Rekordstart mit neuen Studiengängen
Am kommenden Montag werden erstmals knapp über 20'000 Studierende das Herbstsemester an der ETH Zürich in Angriff nehmen. Einen wesentlichen Beitrag zur erneut gestiegenen Zahl der Studierenden leisten die beiden neuen Studiengänge Humanmedizin auf der Bachelorstufe und «Data Science» auf der Masterstufe.
Am kommenden Montag werden 3016 Bachelorstudierende ihre erste Vorlesung an der ETH Zürich besuchen. Die Zahl der Studienanfänger, die sich für einen der insgesamt 23 Bachelorstudiengänge immatrikuliert haben, steigt damit im Vergleich zum Vorjahr um rund 6 %. Gesamthaft auf allen Stufen – Bachelor, Master, Doktorat, Weiterbildung sowie Mobilitäts- und Gaststudium – zählt die Hochschule dieses Semester erstmals über 20'000 Studierende – ein neuer Rekordwert. Praktisch stabil bei den Neueintritten auf Bachelorstufe bleibt der Frauenanteil mit 33,7 %. Leicht erhöht hat sich der Anteil an Bildungsausländerinnen und -ausländern mit 12,8 % (Vorjahr: 11,9%).
Einen Zuwachs der Eintritte verzeichnen dieses Jahr auch die 44 Masterstudiengänge. «Die stetige Zunahme der Bachelorstudierenden wirkt sich mit zeitlicher Verzögerung auch auf Masterstufe aus», so Dieter Wüest, Leiter akademische Dienste, «dies, weil 95 Prozent der Bachelorstudierenden auch für den Master an der ETH bleiben». Allerdings steigt auch die Zahl der Eintritte von Personen mit extern erworbenem Bachelordiplom in die Masterstudiengänge der ETH weiter an. Aus rund 4'000 Bewerbungen von Studierenden anderer Hochschulen – auch dies ein neuer Höchststand – resultieren annähernd 1'000 Eintritte.
Neu 100 Studienplätze in Humanmedizin
Ganz besonders im Fokus stehen jene 100 Studierenden, die am Montag den neuen Bachelorstudiengang in Humanmedizin beginnen. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte bietet die ETH Zürich diese Studienrichtung an. Als einziger Studiengang der ETH Zürich unterliegt die Humanmedizin dem Numerus Clausus. Die neuen Studierenden mussten den von Swissuniversities durchgeführten Eignungstest für das Medizinstudium bestehen. Der Studiengang ist am Departement Gesundheitswissenschaften und Technologie angesiedelt.
Für das Masterstudium in Medizin werden sie an eine Partneruniversität der ETH Zürich wechseln. Der neuartige Studiengang wurde überhaupt erst möglich durch die gute Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern aus dem klinischen Bereich und den Universitäten in Zürich und Basel sowie der USI in Lugano, welche die Studienplätze für das Masterstudium garantieren. ETH-Rektorin Sarah Springman freut sich denn ganz besonders: «Nach der komplexen Vorbereitung geht es jetzt endlich los – ich bin sehr gespannt, wie die Kursinhalte und das zukunftsträchtige Ausbildungskonzept, welche die Verantwortlichen der ETH erarbeitet haben, von den Studierenden aufgenommen werden.»
Neues auch in der Informatik
Neu ist dieses Jahr auch der ETH-Masterstudiengang «Data Science», den die Departemente Informatik, Mathematik sowie Informationstechnologie und Elektrotechnik gemeinsam anbieten. Das neue Programm ermöglicht eine umfassende Ausbildung für die nächste Generation in den Datenwissenschaften, einem Forschungsschwerpunkt der ETH Zürich. Angesichts des rasant wachsenden globalen Datenvolumens benötigt die Schweiz Fachkräfte, die aus gesammelten Daten wertvolle Erkenntnisse gewinnen können. Genau hier setzt der neue Studiengang an und vermittelt Kenntnisse über die Verwaltung und Speicherung von riesigen Datenmengen oder die Entwicklung effizienter Algorithmen zur Datenanalyse. Die Hochschule versteht sich als Mitgestalterin der digitalen Zukunft der Schweiz, die im Bereich Informationstechnologien die Chance hat, eine leistungsfähige Industrie aufzubauen.
Wichtige Zusammenarbeit mit Partnerhochschulen
Nicht nur bei der Humanmedizin setzt die ETH Zürich auf Partnerhochschulen. Insgesamt werden neun Masterstudiengänge als «Joint Degrees» in Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen angeboten, zwei davon mit internationalen Hochschulen. Die ETH setzt dabei auf strategisch wichtige Partner, um die bestmögliche Qualität des Studiengangs zu erreichen. So wurde für den Master «Computational Biology and Bioinformatics», der bisher gemeinsam mit der Universität Zürich angeboten worden war, neu auch die Universität Basel als Partnerin mit einbezogen. Durch die Ansiedelung des Studiengangs im Departement für Biosysteme in Basel profitiert der Studiengang zudem von der Nähe zur Pharmaindustrie. Eine andere Zusammenarbeit mit Partnerhochschulen ermöglicht es der ETH Zürich, bei der Förderung der MINT-Fächer auf Sekundar- und Mittelschulstufe mitzuwirken. Zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Zürich und der Universität Zürich bietet sie daher den Studiengang «Fachdidaktik Naturwissenschaften» und neu auch einen Studiengang in «Fachdidaktik Mathematik» an. Hier werden Experten ausgebildet, welche für die Ausbildung der nächsten Generation von Lehrpersonen in den MINT-Fächern sorgen werden.