Mit neuen Aufgaben ins neue Jahr
Lorenz Hurni als Prorektor Studium, Gisbert Schneider als Delegierter ETH Global, Lothar Thiele als Delegierter für Digitale Transformation: Drei Schlüsselfunktionen an der ETH Zürich werden neu besetzt.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der ETH Zürich ist der Bottom-up-Ansatz, den sie verfolgt. Er lässt den einzelnen Professuren und Departemente viel Freiheit, sich individuell zu entfalten. Doch die ETH Zürich ist mehr als die Summe ihrer Professuren. Um strategisch wichtige Themen vorwärtszutreiben oder Aufgaben über die gesamte Hochschule hinweg zu koordinieren, setzt die ETH auf das Engagement ausgewählter Professorinnen und Professoren, die als Delegierte oder Prorektoren für die Schulleitung bestimmte Aufgaben übernehmen. Drei dieser Schlüsselfunktionen wurden neu besetzt.
Lorenz Hurni neuer Prorektor Studium
Lorenz Hurni, seit 1996 Professor für Kartografie an der ETH Zürich, wird per Anfang 2018 neuer Prorektor Studium. Er übernimmt das Amt von Joachim Buhmann, der es nach vier Jahren abgibt, um sich im Forschungsrat des Schweizerischen Nationalfonds engagieren zu können.
Als Prorektor Studium unterstützt Hurni die Rektorin bei Projekten im Bereich der Lehre. Er ist für das Zulassungs- und Prüfungswesen in den Bachelor- und Masterstudiengängen zuständig, wo er insbesondere Wiedererwägungsgesuche und Rekurse beurteilen wird. Daneben kümmert er sich um das Qualitätsmanagement im Bereich der Lehre und ist qua seiner Funktion Vorsitzender der Kommission des Excellence Scholarship and Opportunity Programme (ESOP) und der Aufnahmeprüfungskommission.
Hurni hat sich bereits in verschiedenen Funktionen für die ETH engagiert. Als Delegierter des Präsidenten für Professorenberufungen hatte er die Aufgabe, die wissenschaftlichen Qualitäten der Kandidatinnen und Kandidaten und deren persönliche Eignung für eine ETH-Professorenstelle zu prüfen. Von 2009 bis 2013 war er Vorsteher des Departements Bau, Umwelt und Geomatik.
Bekannt ist Hurni als Chefredaktor des inzwischen multimedialen «Atlas der Schweiz», der mehrere Preise gewann sowie des «Schweizer Weltatlas», des Schulatlas für die Sekundarstufe im Auftrag der Erziehungsdirektorenkonferenz. Er ist Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Fachkommissionen, sowie der «Leopoldina - Deutsche Akademie der Naturforscher».
Gisbert Schneider neuer Delegierter ETH Global
Gisbert Schneider, Professor für Computer-Assisted Drug Design, übernimmt per 1.1.2018 das Amt als Delegierter ETH Global. Er löst Gerhard Schmitt ab, der diese Stelle vor neun Jahren etabliert hat und wesentlich prägte. Schmitt ist im Oktober nach Singapur gezogen, wo er die Leitung des von ihm initiierten Singapore-ETH Center übernommen hat
Als Delegierter ETH Global steuert Gisbert Schneider zusammen mit der gleichnamigen Stabsstelle die Umsetzung der globalen Strategie der ETH Zürich und ist erster Kontaktpunkt für alle internationalen Angelegenheiten. Er schmiedet strategische Allianzen und Partnerschaften, um die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der ETH dabei zu unterstützen, ihre globalen Netzwerke zu pflegen und zu erweitern. Denn die eigentliche internationale Zusammenarbeit erfolgt in erster Linie in den Professuren.
Gisbert Schneider promovierte 1994 an der Freien Universität Berlin. Nach mehrjähriger Tätigkeit in der pharmazeutischen Industrie (Roche, Basel) und seiner Habilitation an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg (Deutschland) wechselte er 2002 als Professor an die Goethe-Universität Frankfurt, bevor er 2010 an die ETH Zürich kam. Schneider ist Fellow der Universität Tokyo und Preisträger des Herman Skolnik Awards, um nur einige seiner jüngsten Auszeichnungen zu nennen. Der Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit liegt in der Entwicklung und Anwendung von Methoden der künstlichen Intelligenz für das Wirkstoffdesign der Zukunft.
Lothar Thiele neuer Delegierter für Digitale Transformation
Bereits per Anfang November 2017 wurde Lothar Thiele, Professor für Technische Informatik, zum Delegierten für Digitale Transformation ernannt. Diese Funktion wurde neu geschaffen angesichts des rasanten Transformationsprozesses, der Wirtschaft und Gesellschaft erfasst. Dieser fordert aber auch Hochschulen in ihrer gesamten Tätigkeit.
Thiele wird an der ETH neue Initiativen im Bereich Digitale Transformation koordinieren und konkrete Projekte fördern. Dazu gehört, global relevante Zukunftsthemen aufzuspüren und externe Partner mit den richtigen ETH-internen Expertinnen und Experten zu vernetzen. Schliesslich geht es auch darum aufzuzeigen, wie die führende Rolle, die die ETH Zürich auf diesem Gebiet bereits einnimmt, der Schweiz und der Welt zugute kommt. Als Delegierter für Digitale Transformation vertritt Thiele die ETH Zürich in Netzwerken, Gremien und Beiräten, nicht zuletzt auf politischer Ebene.
In seiner Forschung beschäftigt sich Thiele mit cyberphysischen Systemen, dem Internet-of-Things, eingebetteten Systemen und evolutionären Algorithmen. 2015 hat er den «EDAA Lifetime Achievement Award» der European Design and Automation Association erhalten. Thiele ist Mitherausgeber verschiedener wissenschaftlicher Publikationen und Mitglied von diversen Fachgesellschaften, darunter die Leopoldina. Ausserdem hat er Einsitz im Forschungsrat des Schweizerischen Nationalfonds.