Christoph Schär erhält Vilhelm-Bjerknes-Medaille 2023

«Während seiner 35-jährigen Forschungstätigkeit hat Christoph Schär grundlegende Beiträge zu Gebirgsmeteorologie, regionalem Klimawandel, Klimamodellen, hydrologischen Extremen und geophysikalischer Fluiddynamik geleistet», heisst es in der Pressemitteilung der EGU. Christoph Schär ist Professor für Klima und Wasserkreislauf an der ETH Zürich seit 1992.

Ein Pionier der Wetterextreme

Der Klimawissenschaftler war einer der ersten, der sich mit der Frage auseinandersetzte, wie Niederschlagsextreme mit dem Klima interagieren. In einer 2001 zusammen mit Christoph Frei veröffentlichten Publikation entwickelte er eine Methode zur Unterscheidung von Klimatrends und natürlichen Schwankungen. Bis heute spielt diese eine bedeutende Rolle, wenn es um die Erkennung von Klimatrends geht; insbesondere bei Niederschlagsextremen.

Neues Verständnis der Hitzewelle von 2003

Ein weiteres Highlight seiner Karriere ist die 2004 veröffentlichte Arbeit über die europäische Hitzewelle des Jahres 2003. Schär fand heraus, dass diese spektakuläre Hitzewelle leichter zu erklären ist, wenn man davon ausgeht, dass die Variabilität der Temperaturen mit der Erwärmung des Klimas zunimmt. Später konnte seine Gruppe zeigen, dass die Temperaturvariabilität in zukünftigen Projektionen von Klimamodellen tatsächlich zunimmt.  

Auf den Kilometer genau

In den letzten Jahren hat sich die Klimamodellierung stark weiterentwickelt. Christoph Schärs Forschungsgruppe hat die horizontale Auflösung von Klimamodellen bis auf Kilometer verfeinert. Insbesondere durch die Zusammenarbeit mit dem Nationalen Hochleistungsrechenzentrum der Schweiz (Swiss National Supercomputing Centre, CSCS) und der MeteoSchweiz gelang es dem Team, die Rechenleistung markant zu steigern. Schärs Anstrengungen, die Leistung regionaler Klimamodelle in Bezug auf Niederschlagsprozesse zu verbessern, setzen bis heute einen Massstab für die wissenschaftliche Modellentwicklung.