2019 IEEE-Edison-Medaille an Ursula Keller

The 2019 IEEE-Edison-Medaille wird an ETH-Physikprofessorin Ursula Keller, Leiterin der Gruppe für die Physik von ultraschnellen Lasern am Institut für Quantenelektronik, für ihr Lebenswerk verliehen.  

von Andreas Heinz Trabesinger
Ursula Keller
Ursula Keller (Foto: ETH Zürich/Tom Kawara)

Die bemerkenswerten Innovationen von Ursula Keller haben die Grenzen der ultraschnellen Wissenschaft und Technologie erweitert. Sie und Ihre Gruppe haben Festkörper- und Halbleiterlaser entwickelt, die ultrakurze Pulse generieren, welche die Photonik revolutionieren und einen enormen Einfluss für die Physik, Biologie und Telekommunikation haben. Für die Erzeugung ultrakurzer Impulse entwickelte Keller einen sättigbaren Absorptionsspiegel (Semiconductor Saturable Absorber Mirror, SESAM), der Femtosekundenlaser von komplexen Geräten, die ausschliesslich von Spezialisten verwendet wurden, zu zuverlässigen Instrumenten verwandelte, die für den Einsatz in vielen wissenschaftlichen Labor geeignet sind. Seitdem hat sie die Technologie mit weltweit führenden experimentellen Ergebnissen weiterentwickelt und vorangetrieben, welche die wichtigsten Merkmale wie Pulsdauer, Energie und Durchschnittsleistung verbessert haben. Ihre SESAM-Technologie überwand Schaltinstabilitäten, die seit mehr als zwei Jahrzehnten die Modenkopplung in Festkörperlasern verhindert hatten, und demonstrierte, wie man Pikosekunden- und Femtosekundenimpulse mit diodengepumpten Lasertechnologie skalierbar, stabil und zuverlässig erzeugt.

Keller war auch Vorreiterin in der Entwicklung von VECSELs (Vertical External Cavity Surface Emitting Lasers), die im Vergleich zu anderen Halbleiterlasern auch bei hohen Leistungen eine überragende Strahlqualität bieten und sowohl im Dauerstrich- als auch im Impulsbetrieb arbeiten können. Keller kombinierte die Vorzüge von SESAM und VECSEL und schlug ein neues Konzept für die Erzeugung ultrakurzer optischer Impulse aus einem Halbleiterlaser vor. Der Modelocked Integrated External-Cavity Surface Emitting Laser (MIXSEL) ermöglicht die Integration von Verstärkung und sättigbarer Absorption im Wafer-Massstab, wodurch einfache und kompakte Ultrakurzpulslaser realisiert werden können, die sich für die Serienfertigung eignen. Ihre Forschungsgruppe überwand die extremen technischen Herausforderungen, um die vom MIXSEL abgegebene Leistung um das 150-Fache zu steigern. Kellers Entwicklung der Technologie der Trägerphasenstabilisierung und Frequenzkämme in den 1990er Jahren war ein wesentlicher Beitrag zur Entwicklung der lasergestützten Spektroskopie von Hänsch und Hall, die mit dem Nobelpreis für Physik 2005 ausgezeichnet wurde.

(Quelle: externe Seite IEEE)

Die IEEE-Edison-Medaille

Ein Vierteljahrhundert nachdem Thomas Alva Edison 1879 die erste praktische Glühlampe hergestellt hatte, schuf eine Gruppe von Freunden und Mitarbeitern von Edison 1904 eine Medaille in seinem Namen, um die Errungenschaften in der Kunst der elektrischen Beleuchtung zu würdigen. In ihren Worten: "Die Edison-Medaille soll in den kommenden Jahrhunderten als ehrenvoller Anreiz für Wissenschaftler, Ingenieure und Kunsthandwerker dienen, um durch ihre Werke den hohen Leistungsstandard aufrechtzuerhalten, den der berühmte Mann gesetzt hat, dessen Name und Leistung weiterleben sollen währen die menschliche Intelligenz weiterhin die Welt bewohnt."

Vier Jahre später schloss das American Institute of Electrical Engineers mit den Gründern eine Vereinbarung über die Vergabe der Medaille ab. Die Auszeichnung trägt jetzt die Bezeichnung IEEE. Die IEEE-Edison-Medaille wird seit 1909 einer Person verliehen, die eine verdienstvolle Karriere in einem mit der Elektrizität verbundenen Feld der Wissenschaft, der Technik oder der Kunst hatte.

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