Spark Award 2024 für Marie Amélie Perrin und Victor Mougel
Der Preis für die vielversprechendste Erfindung des vergangenen Jahres geht an Marie Amélie Perrin und Victor Mougel. Sie haben eine Methode entwickelt, mit der sich seltene Erden effizient aus Elektroschrott zurückgewinnen lassen.
Seltene Erden sind aus der modernen Elektronik nicht wegzudenken. Sie stecken beispielsweise in Leuchtstofflampen, Flachbildschirmen und Magneten von Festplatten. Zudem sind diese Elemente auch für die Energiewende unerlässlich. So werden sie etwa zur Herstellung von Generatoren für Windkraftanlagen verwendet.
Bisher werden diese Elemente kaum rezykliert, weil sie sich nur mit einem enormen Aufwand an Energie und Chemikalien trennen lassen. Das Problem liegt in der chemischen Ähnlichkeit der Elemente. Die ETH-Doktorandin Marie Perrin und ihr Doktorvater Victor Mougel haben eine Methode entwickelt, mit der sich die Elemente effizient trennen lassen. Sie wurde als vielversprechendste Erfindung des Jahres mit dem Spark Award 2024 ausgezeichnet.
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Marie Amélie Perrin, geboren in Texas, wuchs in Toulouse, Frankreich, auf. Nach einem Master in Molekularchemie an der ENS Paris-Saclay und der École Polytechnique (Masterarbeit am MIT) promovierte sie an der ETH Zürich bei Prof. Mougel. Ihre Doktorarbeit befasste sich mit der Koordinationschemie von Seltenen Erden mit bioinspirierten metallischen Sulfidoliganden, die in der Katalyse, der Lumineszenz, dem Magnetismus und, wie sie zufällig entdeckte, bei der Trennung von Seltenen Erden Anwendung finden können. Für ihre wissenschaftliche Arbeit wurde sie mit dem European Young Chemist Award ausgezeichnet. Im Jahr 2023 war sie Mitbegründerin von REEcover, einem Startup-Unternehmen, das sich der Rückgewinnung von Seltenen Erden widmet.
Victor Mougel stammt aus Pesmes, Frankreich. 2009 trat er für seine Promotion in das Labor von Prof. Marinella Mazzanti am CEA-Grenoble ein, um die Synthese, Reaktivität und magnetischen Eigenschaften von polynuklearen Urankomplexen zu erforschen. Nachdem er mit dem Preis für die beste Doktorarbeit der Universität Grenoble ausgezeichnet wurde, wechselte er als ETH-Stipendiat an die ETH Zürich, um in der Gruppe von Prof. Christophe Copéret die metallorganische Oberflächenchemie zu erforschen und neue wohldefinierte Katalysatoren für die Alkenmetathese zu entwickeln. Nach einem dreijährigen Forschungsintermezzo in Frankreich kehrte Mougel 2018 als Tenure Track Assistenzprofessor für Anorganische Chemie an die ETH Zürich zurück. Er konzentriert sich nun hauptsächlich auf die elektrochemische Umwandlung umweltrelevanter kleiner Moleküle (N2, CO2, H2O) unter Verwendung erneuerbarer Stromquellen.