Finanzen
Erfolgreich dank verlässlicher Finanzierung
Eine stabile und verlässliche Finanzierung durch den Bund ist für die ETH Zürich unerlässlich, damit sie ihren Grundauftrag erfüllen und sich strategisch weiterentwickeln kann. Nur dank der finanziellen Planungssicherheit ist die ETH in der Lage, ihre vielfältigen Aufgaben als nationale Hochschule im internationalen Wettbewerb erfolgreich wahrzunehmen. Die finanzielle Planungssicherheit ermöglicht die Wahrung der strategischen und finanziellen Handlungsfreiheit sowie die Unabhängigkeit von Lehre und Forschung. Dies stärkt den nationalen Forschungs- und Entwicklungsstandort und macht die ETH zu einer der weltweit besten und kompetitivsten Hochschulen.
Die ETH Zürich schliesst das Jahr 2023 mit einem Überschuss von 50 Millionen Franken ab (Vorjahr: -73 Millionen Franken). Trotz dieses positiven Ergebnisses nimmt die Liquidität der ETH Zürich seit 2020 kontinuierlich ab, da der sogenannte Free-Cash-Flow in diesem Zeitraum stets negativ ausfiel. Dies bedeutet, dass die ETH Zürich den Liquiditätsbedarf für Investitionen und Betrieb nicht vollständig aus den Bundesbeiträgen und erzielten Drittmitteleinnahmen decken kann. Geschuldet ist dies unter anderem der Tatsache, dass der Bund über die Trägerfinanzierung weder die Inflation ausgleicht noch den überproportional steigenden Studierendenzahlen Rechnung trägt.
Auch die Reserven der ETH Zürich sind seit 2018 um fast 50 Prozent gesunken. Die ETH Zürich verfügt damit nur noch über 54 Millionen Franken an Reserven ohne Zweckbindung, die zur Deckung unvorhergesehener Ereignisse verwendet werden können. Die Reserven mit interner Zweckbindung im Umfang von 329 Millionen Franken entsprechen internen Verpflichtungen, die in der Regel ohne vertragliche Anpassungen nicht für andere Zwecke verwendet werden können.
Der negative Free-Cash-Flow und die geringen Reserven bedeuten, dass die ETH Zürich die ab 2025 durch den Bund in Aussicht gestellten Kürzungen der Grundfinanzierung nur mittels entsprechender Priorisierung und Leistungsabbau auffangen kann.
Die ETH Zürich bemüht sich um Drittmittel
Die Förderung durch private Donator:innen bzw. Nachlassgeber sowie Stiftungen und Unternehmen ermöglicht die beschleunigte Umsetzung von strategischen Projekten und fördert neue Impulse für den themenfokussierten Ausbau von Lehre und Forschung. Mit der 2003 gegründeten ETH Zürich Foundation hat die ETH ein Vehikel geschaffen, das sich dezidiert um die Einwerbung von Drittmitteln kümmert.
Eine Donation der Fondation Botnar in Basel ermöglichte 2019 die Gründung des Botnar Research Centre for Child Health (BRCCH), das sich für die Gesundheit junger Menschen einsetzt. 2023 spendete die Fondation Botnar weitere 50 Millionen Schweizer Franken für den Ausbau des Zentrums. Dem BRCCH sind die Universität Basel, die ETH Zürich, das Universitäts-Kinderspital beider Basel und das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut angeschlossen. Es zählt über 400 beteiligte Forschende und rund 29 multidisziplinäre und institutionenübergreifende Projekte.
Transparenz gegenüber den Stakeholdern
Mit ihrer transparenten finanziellen Berichterstattung nach den International Public Sector Accounting Standards (IPSAS) sendet die ETH Zürich ein starkes Signal für Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit und Vergleichbarkeit. Damit fördert sie das Vertrauen der Stakeholder.
Im Berichtsjahr erzielte die ETH ein konsolidiertes Jahresergebnis von 50 Millionen Franken. Das konsolidierte operative Ergebnis betrug 14 Millionen Franken. Das konsolidierte Eigenkapital sank um 53 Millionen Franken auf 1793 Millionen Franken. Ein strategisches Ziel des Bundesrats für den ETH-Bereich für die Jahre 2021–2024 ist die aktive Bewirtschaftung der Reserven und eine Reduktion um zehn Prozent auf Basis des übrigen Eigenkapitals per 31.12.2019. Der Reservenabbau betrug auf dem übrigen Eigenkapital per 31.12.2023 14 Prozent.
Der der ETH Zürich zugesprochene Finanzierungsbeitrag des Bundes (Globalbudget) belief sich im Jahr 2023 auf 1373 Millionen Franken. Das Globalbudget deckt die Grundausstattung für Lehre und Forschung (Aufwandkredit). Zudem werden damit Investitionen in die von der ETH Zürich genutzten Immobilien finanziert (Investitionskredit), die sich weitgehend im Eigentum des Bundes befinden.
Donationen machen Ausserordentliches möglich
Vielen Unternehmen, Stiftungen, Privatpersonen und Alumni ist es ein Anliegen, gemeinsam mit der ETH Bildung und Forschung zu stärken. Damit leisten sie einen wirksamen Beitrag zum Wissens- und Wirtschaftsstandort Schweiz und zu dessen Wettbewerbsfähigkeit. Die ETH Zürich und die ETH Foundation danken im Namen der Forschenden und Studierenden allen Donator:innen für ihren Beitrag und ihr Vertrauen.
Der Geschäftsbericht 2023 der ETH Zürich erscheint in deutscher Sprache und in englischer Übersetzung.
Verbindlich ist die deutsche Version.
© ETH Zürich, April 2024