ETH-Mathematiker Joaquim Serra erhält prestigeträchtigen EMS-Preis
Die Europäische Mathematische Gesellschaft hat einen ihrer prestigeträchtigen EMS-Preise an Joaquim Serra, derzeit SNF Ambizione Fellow am Departement Mathematik (D-MATH) der ETH Zürich, verliehen. Mit den EMS-Preisen werden junge Forschende, die nicht älter als 35 Jahre sind, für ihre hervorragenden Beiträge in der Mathematik ausgezeichnet.
Alle vier Jahre vergibt die Europäische Mathematische Gesellschaft während des Europäischen Mathematik-Kongresses 10 EMS-Preise, den Felix-Klein-Preis und den Otto-Neugebauer-Preis. externe Seite In diesem Jahr gehört ein Mathematiker der ETH Zürich zu den EMS-Preisträgern: Joaquim Serra ist ein SNF Ambizione Fellow an der ETH Zürich.
In seiner Forschung geht es um elliptische und parabolische partielle Differentialgleichungen, neben Reaktions-Diffusionsgleichungen, freien Randproblemen und Integro-Differentialgleichungen. In den vergangenen Jahren hat er verschiedene wissenschaftliche Arbeiten mit Alessio Figalli, Fields-Medaillengewinner 2018, veröffentlicht.
Serra bisherige Laufbahn umfasst Forschungsaufenthalte als Postdoktorand in Zürich (in der Gruppe von Alessio Figalli vom Februar 2017 bis August 2018) und Berlin sowie Arbeitserfahrungen im Privatsektor im Bereich der Big Data. Er wurde mit dem Josep-Teixidó-Preis 2016 der Katalanischen Mathematischen Gesellschaft, dem Jose Luis-Rubio-de-Francia-Preis 2018 der Königlichen Spanischen Mathematischen Gesellschaft und dem Antonio-Valle-Preis 2019 der Spanischen Gesellschaft für Angewandte Mathematik ausgezeichnet.
Vor Serra haben schon fünf aktuelle oder frühere Mathematiker der ETH Zürich einen EMS-Preis gewonnen: Thomas Willwacher (2016), Alessio Figalli (2012), Paul Biran (2004), Wendelin Werner (2000) und Stefan Müller (1992). Zu den diesjährigen Preisträgerinnen gehört auch Maryna Viazovska von der EPFL: Sie wird 2022 die zweite Rednerin der neuen Alice Roth Lectures sein.
Auszeichnung für Forschende unter 36
Die externe Seite 10 EMS-Preise zeichnen jeweils junge Forschende aus, «die nicht älter als 35 Jahre sind, die europäische Nationalität besitzen oder in Europa arbeiten, in Anerkennung ausgezeichneter Beiträge in der Mathematik». Unter den EMS-Preisträgern bis 2016 erhielten bislang elf die Fields-Medaille, die als «Nobelpreis der Mathematik» gilt.
Die EMS-Preise wurden 1989 auf dem ersten Europäischen Mathematik-Kongress ins Leben gerufen. Alle Preisträger werden in der Regel bei der Eröffnungszeremonie zu Beginn des Kongresses bekannt gegeben. In diesem Jahr muss jedoch von dieser Tradition abgewichen werden, da der 8. Europäische Mathematikkongress - 2020 aufgrund der Coronavirus-Pandemie (COVID - 19) auf Juni 2021 verschoben worden ist. Aus diesem Grund werden alle Preisvorträge auf dem 8ECM im Jahr 2021, vom 20. bis 26. Juni in Portorož, Slowenien, stattfinden.
Die Europäische Mathematische Gesellschaft (externe Seite EMS; englisch European Mathematical Society) ist eine wissenschaftliche Gesellschaft zur Förderung der Entwicklung aller Aspekte der Mathematik in Europa.
Die externe Seite Ambizione-Beiträge des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) richten sich an junge Forscherinnen und Forscher, die ein selbstständig geplantes Projekt an einer Schweizer Hochschule durchführen und leiten möchten.