Hilfestellungen für die Lehre

Die Anwendungsmöglichkeiten generativer KI sind vielfältig und reichen von Zusammenfassungen, Übersetzungen und Ideenkreation bis hin zur konkreten Inhaltsgenerierung und dem kritischen Hinterfragen. Dabei liegt der Fokus darauf, wie diese Werkzeuge gewinnbringend in der Lehre eingesetzt werden können, wie die Anwendung dokumentiert werden soll und welche möglichen Veränderungen sich für die Lehre ergeben.

Einsatzmöglichkeiten

Generative KI bietet ein grosses Potenzial, um die Lehre und das Lernen zu unterstützen, Inhalte didaktisch aufzubereiten, kritisch zu hinterfragen und bei richtiger Anwendung Zeit zu sparen. Im Folgenden ist eine kleine Sammlung konkreter Anwendungsmöglichkeiten aufgeführt, um die eigene Kreativität anzuregen.

Wichtig dabei ist, dass beim Einsatz generativer KI stets auf die Wahrung der akademischen Integrität durch Einhaltung der Grundsätze zu Verantwortung, Transparenz und Fairness zu achten ist.

In der Vorbereitung von Kursen bietet generative KI zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten, um die Arbeit zu erleichtern, die didaktische Aufbereitung zu verbessern und auch Zeit zu sparen. Anbei einige konkrete Ideen für das Prompting:

  • Formulierung von Lernzielen
    "Formuliere drei konkrete Lernziele für Bachelor-Studierende des ersten Semesters am Physik-Departement in der 'Die Studierenden sind in der Lage ...'-Formulierung zu folgendem Kursinhalt: ....."
  • Entwurf eines Bewertungsrasters
    "Entwirf ein Bewertungsraster mit fünf Bewertungskriterien. Die Kriterien werden mit übertroffen, erfüllt und nicht erfüllt bewertet. Jede Bewertung soll ausformuliert sein. Das Raster wird angewendet für einen Semesterkurs zum Thema ... und die Projektarbeit soll bewertet werden. Die inhaltlichen Ziele der Projektarbeit sind ...."
  • Planung für Workshops
    "Erstelle einen Ablauf eines projektbasierten Workshops von drei Stunden für Master-Studierende. Dabei wird an einem konkreten Projekt gearbeitet. Die theoretischen Inhalte wurden schon vermittelt und stehen online zur Verfügung. Folgende inhaltliche Ziele sind zu erreichen: ..."
  • Formulierung von Aufträgen
    "Fasse folgenden Inhalt in den drei wichtigsten Kernaussagen zusammen. Formuliere anschliessend einen Auftrag für eine Gruppenarbeit von 30 Minuten zu diesen Kernaussagen. Die Zielgruppe sind Studierende im vierten Semester mit einem gesundheitswissenschaftlichen Hintergrund. Die Resultate sollen kreativ dargestellt werden; gib dazu Beispiele an. Inhalt: ..."
  • Erstellung von Fragen
    "Entwerfe zwei Fragestellungen, welche eine Diskussion zu dem folgenden Thema anregen würden..." oder "Erstelle drei Clicker-Fragen mit jeweils vier Antwortmöglichkeiten zu folgendem Inhalt: ..."

In der Kursdurchführung kann der Einsatz generativer KI vor allem angeregt, diskutiert und kritisch hinterfragt werden. Dabei ist zentral, die Diskussion mit den Studierenden darüber zu suchen und das Thema direkt anzusprechen.

Mögliche konkrete Anwendungsszenarien für die Studierenden wären zum Beispiel:

  • "Erstellen Sie für Ihre Idee durch den Einatz generativer KI eine Pro- und Contra-Liste von je fünf Argumenten."
  • "Überprüfen Sie Ihre Argumente mit Hilfe von generative KI, indem Sie diese kritisch hinterfragen lassen."
  • "Generieren Sie sich drei zusätzliche Übungsaufgaben zu den besprochenen Inhalten."
  • "Lassen Sie sich eine Zusammenfassung schreiben und diskutieren Sie das Ergebnis, ob die wichtigsten Punkte korrekt erfasst wurden." 

Im Dasein generativer KI-Werkzeuge gilt es auch die eingesetzten Leistungsnachweise auf Gültigkeit zu überprüfen und zu überdenken. Zentral bleibt der Grundsatz, dass Studierende immer verantwortlich für ihre eingereichte Arbeit sind und deshalb stets geklärt sein muss, wie KI-Werkzeuge zur Anwendung kommen sollen und wie darauf auch korrekt verwiesen wird (weitere Hinweise dazu unter Akademische Integrität).

Vorbereitung:

  • Wurden die Aufgabenstellungen auf deren Gültigkeit in Anbetracht einer generellen Verfügbarkeit generativer KI überprüft?
  • Welche Art von Leistungsnachweisen fördert die Kompetenzentwicklung und die Vorbereitung auf KI-gesteuerte Arbeitsplätze der Zukunft?

Durchführung:

  • Wurden die Rahmenbedingungen für die Studierenden eindeutig festgelegt, wie und welche KI-Werkzeuge zum Einsatz kommen dürfen?
  • Ist die Chancengerechtigkeit beim Einsatz von KI-Werkzeugen gewährleistet?

Nachbereitung:

  • Wie kann generative KI in den Nachbereitungsprozess gewinnbringend für Dozierende und Studierende eingesetzt werden?
  • Ist die Transparenz des Einsatzes von KI-Werkzeugen stets gewährleistet?

Die Handreichung externe SeiteHandlungsempfehlungen für den didaktischen Einsatz von generativer KI in der Hochschullehre sowie die Brochure externe SeiteSmarter Education with AI: A guide for teachers and other educational professionals beinhalten weitere konkrete Hinweise zur Nutzung von KI-basierten Anwendungen in der Lehre auf Tertiärstufe.

Veränderungspotenzial

Bereits jetzt zeigen sich vielfältige Einsatzszenarien generativer KI in der Lehre. Darüber hinaus birgt diese Technologie aber auch das Potenzial einer grundlegenden Änderungen im gesamten Bildungssystem. Studierende müssen für die zukünftigen KI-unterstützten Arbeitsplätze vorbereitet werden und dabei ändern sich nicht nur die zu erlernenden Kompetenzen sondern auch die Art und Weise, wie Lehre und Lernen stattfinden.

Die Vielfältigkeit von Einsatzszenarien, die verfügbaren Werkzeuge, die Integration in bestehende Anwendungen und die Zugriffsmöglichkeiten auf generative KI sind zur Zeit in einem stetigem Fluss. Deshalb ist es unverzichtbar gegenüber der Studierenden klar zu kommunizieren, wie generative KI eingesetzt wird und von ihnen verwendet werden soll und unter welchen Umständen es Einschränkungen gibt. Zusätzlich braucht es Hinweise darauf, wann zusätzliche Transparenz erforderlich ist.

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