ETH Industry Day 2022: Treffen Sie die Expertin für eine fairere Nahrungsmittel Lieferkette

Standards verbinden Produzenten, Konsumenten, und weitere Akteure in Food Systemen

Kürzlich haben Meemken und ihre Mitarbeiter die wissenschaftlichen Ergebnisse zu Nachhaltigkeits-Standards zusammengefasst (siehe Link unten), inklusive vieler eigener Studien, die sie in Uganda und an der Elfenbeinküste durchführten. Sie zeigen, dass Standards, Zertifizierung und Labels eine wichtige Rolle in Food Systemen spielen, indem sie alle Akteure zusammenbringen: die Konsumentinnen, die zertifizierte Produkte kaufen wollen, Bauern, die bereit sind, Standards für höhere Preise zu erfüllen, und Firmen, die Reputationsrisiken durch ihre Lieferketten besser managen wollen.Zwar sind finanzielle Vorteile für Bauern im Schnitt kleiner als angenommen, aber die Bauern profitieren typischerweise von anderen Folgen der Zertifizierung (wie z.B. besserer Zugang zu Weiterbildung und Information). Nachhaltigkeits-Standards haben die Kaffee- und Kakaobranchen transformiert, sind aber von geringer Bedeutung für die meisten anderen Anbaupflanzen. Weniger als 2 Prozent der globalen Landwirtschaftsfläche sind derzeit zertifiziert. Nachhaltigkeits-Standards sind keine Wunderwaffe und werden nicht ausreichen, ganze Food Systeme zu transformieren. Dennoch geht ihr Effekt über die Zertifizierung hinaus. Verschiedene Länder und die EU haben Due Diligence-Gesetze verabschiedet oder diskutiert, die Unternehmen für soziale und ökologische Probleme in ihren Lieferketten haftbar machen. Nachhaltigkeit ist eine zunehmende Sorge -und zunehmende Markt- und Nachhaltigkeits-Standards sind ein Aspekt dieser umfassenderen Entwicklung.

Neue Ansätze für Monitoring und Nachweisbarkeit nötig

«Wir müssen verschiedene Herausforderungen bezüglich Zertifizierung und Auditing angehen, um Transparenz sicherzustellen und das Vertrauen der Konsumenten in zertifizierte Produkte und in die Nachhaltigkeitsversprechen der Unternehmen zu erhalten», sagt Meemken. Auditing-Prozesse zum Beispiel beruhen oft auf angekündigten Farm-Inspektionen, lassen Raum für Betrug und werden kritisiert. «Wir sehen vielversprechende Möglichkeiten für gemeinsame Projekte zwischen dem Privatsektor und der Forschung», sagt Meemken, «und sind interessiert daran, die Diskussion mit Unternehmen zu starten». Neue und datengetriebene Ansätze zur Überwachung bestimmter Umweltprobleme verbreiten sich. Satellitendaten werden mehr und mehr zum Monitoring von Abholzung eingesetzt, und Blockchain-Technologie wird zunehmend im Agrar- und Nahrungsmittelsektor getestet und eingesetzt. Doch stehen der Einsatz dieser neuen Methoden und die Erforschung, ob diese Methoden überhaupt geeignet sind, noch am Anfang. «In Zusammenarbeit mit Unternehmen könnten wir neue Ansätze testen und Monitoring und Nachweisbarkeit verbessern», schliesst Meemken. 

Kommen Sie zum ETH Industry Day

Prof. Eva-Marie Meemken ist eine von über 20 Professoren:innen und jungen Unternehmer:innen, die am 7. September ihre neuesten Technologien, Forschungsprojekte und unternehmerischen Aktivitäten anlässlich des ETH Industry Days präsentieren. Als grösster Networking-Anlass der ETH für die Industrie ist er die perfekte Gelegenheit, Professoren und junge Unternehmer zu treffen. Schauen Sie sich das Programm an und externe Seite registrieren Sie sich noch heute!