ETH-Spin-off HeiQ geht an Londoner Börse
Die Aktien der Firma HeiQ werden seit Montagmorgen an der Londoner Börse gehandelt. HeiQ ist das erste ETH-Spin-off, welches an einer Börse ausserhalb der Schweiz gelistet ist.
HeiQ ist das vierte ETH-Spin-off, welches an einer Börse notiert ist, und das erste, dessen Aktien an einer Börse ausserhalb der Schweiz gehandelt werden. Insgesamt investieren neue Anleger rund 60 Millionen britsche Pfund oder rund 72 Millionen Franken in HeiQ - 20 Millionen im Rahmen einer Kapitalerhöhung und weitere 40 Millionen im Rahmen der Übernahme von bestehenden Aktien. Beim Börsenstart wurde HeiQ mit 127 Millionen Pfund oder 169 Millionen Franken bewertet.
Mit dem neuen Kapital wolle die Firma wachsen und ihre Marktanteile vergrössern, wird CEO und Gründer Carlo Centonze in einer Mitteilung zitiert. Erfolg hatte die Firma zuletzt mit einer antiviralen und antibakteriellen Behandlung für Textilien, die unter anderem gegen Coronaviren wirksam ist. Die Lancierung des Produkts hat den Umsatz von HeiQ im ersten Halbjahr 2020 gemäss eigenen Angaben mehr als verdoppelt.
2005 gegründet
CEO Carlo Centonze hat an der ETH das Studium zum Forstingenieur – den heutigen Umweltnaturwissenschaften – absolviert. Die Firma HeiQ hat er im Jahr 2005 zusammen mit dem Chemiker Murray Height gegründet, nach einer Wanderung in den Bergen mit unangenehm riechenden Polyester-Leibchen.
HeiQ entwickelt seither chemische Formulierungen, die Textilien zum Beispiel antistatisch, wasserabweisend oder eben geruchsneutral machen. Centonze gehört auch zu den Gründern von Myclimate, der NGO zur Förderung von Klimaschutzprojekten.
Die Firma mit Sitz in Schlieren beschäftigt heute mehr als 100 Mitarbeitende in 12 Ländern und hat Produktionsstätten in der Schweiz (Bad Zurzach), Australien und den USA.