Mehr Energieeffizienz und intensivierte Energieforschung im ETH-Bereich

Die Bundesverwaltung, die bundesnahen Betriebe SBB, Post, Swisscom und Skyguide sowie der ETH-Bereich wollen ihre Energieeffizienz in Zukunft weiter verbessern. Zu diesem Zweck ist im Rahmen der Energiestrategie 2050 ein Massnahmenpaket vorgesehen.

Vergrösserte Ansicht: Andreas Meyer (SBB), Doris Leuthard (Bundesrat), Fritz Schiesser (ETH-Rat). (Bild: Keystone/Peter Klaunzer)
ETH-Ratspräsident Fritz Schiesser unterzeichnet im Rahmen der Energiestrategie 2050 eine Absichtserklärung im Beisein von Andreas Meyer, CEO der SBB, und Bundesrätin Doris Leuthard. (Bild: Keystone/Peter Klaunzer)

Die Bundesverwaltung, der ETH-Bereich und die bundesnahen Unternehmen haben bei der Nutzung von Umwelt- und Energieressourcen eine Vorbildfunktion. Zusammen sind sie für rund zwei Prozent des schweizerischen Energieverbrauchs verantwortlich. Seit einigen Jahren sind die Bundesverwaltung, SBB, Post, Swisscom und Skyguide daran, die Energieeffizienz zu erhöhen und den Energieverbrauch zu senken. Diese Anstrengungen sollen in Zukunft weiter intensiviert werden.

Im Rahmen der Energiestrategie 2050 sieht der Bundesrat ein Massnahmenpaket vor, das darauf abzielt, die Energieeffizienz der Bundesverwaltung, der bundesnahen Betriebe und des ETH-Bereichs bis zum Jahr 2020 gegenüber 2006 um 25 Prozent zu steigern. Zur Bekräftigung ihres Willens unterzeichneten Bundesrätin Doris Leuthard, Andreas Meyer, CEO der SBB, Susanne Ruoff, Konzernleiterin der Schweizerischen Post, Urs Schaeppi, CEO der Swisscom, Daniel Weder, CEO der Skyguide sowie Fritz Schiesser, der Präsident des ETH-Rats, heute in Bern eine gemeinsame Absichtserklärung, wie der Bundesrat mitteilt.

ETH-Bereich: Mehr Energieeffizienz

Der ETH-Bereich mit der ETH Zürich und der EPF Lausanne sowie den Forschungsanstalten Paul-Scherrer-Institut, Empa, Eawag und WSL verzeichnet steigende Studierendenzahlen und unterhält energieintensive Grossforschungsanlagen. Die Lehre und Forschung in neuen Forschungsfeldern und Technologien wurden ausgebaut.

Ungeachtet dieses Wachstums sank der pro-Kopf-Energieverbrauch, und die Energieeffizienz nahm zu, teilt der Bundesrat weiter mit. Das Energieeffizienzziel des ETH-Bereichs lautet, bis 2020 eine Effizienzsteigerung von mindestens 20 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 2006 zu erreichen. Von 2006 bis 2013 konnte der ETH-Bereich die Energieeffizienz bereits um 15 Prozent verbessern. Zum Beispiel gehört der Neubau des Nationalen Hochleistungsrechnungszentrums CSCS in Lugano zu den energieeffizientesten Rechenzentren der Welt.

In der Energieforschung investiert der ETH-Bereich gezielt in Ausbildung, Wissenschaft und in den direkten Technologietransfer in die Wirtschaft. Neben neuen Studiengängen und Forschungsprojekten wird der ETH-Bereich beim Aufbau der neuen nationalen Kompetenzzentren für die Energieforschung eine führende Rolle übernehmen, so der Bundesrat.

Kernkompetenz Energieforschung

Wie der ETH-Rat mitteilt, besteht der entscheidende Beitrag des ETH-Bereichs zum Erfolg der Energiestrategie 2050 in der Kernkompetenz der beiden Hochschulen und der vier Forschungsanstalten: in der Energieforschung. Sie ist im ETH-Bereich bereits seit Jahren ein zentrales Forschungsfeld und deckt die ganze Wertschöpfungskette ab – von der Grundlagenforschung bis zur produktnahen Entwicklung, die der Industrie und innovativen KMU in der Schweiz zu Gute kommt, schreibt der ETH-Rat.

Im Vordergrund der Energieforschung im ETH-Bereich stehen die Reduktion von CO2-Emissionen sowie energieeffiziente Prozesse. Über 70 Prozent der Mittel, die der ETH-Bereich für die Energieforschung zur Verfügung hat, wird in die Erforschung erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz investiert.

Die ETH Zürich führt zudem mit dem Energy Science Center ein eigenes Kompetenzzzentrum für nachhaltige Energieforschung, dem insgesamt 57 Professuren angeschlossen sind. Dazu bietet sie mit dem Master in Integrated Building Systems und dem Master in Energy Science and Technology zwei energieorientierte Masterstudiengänge an.

Eine führende Rolle übernimmt der ETH-Bereich auch bei den neuen nationalen Kompetenzzentren für die Energieforschung (externe SeiteSwiss Competence Centers for Energy Research, SCCER). Diese werden in für die Energieforschung prioritären Aktionsfeldern tätig sein - wie Energieeffizienz und Energiesysteme, Speicherung oder Mobilität. Bei drei von ihnen hat die ETH Zürich die Gesamtleitung:

  1. beim SCCER für energieeffiziente, industrielle Prozesse (Leitung: Philipp Rudolph von Rohr, D-MAVT),
  2. beim SCCER für effiziente Konzepte, Prozesse und Komponenten in der Mobilität (Leitung: Konstantinos Boulouchos, D-MAVT) und
  3. beim SCCER zum Thema Strombereitstellung (Leitung: Domenico Giardini, D-ERDW).

Energieversorgung 2050: Integration oder Inseldenken?

Veranstaltung an der ETH Zürich

Donnerstag, 11. Dezember 2014, 15.00 - 18.30 Uhr

ETH-Hauptgebäude, HG F 30 (Audimax)

Weitere Informationen auf der Website des Energy Science Centers (ESC) der ETH Zürich.

Vergrösserte Ansicht: Neubau CSCS in Lugano. (Bild: CSCS)
Der Neubau des Nationalen Hochleistungsrechnungszentrums CSCS in Lugano gehört zu den energieeffizientesten Rechenzentren der Welt. (Bild: CSCS)
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