglich wird auf eine grossräumige Einbindung des Areals in Form einer attraktiven Anbindung an die übergeordnete Verkehrserschliessung unter anderem ans VBZ-Busnetz und Veloverbindungen sowie auf eine intuitive Wegnetzstruktur mit kurzen und attraktiven Wegen gesetzt.
Zur Entlastung der lokalen öffentlichen Verkehrsmittel verkehrt bereits heute ein direkter e-Link für ETH-Angehörige zwischen dem Campus Hönggerberg und dem Campus Zentrum. Weitere lokale Angebote von e-Velos über e-Trotinettes unterstützen dies.
Stadtquartiercharakter
Die heutige Urbanität des Campus soll weiter verstärkt werden. Die zentrale Wolfgang-Pauli-Strasse wird zu einer belebten und grünen Flaniermeile umgestaltet mit Erdgeschossnutzungen für die Öffentlichkeit.
Entsprechend dem durchgeführten Studienauftrag können durch die Umgestaltung verschiedene Bedürfnisse bezüglich Städtebau, Verkehr, Freiraum, Hindernisfreiheit, Lokalklima, Beleuchtung sowie Retention und Entwässerung umgesetzt werden. Auch der zentrale Platz gewinnt zukünftig an Bedeutung und soll zu Begegnungen und Austausch einladen.
Bestehendes bewahren und Entwicklung nach Bedarf
Die bauliche Verdichtung und Weiterentwicklung des Campus soll die heutigen Gegebenheiten des Areals wie die sensible Einbettung ins Naherholungsgebiet sowie denkmalgeschützte Gebäude und Gärten bewahren und nur entsprechend dem sich abzeichnenden Bedarf erfolgen. Das heisst: Gebaut wird nur, wenn dafür seitens der Lehre und Forschung die Notwendigkeit besteht.
Planungsgrundlagen
Als planungsrechtliche Grundlage für die zukünftige Entwicklung gelten:
- die per 31.01.2022 in Kraft gesetzten Download städtischen Sonderbauvorschriften (PDF, 170 KB) inkl. Download Plan (PDF, 4 MB) und Download Gestaltungsrichtlinien (PDF, 2.1 MB)
- die teilrevidierte Bau- und Zonenordnung
- der externe Seite kantonale Richtplan