Auf dem Weg zu einem Heilmittel für chronische Wunden
Ein neues Medikament der Firma TOPADUR Pharma AG bringt Hoffnung für Millionen von Patienten mit chronischen, nicht heilenden Wunden. Die Zusammenarbeit mit der ETH bringt das Produkt nun einen entscheidenden Schritt weiter.
- Vorlesen
- Anzahl der Kommentare
"Es ist eine Tragödie, dass immer noch Menschen an chronischen Wunden sterben", fasst Dr. Reto Naef, CEO von TOPADUR, die traurige Realität zusammen. Besonders betroffen sind Menschen mit Diabetes. Durch die gestörte Durchblutung entstehen vor allem an den Füssen Wunden, die nicht abheilen und zur Bildung von chronischen Hautgeschwüren führen. Infolgedessen kommt es jedes Jahr zu mehr als einer Million Amputationen der unteren Extremitäten, was eine hohe Morbidität und sogar Mortalität zur Folge hat. Trotz dieses grossen Leidens gibt es immer noch keine pharmakologischen Therapien. Nur wenige Unternehmen entwickeln Medikamente; diese befinden sich noch in einem frühen Stadium und sind weit von einer Zulassung entfernt.
Eine bahnbrechende Entdeckung
TOPADUR hat enorme Anstrengungen unternommen, um dieses Problem zu lösen. Ihr Ansatz bestand darin, nach Wirkstoffen zu suchen, die den gestörten Blutfluss behandeln. Das Unternehmen synthetisierte mehr als 60 hochaktive Wirkstoffkandidaten. Der Durchbruch gelang mit der Entdeckung, dass spezifische Enzyme, die die Durchblutung und damit die Sauerstoffversorgung der Haut erhöhen, potenzielle Angriffspunkte für die Behandlung der gestörten Wundheilung sein könnten. Diese Enzyme bilden die Grundlage für das neue Medikament TOP-N53.
Erfolg durch Partnerschaften
"Um aus einer Entdeckung ein marktfähiges Medikament zu machen, braucht man starke Partnerschaften", sagt Reto Naef. Neben klinischen Partnern hat er sich auch mit der ETH Zürich als akademischem Partner zusammengetan. Das Team von Prof. Sabine Werner forscht auf den Gebieten Geweberegeneration und Krebsentstehung und verfügt über eine grosse Expertise in der Wundheilung. TOPADUR und die ETH haben ein von der Innosuisse finanziertes Projekt durchgeführt, um die Wirkung von TOP-N53 in diabetischen Wundmodellen umfassend zu charakterisieren.
Wissenschaftliche Erkenntnisse
"Wir schätzen die Zusammenarbeit mit TOPADUR, weil die Firma auch die Grundlagenforschung in unserem Labor unterstützt und einen Austausch von Expertise ermöglicht", erklärt Prof. Sabine Werner. Ihre Gruppe untersuchte verschiedene Phänotypen von TOP-N53-behandelten Wunden auf molekularer und zellulärer Ebene und setzte in Zusammenarbeit mit dem Labor von Prof. Daniel Razansky (ETH und Universität Zürich) auch bildgebende Verfahren in vivo ein. Sie konnten erfolgreiche Behandlungsschemata in Mäusen etablieren und damit die Wirksamkeit des Medikaments nachweisen.
Vielversprechende Ergebnisse
Dank der Partnerschaften wurde das Medikament TOP-N53 bereits in Kliniken getestet (First-in-Human-Studie) und hat die Phase 1 bestanden. Das Medikament zeigte keine Nebenwirkungen und ist auf dem besten Weg zu ersten klinischen Versuchen bei Patienten mit chronischen Wunden.
Kontakt/Links:
Institute of Molecular Health Sciences, Prof. Sabine Werner
Sind Sie interessiert an weiteren spannenden "News for Industry" Storys?
Abonnieren Sie unseren Newsletter
externe Seite Folgen Sie uns auf LinkedIn
Suchen Sie Forschungspartner an der ETH Zürich?
Kontaktieren Sie ETH Industry Relations