RETHINKING Living: Planet Hope
26. Oktober 2021 - Die ETH Zürich unterstützt dieses Jahr die spektakuläre Lichtprojektion auf dem Bundeshaus "Planet Hope Comeback", die den Klimawandel visualisiert. Zusammen mit dem Polit-Forum Bern veranstaltet sie dazu einen Live Talk: Was braucht es, um unsere Ökosysteme wiederherzustellen? Die Gäste sind zu einer Debatte im historischen Käfigturm eingeladen, danach folgt der Besuch der Lightshow auf dem Bundeshausplatz.
Wir sind Teil der Landschaft
Wandel ist beständig, doch manchmal kommt er zu schnell. Der Klimawandel und die Zerstörung der Landschaften stellen unseren Planeten und die Menschheit vor nie dagewesene Herausforderungen. Was sind die Triebkräfte des Wandels, was kostet er uns und was braucht es, um unsere Ökosysteme wiederherzustellen?
Fast drei Viertel der Landflächen der Erde sind durch menschliche Eingriffe geschädigt oder zerstört. Die Restaurierung der bedrohten Landschaften – verschärft durch den Klimawandel – ist zu einer der wichtigsten Prioritäten der globalen Agenda für nachhaltige Entwicklung geworden. Doch selbst wenn wir Lösungen finden, um die Bedrohungen durch Dürren und Hitze, stärkere Niederschläge, häufigere Stürme und Überschwemmungen abzumildern: Unser Planet ist umso anfälliger, weil wir global vernetzt sind wie nie zuvor in der Geschichte, vor allem wirtschaftlich. Was sind also die Entscheidungen, die wir heute für die Zukunft unseres Planeten treffen müssen?
Ganzheitliche Landschaftsplanung
Adrienne Grêt-Regamey, Umweltwissenschaftlerin und Landschaftsplanerin, vergleicht die Landschaftsplanung mit einem Arzt, der einen Patienten berät und positive Maßnahmen vorschlägt, um eine gesündere Zukunft zu gewährleisten. Wie Ärzte müssen auch Landschaftsplaner*innen ganzheitlich denken: Als Menschen sind wir Teil der Landschaft" und nicht von ihr getrennt.
Fundierte Umweltentscheidungen
Der Risikoexperte David Bresch beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Wetter und Klima auf sozioökonomische Systeme und trägt mit seinem Fachwissen zu fundierten Umweltentscheidungen in Wirtschaft und Politik bei. In der Umstellung auf klimaneutrale Energien sieht er eine grosse Chance.
Programm
Datum & Zeit
26. Oktober 2021
19.00-20.45 Uhr
Apéro, Gespräch und Lichtspektakel
19:00 - 20:45 Uhr Apéro und Gespräch im Käfigturm
RETHINKING Living: Planet Hope
21.00 Uhr auf dem Bundeshausplatz externe Seite Lichtspektakel "Planet Hope Comeback"
Veranstaltungsort & Partner
Käfigturm Bern, Marktgasse 67, 3011 Bern
externe Seite Polit-Forum Bern
externe Seite Registrierung (COVID Zertifikat Voraussetzung)
Gäste
Adrienne Grêt-Regamey ist Professorin am Lehrstuhl für Landschafts- und Umweltplanung PLUS am Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung der ETH Zürich. Adrienne Grêt-Regamey, geboren 1973 in Bern, Schweiz, schloss 1998 ihr Studium am Departement für Umweltwissenschaften der ETH Zürich ab. Von 1999 bis 2002 arbeitete sie als Beraterin für Stratus Consulting, eine Firma mit Sitz in Washington, D.C. und Boulder, Colorado, wo sie Gutachten von Schäden an natürlichen Ressourcen durchführte. 2003 gewann sie das Marie-Heim-Vögtlin-Stipendium des Schweizer Nationalfonds, um am U.S. National Center of Atmospheric Research in der Environmental and Societal Impact Group ihre Dissertation zu schreiben, zu deren Abschluss sie an die ETH Zürich zurückkehrte. 2006 wurde ihr am Bundesamt für Umwelt eine Position als wissenschaftliche Assistentin angeboten. In ihrer Forschung untersucht Adrienne Grêt-Regamey wie die Interaktionen zwischen Mensch und Umwelt die Landschaft verändern. Dazu verknüpft sie Fernerkundungsdaten mit lokalen Daten und Wissen in verschiedenen Landnutzungsmodelle sowohl im Prognose- wie im Backcastingverfahren, um Entscheidungsträger zu unterstützen. Um partizipative Landschaftsplanung zu fördern, untersucht sie die Wahrnehmung von Landschaft im neuen AudioVisual Lab, in dem 3D-Visualisierungen und Auralisierungen von Landschaftsveränderungen auf dem neuesten Stand der Technik generiert und Instrumente zur Entscheidungsfindung entwickelt werden. Sie untersucht ebenfalls, wie durch ein iterativer Prozess zwischen Gestaltung, Technik, und Wissenschaft, die Leistungen der Landschaften, wie Nahrungsmittelproduktion, Klimaregulierung, Habitat von Tieren und Pflanzen, sowie Identität und Ästhetik, in räumlichen Entscheiden berücksichtigt werden können, um die menschlichen Bedürfnissen und Forderungen nach Wohlbefinden nachhaltig befriedigen zu können.
David Bresch ist Risikoexperte für Wetter- und Klimarisiken. Seine Forschung konzentriert sich auf die Auswirkungen von Wetter und Klima auf sozioökonomische Systeme. Indem er numerische probabilistische Modellierung von Wetter- und Klimarisiken mit dem Engagement von Entscheidungsträgern und Endnutzern kombiniert, zielt seine Forschung darauf ab, Wege zur Stärkung ihrer Resilienz zu erkunden und ein gemeinsames Verständnis der Wetter- und Klimaanfälligkeit zu schaffen. Eine solche integrierte Sichtweise entlang der Wirkungskette eröffnet auch neue Perspektiven und Ansätze für den Umgang mit Unsicherheit bei der Entscheidungsfindung. David Bresch hat viele Fallstudien auf der ganzen Welt durchgeführt und dabei eine weltweit konsistente, aber lokal spezifische Methodik zur Stärkung der Klimaresilienz angewandt, wobei er die Anpassung mit wirtschaftlicher Entwicklung und nachhaltigem Wachstum verbindet.
Moderator
Chris Luebkeman ist Leiter des Strategic Foresight Hub im Präsidialstab der ETH Zürich. Der Foreseight Hub bezieht ein breites Spektrum von Stakeholdern in Bezug auf zukunftsorientierte Treiber des Wandels ein.