Medizin und Technik Hand in Hand
Sonntag, 16. März, 11 – 16 Uhr, ETH Hönggerberg, Gebäude HCI, Vladimir-Prelog-Weg 10, Zürich
Neuartige Sensoren liefern Gesundheitsdaten. Mikroroboter bringen Medikamente im Körper präzise dorthin, wo sie gebraucht werden. Und welche Hilfsmittel erleichtern den Alltag von Menschen mit Behinderung?

Gemeinsamkeiten von Wundheilung und Krebs
HCI, Raum G3, 11.00 – 11.45 Uhr
Die Haut ist das grösste Organ des Menschen und schützt vor Krankheitserregern, UV-Strahlung und Wasserverlust. Sie ist ausserdem ein wichtiges Sinnesorgan und muss bei Verletzungen effizient repariert werden. Bei älteren Menschen oder im Fall chronischer Erkrankungen wie Diabetes ist der komplexe Wundheilungsprozess jedoch oft gestört. Verletzungen verheilen nicht richtig oder es bildet sich zu viel Narbengewebe. Zwischen Wundheilung und Krebsentstehung gibt es Parallelen. Erfahren Sie, wie die Wundheilung abläuft und wie bösartige Tumore diese Mechanismen nutzen, um ihr Wachstum zu fördern.
Sabine Werner ist ETH-Professorin für Zellbiologie.
> Für Erwachsene, ohne Anmeldung
Mikroroboter als winzige Helfer im Körper
HCI, Raum G3, 12.00 – 12.45 Uhr
Man stelle sich vor: Mikroroboter düsen durch unseren Körper, erkennen Krankheiten und behandeln sie gezielt. Das gibt es tatsächlich! Herkömmliche Medikamente wirken oft im ganzen Körper und können dabei Nebenwirkungen auslösen. Mikroroboter hingegen behandeln punktgenau: Sie transportieren Wirkstoffe präzise zu ihrem Ziel, etwa Tumorzellen, und geben sie dort in optimaler Dosierung frei. Die kleinsten Helfer werden von aussen über Magnetfelder oder Ultraschall aufgespürt und gesteuert. Sie öffnen verstopfte Gefässe oder lokalisieren Entzündungen. Und was passiert nach getaner Arbeit mit ihnen?
Simone Schürle-Finke ist ETH-Professorin und erforscht biomedizinische Systeme.
> Für Erwachsene, ohne Anmeldung
Opioide: von der Therapie zur Gefahr
HCI, Raum J7, 12.00 – 12.45 Uhr
Opioide haben eine bewegte Geschichte: von der frühen Verwendung in Opiumpfeifen bis zu modernen synthetischen Varianten wie Fentanyl. Hierzulande hat die Verschreibung solcher Schmerzmittel in den letzten Jahren stark zugenommen. Sie werden nicht nur bei Tumorschmerzen, sondern auch bei leichteren Verletzungen wie etwa des Bewegungsapparates eingesetzt. In den USA wird Fentanyl zunehmend als Droge missbraucht – mit dramatischen Folgen für die Gesellschaft. Wie reagiert die Schweiz auf diese Entwicklungen? Und wie können Patienten, die Opioide erhalten, sicher begleitet werden?
Dominik Stämpfli ist ETH-Forscher für klinische Pharmazie und Apotheker am Kantonsspital Baden.
> Für Erwachsene, ohne Anmeldung
Wenn Mensch und Roboter verschmelzen
HCI, Raum G3, 13.00 – 13.45 Uhr
Cyborgs kennt man aus dem Kino: Menschen, die durch das Verschmelzen mit Technik scheinbar unbesiegbar werden. Doch auch im echten Leben erhalten wir Unterstützung durch Maschinen. Roboter-Prothesen, Exoskelette und Power-Rollstühle beseitigen Barrieren für Menschen mit Behinderung. Einerseits vereinfachen diese Anwendungen den Alltag, und in Therapie und Pflege versprechen sie eine bessere Lebensqualität. Andererseits gibt es grosse Ängste: Züchten wir einen Supermenschen heran? Was wird mit künstlicher Intelligenz und Robotik alles möglich?
Robert Riener ist ETH-Professor für Sensomotorische Systeme.
> Für Erwachsene, ohne Anmeldung
Das Tattoo misst den Blutzucker
HCI, Raum G3, 14.00 – 14.45 Uhr
Neue, tragbare Sensoren sollen es ermöglichen, Körperflüssigkeiten wie Schweiss, Atem, Speichel oder Tränen zu analysieren. Die nächste Generation von Wearables kann Messungen auf molekularer Ebene durchführen, ähnlich einer Blutanalyse. Das erfolgt nicht invasiv und stetig. Trägerinnen erhalten damit etwa Hinweise auf Entzündungen, Infektionen oder zu hohe Glukosewerte. Die Vielfalt der möglichen Geräte reicht von Schnullern, die messen, ob Kleinkinder dehydriert sind, bis zu Tattoos, die den Zuckerspiegel anzeigen. Vieles ist möglich – was ist sinnvoll?
Noé Brasier ist Mediziner und ETH-Dozent für Translationale Medizin.
> Für Erwachsene, ohne Anmeldung
Hydrogel – das Material mit heilender Kraft
HCI, Raum G3, 15.00 – 15.45 Uhr
In der Frauenmedizin ist der Bedarf an innovativen Lösungen gross. Ein Durchbruch ist die Entwicklung eines neuartigen Implantats: Es könnte dereinst zur Vorbeugung der weitverbreiteten Frauenkrankheit Endometriose eingesetzt werden. Gleichzeitig dient es als Verhütungsmittel. Bei Implantaten dieser Art wie auch in Wundauflagen kommen oft Hydrogele zum Einsatz. Das sind Gele aus Polymeren, die Wasser binden und besonders gut verträglich sind. Erfahren Sie, warum sie ein unverzichtbares Werkzeug in der modernen Medizin sind.
Inge Herrmann ist Professorin für Medizinische Materialinnovation und gründete das Ingenuity Lab an der Universitätsklinik Balgrist.
> Für Erwachsene, ohne Anmeldung

Chemie des Glücks
Start HCI, G-Stock um 11, 12, 14 und 15 Uhr
Immer und in allen Kulturen strebte der Mensch nach Glücksgefühlen – und fand sie unter anderem in natürlichen Genussmitteln wie Kakao, Tee und Kaffee. Das stellte der Apotheker und Pharmazeut Professor Carl Hartwich bereits um 1900 bei seinen Studien an der ETH Zürich fest. Bis heute sind diese Genussmittel weltweit verbreitet. Doch wie genau funktioniert die Chemie hinter dem Glück? Lässt sie sich steuern, und kann man gar zu viel von ihr erwischen? Begeben Sie sich, Hartwichs Spuren folgend, auf eine genussvolle Reise in die Welt des Kakaos und der Schokolade inklusive Verkostung!
Julia Ecker vom Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften und Fränzi Akert von der Schokoladenmanufaktur Garçoa
> Dauer 45 Minuten, ab 12 Jahren

Barrieren erkennen, Hindernisse überwinden
HCI, G-Stock, 11 – 16 Uhr
Eine Treppe hochgehen oder in den Bus einsteigen: für Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung eine alltägliche Herausforderung. Mit einem interaktiven Bediendisplay erfahren Sie, welche Körperfunktionen bei einer Querschnittslähmung betroffen sind. Auf dem Krückendemonstrator erleben Sie, wie Ihre Beine mit einfachen Hilfsmitteln entlastet werden können. Haben Sie dafür genügend Kraft in den Armen? Viele Rollstuhlfahrende verwenden Handbikes für sportliche Aktivitäten. Wie schnell werden Sie damit? Probieren Sie es bei einem Mario- Kart-Rennen aus! Schliesslich testen Sie Ihr Wissen beim Inklusionsspiel. Wie gut sind Sie über körperliche Beeinträchtigungen informiert? Treten Sie im Quiz gegeneinander an!
Die Ausstellung wurde vom ETH-Labor für Sensomotorische Systeme entwickelt und befindet sich mit der Schweizer Paraplegiker-Stiftung auf einer Wanderschaft in der Schweiz.

Wie tickt dein Oberstübchen?
Start HCI, Raum G2 um 11, 12, 14, 15 Uhr
Wolltest du schon immer wissen, was in deinem Kopf vor sich geht? Erhalte spannende Einblicke in die Hirnforschung und probiere verblüffende Experimente aus. Bei der Gummihand-Illusion wirst du erstaunt feststellen, dass eine Kunststoffhand scheinbar Teil deines Körpers wird. Kannst du sie sogar spüren? Bei einer optischen Täuschung erlebst du, wie deine Erwartungen beeinflussen, was du siehst. Und bei einem besonderen Basketballspiel erfährst du, wie sich dein Gehirn an ungewöhnliche Sinnesreize anpasst.
Daniel Kiper ist Professor für Neuroinformatik und Neurowissenschaften beim Life Science Learning Center der ETH Zürich und der UZH.
> Dauer 45 Minuten, 13 – 17 Jahre
Studieninfo Maschineningenieurwissenschaften
Frag Marcus!
HCI, E-Stock, 11 – 16 Uhr
Marcus Bammel studiert im Master.
«Das Studium ist einzigartig in Europa. Ich habe von der Luft- und Raumfahrt bis zur Robotik an Projekten mitgearbeitet und dadurch sehr viel Erfahrung gewonnen. Diese Vielfalt ist eine Chance, von der Studierende andernorts nur träumen können.»

Kindervorlesung (ab 7 Jahren, keine Erwachsenen)
Wie bekomme ich Superkräfte?
HCI, Raum J7, 11 Uhr und 13 Uhr
Max, Lena, Tommy und Bella sind vier Freunde. Sie haben entdeckt, dass sie echte Superkräfte entwickeln können! Max lernt, wie er durch Springen seine Muskeln unglaublich stark macht. Lena wird so schnell wie der Blitz, weil sie beim Laufen ihre Ausdauer trainiert. Tommy arbeitet mit allen zusammen und wird zum besten Teamplayer. Und Bella entdeckt, wie sich ihr Gehirn dank Bewegung besser konzentrieren kann. Du erfährst, wie bestimmte Übungen verschiedene Teile des Körpers stärken – und wie du deine eigenen Superkräfte trainieren kannst!
Gommaar D’Hulst ist ETH-Dozent für Bewegung und Gesundheit.
> Dauer 45 Minuten, keine Anmeldung erforderlich
Werkstatt (5 – 6 Jahre)
Reise durch den Körper
HCI, Räume F2 + F8 um 11, 12, 14, 15 Uhr
Hast du gewusst, dass du mehr Knochen hast als deine Eltern? Bei deiner Geburt sind es etwa 300 Stück, doch während du wächst, verschmelzen sie miteinander. Am Ende bleiben rund 200 Knochen, die deinem Körper Halt geben, deine Organe schützen und dir helfen zu springen, zu tanzen oder zu klettern. Unser Skelett ist faszinierend – stabil und gleichzeitig beweglich! Wir reisen durch den Körper, puzzeln mit Knochen und basteln unsere eigenen Skelette.
> Dauer 45 Minuten
Atelier (7 – 9 Jahre)
Schnaufen, pusten, pfeifen
HCI, Räume E2 + E8 um 11, 12, 14, 15 Uhr
Jeden Tag atmen wir etwa 20’000-mal ein und aus. Meistens ohne es überhaupt zu bemerken. An unsere Atmung denken wir oft nur, wenn wir unter Wasser die Luft anhalten müssen oder beim Rennen ausser Puste sind. Weisst du, wie viel Luft in deine Lunge passt? Wir finden es mit Experimenten heraus! Sei gespannt darauf, wie unsere Lungen arbeiten. Was passiert, wenn wir tief Luft holen? Und was können wir mit unserem Schnauf sonst noch anstellen? Es wird atemberaubend!
> Dauer 45 Minuten
Studio (10 – 12 Jahre)
Erlebnis Mikrobenwelt
HCI, E-Stock um 11, 12, 14, 15 Uhr
Wusstest du, dass unser Körper zur Hälfte aus Bakterien besteht? Das ist gut und für unsere Gesundheit wichtig. Im Labor gehen wir auf Entdeckungsreise und schauen uns die Vielfalt der kleinsten Lebewesen, der Mikroben, an. Welche kommen auf unserer Haut, im Trinkwasser oder auf Geld vor? Um das zu beantworten, untersuchen wir Bakterien und Pilze, die in Petrischalen wachsen. Ausserdem sehen wir, wie das Erbgut der Mikroben zum Leuchten gebracht wird. Dann schwingst du selbst die Pipette und mischst kleinste Tropfen von Flüssigkeiten zu einem bunten Bild.
ETH-Labor für Mikrobiologie
> Dauer 45 Minuten