Fruchtbares Treffen der Talente
Am kommenden Dienstag können die Gönnerinnen und Gönner am «Meet the Talent 2016» Stipendiatinnen und Stipendiaten und deren Forschungsprojekte persönlich kennenlernen. Rektorin Sarah Springman erklärt im Interview, was sie sich vom Anlass erhofft.
ETH-News: Frau Springman, was bedeutet für Sie Talent?
Sarah Springman: Talent haben, bedeutet eine überdurchschnittliche Begabung auf einem Gebiet zu besitzen. Wenn ich mich umschaue, ist die ETH voll von sehr talentierten Studierenden, Doktorierenden, Professorinnen und Professoren und Mitarbeitenden.
Was für Talente treffe ich bei «Meet the Talent»?
Es treffen sich Studierende, welche ein ESOP-Stipendium der ETH erhalten haben und die Gönnerinnen und Gönner, welche die Stipendien finanzieren. Das sind Firmen- und Stiftungsvertreter und auch private Donatorinnen. Dies ergibt einen aussergewöhnlichen und sehr fruchtbaren Mix von Personen verschiedener Altersstufen und mit unterschiedlichen Hintergründen. Für mich besonders interessant: Viele der ehemaligen und aktuellen ESOP-Stipendiaten und -Stipendiantinnen stechen nicht nur in der Wissenschaft und in ihrem Fach positiv heraus. Sie sind oft vielseitig begabt, leisten also auch musikalisch, sozial oder sportlich überdurchschnittlich viel.
Bei «Meet the Talent» können die Gönnerinnen und Gönner die ESOP-Stipendiaten kennenlernen und umgekehrt – was erhoffen Sie sich davon?
Ich bin davon überzeugt, dass persönliche Begegnungen mit interessanten Menschen am meisten inspirieren. Einerseits lernen die Stipendiaten und Stipendiatinnen ihre Gönnerinnen und Gönner kennen und können ihre Dankbarkeit ausdrücken. Andererseits ist es auch für die Gönnerinnen und Gönner schön, an die ETH zu kommen und zu sehen, was die Stipendiaten in und aus ihrem Leben machen. Mit von der Partie sind auch die Mitglieder der Kommissionen, welche die Stipendiaten auswählen – sie sehen, wie Stipendiaten und Donatoren interagieren und können daraus ihre Rückschlüsse ziehen.
Mit dem «Excellence Scholarship and Opportunity Programme» (ESOP) fördert die ETH die besten neueintretenden Masterstudierenden – wie finden Sie heraus, welche das sind?
Die Bewerber und Bewerberinnen müssen ihre kreativen Ideen für den Stipendienantrag schriftlich in einer attraktiven Art und Weise formulieren. Alle Anträge werden von Kommissionen begutachtet und die besten werden dann ausgewählt. Dazu brauchen die Mitglieder der Kommissionen auch Talent! Es sind viele Personen in diese Entscheidung involviert und nehmen sich Zeit für die Auswahl der geeigneten Kandidaten und Kandidatinnen. Ich schätze die Arbeit dieser Kommissionen sehr. Den Begriff «die Besten» finde ich in diesem Zusammenhang aber schwierig – wir wissen ja nicht, ob sich wirklich alle, welche gut genug sind, für dieses Programm bewerben.
Das Programm läuft jetzt seit einigen Jahren – möchten Sie etwas daran ändern?
Mit etwa fünfzig geförderten Studierenden pro Jahr sind wir auf einem guten Stand angekommen. Ein Ausbau ist im Moment nicht geplant. Einige Prozesse könnten wir optimieren. Dies bedeutet aber nicht, dass im Stipendienwesen und in der Talentförderung die Arbeit getan ist. Ich denke, dass die meisten ETH-Studierenden in irgendeiner Form talentiert sind, sonst wären sie nicht an der ETH! Wir planen deshalb, die Förderung aller talentierter Studentinnen und Studenten an der ETH zu verbessern.
Impressionen Meet the talent 2016
Excellence Scholarship and Opportunity Programme
Seit 2007 ermöglicht die ETH Zürich mit dem Excellence Scholarship and Opportunity Programme (ESOP) Talenten, ein Masterstudium an der ETH Zürich ohne finanzielle Sorgen und mit spezieller Betreuung durch eine Lehrperson zu absolvieren. Mit dem Stipendium werden nur die besten aller neueintretenden Masterstudierenden gefördert, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrer wirtschaftlichen Situation. Das Excellence Scholarship besteht aus einem Stipendium für Studien- und Lebenshaltungskosten à 11'000 Franken pro Semester sowie dem Erlass des Schulgeldes. Die Stipendien werden unter anderem durch Spenden an die ETH Zürich Foundation finanziert.