ETH gewinnt Wettbewerb um ESA Start-up-Programm

Die ETH Zürich hat den Zuschlag für das Schweizer Business Incubation Center der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA erhalten. Lanciert hat das Projekt das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation. Im ESA BIC Switzerland werden Start-ups mit Bezug zu Raumfahrttechnologien gefördert.

Start-up Zeichnung
ESA BIC Switzerland will Start-ups mit Bezug zur Raumfahrt fördern. (Bild: iStock.com / Rawpixel Ltd)

Der Fokus von ESA BIC Switzerland richtet sich auf Schweizer Start-ups, die Innovationen aus der Raumfahrt in andere Anwendungsbereiche transferieren. Mit maximal 500'000 EUR finanzieller Unterstützung pro Start-up sowie technologischer und betriebswirtschaftlicher Förderung bietet das ESA BIC Switzerland für Jungunternehmerinnen und -unternehmer eines der attraktivsten Programme der Schweiz. Das Programm ist vorerst auf fünf Jahre angelegt und unterstützt bis zu zehn Start-ups pro Jahr. Eine Jury aus Vertretern der ESA, der ETH Zürich und weiteren beteiligten Partnern wird im November dieses Jahres die ersten Start-ups für ESA BIC Switzerland auswählen.

ETH mit bestem Angebot

Das SFBI und die ESA konnten zwischen mehreren, qualitativ hochstehenden Bewerbungen für ESA BIC Switzerland auswählen. Die ETH Zürich konnte sich unter anderem durchsetzen, weil sie über eine Vielzahl guter nationaler und internationaler Industriekontakte verfügt. So konnten mehr als 50 Industrie- und Forschungspartner gewonnen werden, die für ESA BIC Switzerland von grosser Bedeutung sind. Mitentscheidend war auch die Exzellenz der ETH Zürich in relevanten technischen Bereichen (z.B. in autonomen Systemen, Drohnen oder Internet of Things), die bereits Technologien und Daten der ESA nutzen (u.a. Erdbeobachtungsdaten, GPS-Daten). Zudem war die Bewerbung der ETH Zürich die einzige, welche eine Umsetzung des ESA BIC Switzerland von Anfang an als gesamtschweizerisches Programm vorsieht.

«Wir freuen uns sehr über den Gewinn der Ausschreibung für ESA BIC Switzerland», sagt ETH-Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen, Professor Detlef Günther. «Wir können so eine weitere Plattform für zukunftsgerichtete Technologien und Start-ups anbieten und uns mit Standorten der ESA in ganz Europa vernetzen.» Es ist geplant, dass sich die geförderten Start-ups auf dem Innovationspark Zürich in Dübendorf ansiedeln können.

Konsortium mit viel Erfahrung

Teil des Konsortiums hinter ESA BIC Switzerland ist neben der ETH Zürich das Institut für Jungunternehmen IFJ und die Start-up-Initiative «Venture Kick». Diese Partner haben jahrelange Erfahrung im Scouting, der Selektion und der Unterstützung von Start-ups. Mit an Bord ist auch der Impact Hub, ein globales Netzwerk für die Ansiedlung und Vernetzung von Start-ups mit über 80 Standorten weltweit und Ablegern in Zürich, Genf und Bern. Ebenfalls beteiligt ist AP-Swiss, eine seit 2012 bestehende Plattform der ESA, welche neue Anwendungen und kommerzielle Dienste auf der Basis von Satellitendaten und -technologien fördert. Zusätzlich sind über 50 weitere, namhafte nationale und internationale Partner aus Industrie und Forschung bei ESA BIC Switzerland involviert, womit dem Anspruch an eine «Public Private Partnership» vollumfänglich Rechnung getragen wird.

ESA BIC Switzerland

ESA BIC ist eine 2003 lancierte Initiative des Technology Transfer Programme Office (TTPO) der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Sie bezweckt die gezielte Förderung von Start-ups im Bereich von Raumfahrttechnologien und -anwendungen. Zurzeit bestehen in zwölf europäischen Ländern 15 ESA BICs, ein zusätzliches wird 2016 noch eröffnet. Weitere ESA BICs sind für 2017 in Planung. ESA BIC Switzerland hat die Kapazität, jährlich bis zu 10 Start-ups zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit Partnern und Sponsoren werden Jungunternehmen für einen Zeitraum von maximal zwei Jahren gefördert. Die Start-ups erhalten in einer ersten Phase total 50‘000 Euro und können in einer zweiten Phase mit bis zu 450‘000 Euro weiterer Unterstützung rechnen. Darüber hinaus profitieren die Unternehmen auch von individuellen Coaching-Leistungen, Netzwerkaktivitäten und einem europaweiten Netzwerk in Industrie und Forschung. externe Seite www.esabic.ch

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