Wasserqualität
Trinkwasserqualität an der ETH Zürich - Stand 21.11.2024
Darum geht es
Die ETH Zürich hat im September 2024 das Trinkwasser in allen Gebäuden mit Jahrgang 1980 und älter flächendeckend auf gesundheitsgefährdende Schwermetalle hin geprüft. Das Resultat: In den allermeisten Gebäuden ist die Wasserqualität einwandfrei. In den Gebäuden HPF, HPM, HPP und HPT wurden jedoch bei vereinzelten Proben die gesetzlich vorgegebenen Höchstwerte für die Schwermetalle Blei und Nickel teilweise deutlich überschritten.
Gemäss der Einschätzung des ETH-Arbeitsmediziners Dr. Leonhard Sigel besteht für Erwachsene, welche das Wasser regelmässig konsumiert haben, kein relevantes gesundheitliches Risiko. Für Schwangere, Stillende und Kleinkinder unter 6 Jahren empfiehlt er eine individuelle Risikobeurteilung im Rahmen einer betriebsärztlichen Beratung. Diese wird absolut vertraulich behandelt und die Kosten werden von der ETH Zürich übernommen.
Als Vorsichtsmassnahme sollte das Wasser in den betroffenen Gebäuden nicht mehr getrunken werden, bis die Ursache der erhöhten Schwermetallwerte gefunden wurde und Lösungsmassnahmen umgesetzt wurden. Die betroffenen Gebäudenutzenden wurden direkt informiert. Die Wasserhähne in den Pausenräumen werden daher bis auf Weiteres geschlossen, Aushänge weisen Mitarbeitende auf die Situation hin.
Zum Händewaschen ist das Wasser unbedenklich, weshalb die Wasserhähne auf den Toiletten geöffnet bleiben. Als Sicherheitsmassnahme sollten Schwangere, Stillende und Kinder unter 6 Jahren das Wasser nicht zur Körperpflege wie beispielsweise Zahnreinigung verwenden. Die betroffenen Gebäudenutzenden wurden direkt informiert. Als Sofortmassnahme hat die ETH sowohl vor den Toiletten als auch in den Pausenräumen Wasserspender aufgestellt, damit die Mitarbeitenden in den betroffenen Gebäuden jederzeit Zugang zu einwandfreiem Trinkwasser haben. Längerfristig wird die Ursache für die erhöhten Schwermetallwerte geklärt und so rasch als möglich Lösungsmassnahmen ergriffen.
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Fragen und Antworten
- wird laufend ergänzt und aktualisiert
Gesundheitsfragen
1. Wie gefährlich ist das belastete Trinkwasser in den ETH-Gebäuden?
Gemäss der Einschätzung des ETH-Arbeitsmediziners Dr. Leonhard Sigel besteht für Erwachsene, welche das Wasser regelmässig konsumiert haben, kein relevantes gesundheitliches Risiko. Für Schwangere, Stillende und Kleinkinder unter 6 Jahren empfiehlt er eine individuelle Risikobeurteilung im Rahmen einer betriebsärztlichen Beratung. Diese wird absolut vertraulich behandelt und die Kosten werden von der ETH Zürich übernommen. Auch andere Personen können sich bei Fragen oder Bedenken bezüglich der persönlichen Gesundheit für eine individuelle Beratung direkt an die wenden.
2. Nimmt der Körper Schwermetalle auf, wenn ich Leitungswasser
a. trinke?
Ja, Schwermetalle können in der Grössenordnung von einigen Mikrogramm pro Tag über das Trinkwasser aufgenommen werden. Ein Teil wird ausgeschieden, ein Teil wird in den Körper eingelagert.
b. auf der Haut habe?
Nein, bei normaler Nutzung zum Händewaschen nimmt der Körper keine Schwermetalle aus dem Wasser auf. Sicherheitshalber sollten Schwangere, Stillende und Kinder unter 6 Jahren mit Schwermetallen belastetes Wasser jedoch nicht zur Körperpflege (Zähneputzen, Mundspülen, Duschen) benutzen.
c. einatme (Wasserdampf)?
Nein, nicht in relevanten Mengen.
3. Sammeln sich die Schwermetalle im Körper an?
Da nur ein Teil des Schwermetalls wieder ausgeschieden wird, können sich Schwermetalle im Körper anreichern.
4. Welche Schwermetalle bedeuten eine Gefahr für die Gesundheit?
Schwermetalle sind natürliche Bestandteile der Erdkruste und einige als Spurenelemente lebensnotwendige Bestandteile unserer Nahrung, wie Zink, Eisen, Mangan und Kupfer. Es gilt: die Dosis macht das Gift. Andere Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Quecksilber, Nickel oder Arsen können die menschliche Gesundheit schädigen.
5. Ist ein Test auf Schwermetalle im Körper sinnvoll für mich, wenn ich in einem Gebäude mit belastetem Wasser arbeite oder früher dort gearbeitet habe?
Nein. Gemäss der Einschätzung des ETH-Arbeitsmediziners Dr. Leonhard Sigel besteht für Erwachsene, welche das Wasser regelmässig getrunken haben, kein relevantes gesundheitliches Risiko. Bei Erwachsenen ist ein Blut- oder Urintest aufgrund des geringen Ausmasses der Schwermetallbelastung und fehlender therapeutischer Konsequenzen nicht erforderlich.
Für Schwangere, Stillende und Kleinkinder unter 6 Jahren empfiehlt der Arbeitsmediziner eine individuelle Risikobeurteilung im Rahmen einer betriebsärztlichen Beratung.
Auch andere Personen können sich bei Fragen oder Bedenken bezüglich der persönlichen Gesundheit für eine individuelle Beratung direkt die wenden. Die Beratungen werden absolut vertraulich behandelt.
6. Gibt es eine Therapie, wenn ich über lange Zeit hinweg belastetes Trinkwasser getrunken habe?
Da es sich nicht um akute Schwermetallvergiftung handelt, ist eine Blut- oder Urinanalyse nicht notwendig und eine Behandlung nicht erforderlich. Wichtig ist es im Einzelfall, eine zukünftige Schwermetallbelastung durch Trinkwasser oder Nahrungsmittel zu vermeiden. Dies wird in individuellen Beratungen geklärt.
7. Kann das Leitungswasser in den betroffenen Gebäuden zum Geschirrspülen verwendet werden – im Geschirrspüler oder auch von Hand?
Die gemessenen Werte sind zwar erhöht, beim Geschirrspülen ist aber nicht davon auszugehen, dass die Schwermetalle in relevanten Mengen auf dem (sauberen) Geschirr zurückbleiben.
8. Kann das Leitungswasser in den betroffenen Gebäuden zur Zubereitung von Tee oder Kaffee genutzt werden?
Grundsätzlich ist davon abzuraten. Bitte verwenden Sie das Wasser aus den Wasserspendern.
9. An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen oder Bedenken habe?
Ihre Gesundheit liegt der ETH Zürich sehr am Herzen und wir sind uns bewusst, dass die in einzelnen Gebäuden gemessene Belastung des Wassers Fragen und Unsicherheit aus-lösen. Es ist uns daher ein grosses Anliegen, laufend transparent über die Lage zu infor-mieren. Die wichtigsten Fragen und Antworten werden laufend aktualisiert. Sollten Sie darüber hinaus Fragen zur Wasserqualität haben, wenden Sie sich bitte an . Bei Fragen, die Ihre persönliche Gesundheit betreffen, dürfen Sie sich gerne auch direkt an unsere wenden.
Fragen zum kalten Leitungswasser
1. Welche Höchstwerte gelten für Schwermetalle im Trinkwasser?
Die gesetzlichen Höchstwerte für Schwermetalle sind in der externe Seite «Verordnung des EDI über Trinkwasser sowie Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern und Duschanlagen» festgehalten.
Die relevanten Höchstwerte betragen:
- Blei: Höchstwert 0.01 mg/l
- Nickel: Höchstwert 0.02 mg/l
2. Welche Gebäude sind von belastetem Trinkwasser betroffen? Wie stark wurden die Grenzwerte überschritten?
Die ETH Zürich hat das Trinkwasser in allen Gebäuden mit Jahrgang 1980 und älter systematisch auf dessen Schwermetallanteil geprüft. Das Resultat: In den allermeisten Gebäuden ist die Wasserqualität einwandfrei. In den Gebäuden HPF, HPM, HPP und HPT wurden jedoch bei einigen Proben die Grenzwerte für Schwermetalle wie Blei und Nickel teilweise deutlich überschritten.
3. Kann eine Belastung mit Schwermetallen in jedem Fall von Auge gesehen werden, d.h. ist das Wasser sichtbar verschmutzt?
Leider ist dies nicht immer der Fall. Erhöhte Bleiwerte alleine führen beispielsweise nicht zu einer sichtbaren Verfärbung des Trinkwassers.
4. Bedeutet sichtbar verfärbtes / braunes Wasser in jedem Fall eine Belastung mit gesundheitsschädlichen Schwermetallen?
In älteren Gebäuden kann es vorkommen, dass rostiges Wasser aus dem Hahn kommt – besonders, wenn das Wasser längere Zeit stillsteht oder aufgrund einer Bautätigkeit. Meistens ist braun verfärbtes Wasser zwar unschön, aber nicht unbedingt gesundheitsschädlich. Verfärbtes Wasser sollten Sie aber nicht als Trinkwasser verwenden. Wie Sie es möglicherweise von zuhause her kennen, ist es sinnvoll, das Wasser einige Minuten laufen zu lassen, bis es wieder klar wird.
5. Was ist die Ursache für das mit Schwermetallen belastete Trinkwasser in den betroffenen Gebäuden?
Eine Analyse, erstellt in Zusammenarbeit mit externen Partnern, bestätigt, dass das Wasser in einwandfreier Trinkwasserqualität angeliefert wird und die Schwermetallbelastung somit erst innerhalb der Gebäude entsteht. Vieles deutet darauf hin, dass neben älteren Sanitärinstallationen vor allem längere Stagnationszeiten des Wassers – also Wasser, das über längere Zeit in den Leitungen steht – als Ursache infrage kommen. Derzeit werden diese Erkenntnisse durch zusätzliche Wassertests überprüft.
6. Seit wann weiss die ETH Zürich vom mit Schwermetall belasteten Trinkwasser?
Erste Hinweise auf möglicherweise belastetes Trinkwasser erhielt die ETH Zürich Anfang September 2024 von Angehörigen der ETH Zürich. Die Abteilung Facility Services hat darauf sofort Massnahmen ergriffen, um so rasch als möglich ein komplettes Bild über die Wasserqualität zu erhalten. Dazu ordnete sie flächendeckende Wasserproben in allen Gebäuden mit Baujahr 1980 und älter an. Die Resultate der nun durchgeführten flächendendeckenden Tests liegen Facility Services seit Freitag, 27. September 2024 vor und wurden danach sofort ausgewertet und verifiziert.
7. Gibt es regelmässigen Tests für Trinkwasser?
Gesetzlich vorgeschrieben sind Tests auf Legionellen und Keime, welche die ETH Zürich regelmässig durchführt. Tests zu Schwermetall-Belastung hingegen sind gesetzlich nicht vorgeschrieben und wurden in der Vergangenheit nicht regelmässig durchgeführt.
8. Seit wann liegt die Belastung vor?
Das lässt sich nicht sagen, da das Trinkwasser zwar regelmässig auf die Belastung durch Legionellen und Keime getestet wird, jedoch nicht auf den Schwermetallgehalt. Die Resultate der nun durchgeführten flächendendeckenden Tests liegen Facility Services seit Freitag, 27. September 2024 vor und wurden danach sofort ausgewertet und verifiziert.
9. Wurden alle Gebäude getestet?
Getestet wurden alle Gebäude mit Baujahr 1980 und älter, da diese auch über ältere Sanitärinstallationen verfügen. Das betrifft sowohl Gebäude, welche der ETH gehören, als auch Mietliegenschaften.
10. Wurden alle Wasserstellen in den Gebäuden getestet? Wie wurden diese ausgewählt?
Je nach Grösse des Gebäudes wurde das Wasser von ein bis zwei Wasserstellen getestet, welche für Trinkwasser genutzt werden und bei denen angesichts der Lage und Häufigkeit der Nutzung die höchste Wahrscheinlichkeit für belastetes Leitungswasser bestand.
11. Wer hat die Analyse der Wasserproben durchgeführt?
Die Analyse der Wasserproben wurde durch ein spezialisiertes externes Labor durchgeführt.
12. Sind noch weitere Tests geplant in den nächsten Wochen – auch in Gebäuden, welche aktuell nicht betroffen waren – um sicher zu gehen, dass das Trinkwasser wirklich einwandfrei ist?
Unsere internen Expert:innen sind zurzeit dabei, ein weiterführendes Messschema zu erarbeiten und die Messresultate mit Hilfe externer Unterstützung zu bewerten. Dabei wird das ganze Immobilienportfolio in Betracht gezogen, also auch die neueren Gebäude. Zurzeit gibt es keine Anhaltspunkte, dass andere Gebäude betroffen sind. Sollte sich dies ändern, werden die Gebäudenutzenden so rasch als möglich transparent informiert und die nötigen Massnahmen ergriffen.
13. Welche kurzfristigen Massnahmen werden ergriffen?
Auch wenn aufgrund der gemessenen Menge bei Einnahme dieses Wassers für Erwachsene kein relevantes gesundheitliches Risiko besteht, sollte das Wasser aus den Wasserhähnen in diesen Gebäuden als Vorsichtsmassnahme aktuell nicht mehr getrunken werden. Dies, bis sich die ETH Zürich Klarheit über die Ursache der erhöhten Schwermetallwerte verschafft und die richtigen Lösungsmassnahmen veranlasst hat. Entsprechende Aushänge im Gebäude weisen Mitarbeitende und Studierende darauf hin.
Zum Händewaschen ist das Wasser unbedenklich, weshalb die Wasserhähne auf den Toiletten der betroffenen Gebäude geöffnet bleiben. Als Sicherheitsmassnahme sollten Schwangere, Stillende und Kinder unter 6 Jahren das Wasser nicht zur Körperpflege wie beispielsweise Zahnreinigung verwenden. In den Pausenräumen sind die Hähne bis auf Weiteres geschlossen. Als Übergangslösung wurden Wasserspender aufgestellt, damit jederzeit Zugang zu einwandfreiem Trinkwasser gewährleistet ist. Die Mitarbeitenden der betroffenen Gebäude wurden direkt informiert. Für sie wird zudem eine Online-Informationsveranstaltung organisiert, bei der auch der ETH-Arbeitsmediziner Leonhard Sigel für Fragen anwesend ist. Zudem werden im StaffNet die wichtigsten Fragen und Antworten laufend aktualisiert.
14. Welche langfristigen Massnahmen werden ergriffen?
Dies wird vom Vizepräsidium für Infrastruktur in Zusammenarbeit mit spezialisierten externen Partnern geklärt und in die Wege geleitet. Voraussichtlich Anfang 2025 sind dazu weitere Informationen zu erwarten.
15. Wie wurden die betreffenden Gebäudenutzenden informiert?
Die Mitarbeitenden der betroffenen Gebäude wurden direkt per E-Mail informiert. Ausserdem wurde für sie am Freitag, 04. Oktober 2024 eine Online-Informationsveranstaltung organisiert, bei der auch der ETH-Arbeitsmediziner Leonhard Sigel für Fragen anwesend war. Zudem werden im StaffNet die wichtigsten Fragen und Antworten laufend aktualisiert. Bei Fragen können sich Mitarbeitende an die Mail-Adresse «» wenden. Besuchende in den Gebäuden werden über die Aushänge bei den Wasserhähnen über die aktuelle Situation informiert.
Fragen zum warmen Leitungswasser
1. Wurde das warme Leitungswasser auch getestet?
Getestet wurde das kalte Leitungswasser in allen älteren Gebäuden der ETH Zürich, vereinzelt wurden zusätzlich Warmwasser-Proben genommen. In einem Gebäude – LFO – war das warme Leitungswasser mit einem Bleigehalt über dem Grenzwert für Trinkwasser belastet, das kalte Leitungswasser hingegen wies keine Belastungen auf. Im LFV, das an dieselbe Wasserversorgung wie das LFO angeschlossen wird, wurden keine erhöhten Werte im Warmwasser oder im Kaltwasser gemessen. Die Ursache wird momentan geklärt und sicherheitshalber wurden die Gebäudenutzenden im LFO wie auch im LFV entsprechend informiert. Wie auch beim kalten Leitungswasser besteht beim warmen Leitungswasser keine Gesundheitsgefahr bei Kontakt mit der Haut, beispielsweise beim Händewaschen. Das warme Leitungswasser sollte aber nicht getrunken und nicht zur Zubereitung von Speisen oder Getränken verwendet werden.
2. Ist warmes Leitungswasser für den Konsum geeignet?
Warmes Leitungswasser sollte grundsätzlich nicht als Trinkwasser verwendet werden. Für die Zubereitung von Tee oder anderen Heissgetränken ist das kalte Leitungswasser zu erwärmen oder zu kochen.
In Laboren darf zudem weder kaltes noch warmes Wasser konsumiert werden. Essen und Trinken ist gemäss guter Laborpraxis (GLP-Regel) im Labor aus Sicherheitsgründen grundsätzlich verboten.