Die Graphische Sammlung erhält eine neue Leiterin
Es ist ein Abschied nach 24 Jahren: Paul Tanner, bisheriger Leiter der Graphischen Sammlung der ETH Zürich, geht per Ende April in Pension. Seine Nachfolgerin Linda Schädler tritt ihre Stelle am 1. Mai 2016 an.
Fast ein Vierteljahrhundert lang hat Paul Tanner die Graphische Sammlung der ETH Zürich geleitet. Nun geht der 65-jährige Kunsthistoriker in Pension. «Ich habe mich immer nach den vier Säulen einer Kunstsammlung gerichtet», sagt er rückblickend: «Sammeln, bewahren, forschen und vermitteln.» Dabei war es ihm wichtig, Schwerpunkte zu setzen: «Wir sammeln nicht ein Blatt hier und eines da, sondern ganze Werkgruppen bestimmter Künstler.»
Rund 160‘000 Druckgrafiken und Zeichnungen zählt die Graphische Sammlung heute und ist damit die grösste ihrer Art in der Schweiz. Zu den Höhepunkten in Tanners Berufsleben gehörten Ausstellungen. Besonders thematische Ausstellungen, bei denen die Werke verschiedener Künstler zu einem Thema gezeigt werden, haben es ihm – und auch dem Publikum – angetan.
Ende April beginnt für Tanner ein neuer Lebensabschnitt. Traurig ist er darüber nicht: «Ich freue mich darauf, mich anderen Dingen zuzuwenden.» Die Kunst bleibt aber Teil seines Lebens: «Ich möchte weiterhin Ausstellungen besuchen und die eine oder andere noch selber organisieren.»
Engere Anbindung an Forschung und Lehre
Paul Tanners Nachfolgerin Linda Schädler tritt ihre Stelle am 1. Mai 2016 an. Bis vor kurzem war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich und vorher Postdoktorandin am Lehrstuhl für Kunst- und Architekturgeschichte der ETH Zürich. Auch arbeitete sie im Kunstmuseum Basel und dem Kunsthaus Zürich.
«Es freut mich sehr, die Leitung der Graphischen Sammlung der ETH Zürich zu übernehmen», sagt die 50-Jährige. «Hier kommen meine Erfahrungen aus der Museums- und Hochschultätigkeit ideal zusammen. Mein Ziel ist es, zusammen mit meinem Team die erstklassige Sammlung künftig noch enger an Forschung und Lehre der ETH anzubinden und sie als eigenständige und wichtige Institution zu positionieren.»