Hohe Auszeichnung für Reto Knutti
Reto Knutti, Professor für Klimaphysik am Institut für Atmosphäre und Klima (IAC) der ETH Zürich, wird für seine Leistungen in der Erforschung des Klimawandels und für die Vermittlung seiner Erkenntnisse an die Öffentlichkeit mit dem Preis der Stiftung Dr. J. E. Brandenberger 2018 ausgezeichnet.
Der mit 200'000 Franken dotierte Preis zählt zu den höchsten Stiftungspreisen in der Schweiz. Dabei werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich der Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen verschrieben und sich dabei besondere Verdienste erworben haben. «Das trifft auf Reto Knutti in hohem Masse zu,» sagt Stiftungsratspräsident Carlo Schmid-Sutter, «unser Bewusstsein für den Klimawandel ist nicht erst nach diesem Hitzesommer gestiegen, dank den neuen Wegen in der Wissensvermittlung ist es Reto Knutti gelungen, neue Interessierte zu erreichen, die Ergebnisse seiner Forschung weit über die akademische Welt hinaus bekannt zu machen und für die Thematik politische Entscheidungsträger und das breite Publikum zu sensibilisieren.»
Reto Knutti beschäftigt sich mit grossen Fragen: Wie sollte unsere Welt in 20 bis 30 Jahren aussehen? Wie schärfen wir unser Bewusstsein für die Risiken des Klimawandels? Wie schaffen wir gesellschaftliche und politische Akzeptanz für die Klimaforschung? «Die Auszeichnung durch die Brandenberger-Stiftung freut mich besonders, weil er die gesellschaftliche Relevanz der Klimaforschung unterstreicht», sagt Reto Knutti. «Er motiviert mich, die Erkenntnisse meiner Forschung auch in Zukunft der Öffentlichkeit näher zu bringen.»
Als einer der Hauptautoren des Klimaberichts des Weltklimarates (IPCC) zeigt Reto Knutti die Auswirkung der Klimaerwärmung auf unseren Planeten. Er leitet die Gruppe für Klimaphysik am Institut für Atmosphäre und Klima des Departements für Umweltsystemwissenschaften an der ETH Zürich, ist Delegierter für Nachhaltigkeit der ETH und Präsident von ProClim, dem Forum für Klima und globalen Wandel.
Über die Auszeichnung freut sich auch ETH-Präsident Lino Guzzella: «Der Preis ist einerseits eine Auszeichnung für die tolle Arbeit von Reto Knutti. Andererseits ist er Beleg dafür, dass die ETH Zürich an gesellschaftlich höchst relevanten Themen forscht, Lösungen dafür entwickelt und sich in die öffentliche Diskussion einbringt.»
Der Preis der Stiftung Dr. J. E. Brandenberger wird Reto Knutti am 24. November 2018 in Zürich verliehen.
Über den Preis
Die Stiftung Dr. J. E. Brandenberger richtet jährlich einen mit 200'000 Franken dotierten Preis an Schweizerinnen und Schweizer, die sich unter grossem und anhaltenden Einsatz der Verbesserung der materiellen oder immateriellen Lebensbedingungen von Menschen verschrieben und sich dabei besondere Verdienste erworben haben. Der Preis soll insbesondere ohne Rücksicht auf die konfessionelle und politische Einstellung Frauen und Männern verliehen werden. Gegründet wurde die Stiftung von Irma Marthe Brandenberger, der Tochter des Cellophan-Erfinders Dr. J. E. Brandenberger.
Herzliche Gratulation, Reto Knutti!
«Reto Knutti ist ein exzellenter Wissenschafter, scharfer Denker, und engagierter Bürger. Er hat mit seinem Talent, Klimawissen anschaulich zu vermitteln, viele Augen geöffnet. Dabei hat er sich vor schwierigen Debatten nicht gedrückt, sondern immer auch die Unsicherheiten der wissenschaftlichen Erkenntnisse klar kommuniziert.»
«Reto Knutti ist ein hervorragender Klimawissenschaftler und ein begnadeter Kommunikator. Seit vielen Jahren engagiert er sich für eine nachhaltige Entwicklung – konsequent der Sache und den Fakten verpflichtet und unter enormem persönlichen Einsatz. Er versteht es Studierende ebenso zu begeistern wie die Menschen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Immer wieder aufs Neue erstaunt es mich, wie gut er dabei komplexe wissenschaftliche Erkenntnisse allgemein verständlich erklären und einordnen kann. Ich gratuliere ihm von Herzen zu diesem Preis.»
«Für mich ist Reto Knutti ein begnadeter Brückenbauer. Er kann komplexe Inhalte einfach und verständlich erklären und getraut sich, ungewöhnliche Wege zu gehen im Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Wunderbar, dass es neben den vielen Wissenschaftspreisen auch Preise gibt, die die Leistungen an der Schnittstelle Wissenschaft - Gesellschaft würdigen. Reto Knutti hat dies mehr als verdient - herzliche Gratulation!»
