Volkskrankheiten

Sonntag, 23. März, 11 – 16 Uhr, ETH Hönggerberg, Gebäude HCI, Vladimir-​​Prelog-​Weg 10, Zürich

Krebs, Diabetes, Stress – viele sind betroffen. Die Forschung bietet tiefere Einblicke in ihre Entstehung und Therapien können optimiert werden. Bei Diagnose und Behandlung spielt auch das Geschlecht eine Rolle. Erfahren Sie zudem, wie man psychische Krisen bewältigt und nicht daran zerbricht.

Keyvisual 23.3.25
Bild: iStock.com / Dmytro Varavin

Wird uns Stress in die Wiege gelegt?
HCI, Raum G3, 11.00 – 11.45 Uhr

Wenn wir gestresst sind, ist das nicht nur für uns selbst ein Problem. Auch unsere Kinder sind davon betroffen, denn Stress kann vererbt werden. Es wird angenommen, dass dafür bestimmte Moleküle verantwortlich sind, die wir neben der DNA an die nächsten Generationen weitergeben. Werden uns mit diesen epigenetischen Faktoren Stress oder gar Traumata in die Wiege gelegt? Lässt sich dieser Teufelskreis durchbrechen? Und gibt es vielleicht bald eine Pille gegen Stress?
Katharina Gapp ist ETH-Professorin für Epigenetik.
> Für Erwachsene, ohne Anmeldung

Wie sich Metastasen in der Leber bilden
HCI, Raum G3, 12.00 – 12.45 Uhr

Wenn Krebserkrankungen tödlich verlaufen, sind in neun von zehn Fällen Metastasen dafür verantwortlich – Ableger des Ersttumors, die andere Organe befallen. Bisher fehlen Medikamente, um ihre Entstehung zu verhindern. Forschende haben jetzt entdeckt, wie Darmkrebszellen in der Leber andocken: Sie lösen sich vom Ersttumor, gelangen ins Blut und setzen sich im Kapillarnetz der Leber fest. Für das Auswachsen zu Metastasen brauchen die Tumorzellen jedoch die Unterstützung von Leberzellen. Diese Erkenntnis könnte neue Therapien ermöglichen, um Ableger zu verhindern.
Andreas Moor ist ETH-Professor für Systemphysiologie.
> Für Erwachsene, ohne Anmeldung

Mammografie neu gedacht
HCI, Raum J7, 12.00 – 12.45 Uhr
Vor über 125 Jahren entdeckt, sind Röntgenstrahlen heute in der klinischen Diagnostik unverzichtbar. Bei der herkömmlichen Mammografie entstehen durch die Absorption der Strahlen Schattenbilder, wobei die Brust stark zusammengedrückt wird, um die Strahlendosis zu reduzieren. Die Gitterinterferometrie misst zusätzlich zur Absorption auch die Brechung und Streuung der Strahlen, was schärfere Bilder ermöglicht. Ein spezielles Gerät soll eine bequeme, schmerzfreie und präzise Untersuchung bieten, indem die Patientin liegend und ohne Kompression untersucht wird.
Marco Stampanoni ist ETH-Professor für Röntgenbildgebung.
> Für Erwachsene, ohne Anmeldung

Gefühle verstehen, Ängste bewältigen
HCI, Raum G3, 13.00 – 13.45 Uhr

Was passiert, wenn das Leben plötzlich auf den Kopf gestellt wird? Eine Krebsdiagnose bringt nicht nur körperliche Herausforderungen mit sich, sondern fordert auch unsere mentale und emotionale Stärke. Was geschieht in unserem Gehirn, wenn wir Angst, Stress und Unsicherheit erleben? Und wie können wir trotz aller Widrigkeiten Resilienz entwickeln? Erhalten Sie praxisnahe Tipps aus der Neurobiologie. So stärken Sie die mentale Widerstandskraft – als Betroffener und als Angehöriger.
Martin Inderbitzin ist promovierter Neurobiologe und ETH-Alumnus. Er berichtet von seiner Reise mit Pankreaskrebs und den Strategien, die ihm die letzten zwölf Jahre geholfen haben, mit Ungewissheit und Angst umzugehen.
> Für Erwachsene, ohne Anmeldung

Eine Frage des Geschlechts
HCI, Raum G3, 14.00 – 14.45 Uhr

Jeder Mensch ist einzigartig. Auch die Art und Weise, wie wir krank und wieder gesund werden. Neben der genetischen Veranlagung beeinflussen zahlreiche Faktoren unsere Gesundheit, etwa Lebensstil, Alter und nicht zuletzt das Geschlecht. Lange Zeit galt der Mann in der Medizin als Prototyp, doch Frauen sind keine «kleinen Männer». Herzinfarkte äussern sich bei ihnen oft anders, Depressionen und Migräne werden häufiger diagnostiziert. Diesen und weiteren Unterschieden widmet sich die Gendermedizin. Was bedeutet das für Patientinnen und Patienten im Hinblick auf Diagnosen und Behandlungen?
Beatrice Beck Schimmer ist Professorin für Anästhesiologie an der Universität Zürich und Direktorin Universitäre Medizin Zürich.
> Für Erwachsene, ohne Anmeldung

Übergewicht, Diabetes und die Rolle von Abnehmspritzen
HCI, Raum G3, 15.00 – 15.45 Uhr

Wer kennt es nicht: Gewicht zuzunehmen, geht wie von selbst. Die überflüssigen Kilo wieder loszuwerden, ist harte Arbeit. Und kaum passt man nicht auf, zeigt die Waage schon wieder nach oben. Der Anteil der Übergewichtigen in der Bevölkerung nimmt stetig zu. Doch warum ist es aus medizinischer Sicht wichtig, nicht zu viel zu wiegen? Was genau ist Diabetes, und warum fällt es so schwer, das Gewicht dauerhaft zu halten? Ausserdem: Neue Präparate versprechen schnelle Hilfe beim Abnehmen. Was steckt hinter den viel diskutierten Abnehmspritzen?
Ferdinand von Meyenn ist ETH-Professor für Ernährung und Epigenetik.
> Für Erwachsene, ohne Anmeldung