Die ETH Zürich wächst stärker als in den Vorjahren

Am 16. September starten gemäss provisorischen Zahlen rund 27'000 Studierende in das Herbstsemester an der ETH Zürich. Damit setzt sich das Wachstum bei den Studierendenzahlen fort.

Studierende auf der ETH Terasse mit der Kuppel des Hauptgebäudes
Für über 27'000 Studierende beginnt am Montag das Herbstsemester an der ETH Zürich.  (Bild: ETH Zürich / Gian Marco Castelberg)

In Kürze

  • Rund 3’700 Bachelorstudierende haben sich gemäss aktuellem Stand neu für ein Studium angemeldet. Das sind in etwa 13 Prozent mehr als im Vorjahr.
  • Ein ähnlicher Trend zeichnet sich bei den neueintretenden Master-Studierenden ab. Auch hier werden deutlich mehr Studierende ihr Studium an der ETH aufnehmen.
  • Um die Qualität der Lehre und ein gutes Betreuungsverhältnis aufrechtzuerhalten, müssen auch die finanziellen Mittel der ETH mitwachsen.

Am kommenden Montag beginnt für rund 27'000 Studierende und Doktorierende das Herbstsemester an der ETH Zürich. Etwa 47 Prozent davon studieren im Bachelor, 36 Prozent im Master und 17 Prozent doktorieren. Dazu kommen Mobilitätsstudierende und Personen, die sich an der ETH weiterbilden.

Rund 3’700 Bachelorstudierende haben sich gemäss aktuellem Stand neu für ein Studium angemeldet – so viele wie noch nie. Damit steigt die Anzahl Neueintritte auf Bachelorstufe im Vergleich zum Vorjahr um etwa 13 Prozent. Diese Zahl kann sich noch ändern, da nicht alle Angemeldeten auch tatsächlich mit dem Studium beginnen.

Unter den neueintretenden Bachelorstudierenden sind rund 35 Prozent Frauen. Rund 80 Prozent der neuen Bachelorstudierenden kommen aus der Schweiz oder haben ihre Hochschulzulassung in der Schweiz erworben. Von den rund 20 Prozent der neueintretenden Bildungsausländer:innen auf Bachelor-Stufe haben die meisten ihre Vorbildung in Deutschland und Österreich erworben.

Neueintritte auf Masterstufe steigen auch

Die genauen Zahlen der Neueintritte auf Masterstufe stehen erst nach Semesterbeginn fest, da die Immatrikulationen noch nicht abgeschlossen sind. Es zeichnet sich aber bereits ab, dass deutlich mehr Studierende ihr Masterstudium an der ETH beginnen werden als im Vorjahr.

Traditionell entscheidet sich der grösste Teil der ETH-Bachelorabsolventinnen und -absolventen ihr Studium auf Masterstufe an der ETH fortzusetzen. Hinzu kommen Studierende, die ihr Bachelordiplom an einer anderen Hochschule in der Schweiz oder im Ausland erworben haben und sich für das Masterstudium bewerben müssen.

Die Anzahl dieser Bewerbungen ist im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Drittel angestiegen, wobei die grosse Mehrheit aller Bewerbungen von Studierenden aus dem Ausland eingehen. «Dies zeigt das grosse Interesse an unserer Hochschule und ist für unseren Erfolg zentral. Denn um Forschung, Lehre und Wissenstransfer auf Spitzenniveau zu ermöglichen, braucht die ETH Zürich die klügsten Köpfe aus der ganzen Welt », erklärt ETH-Rektor Günther Dissertori. Da die Anforderungen für ein ETH-Studium hoch sind, wird nur jede Dritte Bewerbung mit ausländischer Vorbildung auch für ein Masterstudium zugelassen. Insgesamt machen Bildungsausländer:innen 43 Prozent aller Masterstudierenden aus.

Finanzielle Mittel müssen mitwachsen

In den letzten zwanzig Jahren hat die ETH Zürich ihre Studierendenzahlen mehr als verdoppelt (siehe Grafik unten). Angesichts des sich zuspitzenden Fachkräftemangels ist dies auch notwendig, denn die Schweiz ist auf gut ausgebildete Naturwissenschaftler:innen und Ingenieur:innen angewiesen.

Doch das Wachstum bringt Herausforderungen mit sich: «Um die Qualität der Lehre und ein gutes Betreuungsverhältnis aufrechtzuerhalten, müssen auch die finanziellen Mittel der ETH entsprechend mitwachsen», sagt Dissertori. Das ist aktuell nicht mehr der Fall: Studierendenwachstum und das Budget der ETH klaffen seit Jahren deutlich auseinander. Die von der Politik geplanten Kürzungen gefährden daher die internationale Spitzenposition der ETH Zürich und damit auch ihre Attraktivität für Talente aus dem In- und Ausland.

Vergrösserte Ansicht: Grafik der Zahlen der Studierendenentwicklung
Das Studierendenwachstum und das Budget der ETH klaffen deutlich auseinander. (Grafik: ETH Zürich)

Die beliebtesten Studiengänge

Konstant beliebt unter den Studienanfängerinnen und -anfängern im Bachelor sind die Studiengänge Maschinenbau, Informatik, Architektur und Gesundheitswissenschaften. Und auch die Bachelorstudiengänge Elektrotechnik, Physik und Mathematik stossen weiterhin auf grosses Interesse.  

Bei den Studierenden im Master stehen die Studiengänge Informatik, Maschineningenieurwissenschaften, Architektur und Physik ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Zudem fällt auf, dass das Interesse an den drei Masterstudiengängen im Bereich Informatik stark steigt.

Master in Space Systems

Neu im Angebot ist ab dem Herbstsemester der Master in Space Systems. Das von ETH-Professor Thomas Zurbuchen initiierte Studienprogramm bietet einen Überblick über moderne Raumfahrtsysteme – vom Antrieb über die Navigation der Trägersysteme bis zu den wissenschaftlichen Experimenten. Zudem legt der Master ein besonderes Augenmerk auf die Analyse von Satellitendaten und auf das Thema Nachhaltigkeit im Weltraum.

Mit diesem Master in Space Systems reagiert die ETH Zürich auf ein Bedürfnis der Industrie: «Die Weltraumbranche wächst stetig und benötigt dringend Fachkräfte. Mit dem neuen Master wollen wir dazu beitragen, dass die Schweiz in diesem Bereich auf höchstem Niveau mithalten kann», sagt Rektor Dissertori.

Neue Weiterbildungsangebote in KI und Raumplanung

Auch mit ihren Weiterbildungsprogrammen fördert die ETH den Wissenstransfer in die Wirtschaft und Gesellschaft. So haben Führungskräfte im Rahmen des MAS ETH in AI and Digital Technology erstmals die Möglichkeit, sich vertiefte Kompetenzen zu den Themen künstliche Intelligenz, maschinengestütztes Lernen und Algorithmen anzueignen.

Auch mit dem neuen CAS ETH in Zukunft der Raumentwicklung reagiert die ETH Zürich auf ein zentrales, gesellschaftliches Problem. Im Zentrum des Programmes steht die Frage, wie eine bezahlbare, klimagerechte und energetisch nachhaltige Transformation von städtischen und ländlichen Räumen angesichts des Klimawandels gelingt.

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