Ein neues Zuhause für das Departement für Biosysteme

Heute feierte die ETH Zürich die Grundsteinlegung ihres Neubaus auf dem Campus Schällemätteli in Basel. Ab 2022 werden alle Forschungsgruppen des Departements für Biosysteme unter einem Dach und in direkter Nähe zu wichtigen Partnern vereint sein.

Grundsteinlegung
Timm Schroeder, Vorsteher des D-BSSE, und Ulrich Weidmann, ETH-Vizepräsident für Personal und Ressourcen, legen in Basel den Grundstein für das neue Gebäude. (Bild: ETH Zürich / Pino Covino)

Sie entwickeln mathematische Modelle zum besseren Verständnis von Epidemien, suchen in Datenbergen nach Zusammenhängen zwischen genetischen Eigenschaften und dem Auftreten von komplexen Krankheiten und testen Wirkstoffe an Zellgeweben auf elektronischen Chips. Die Forscherinnen und Forscher des Departements für Biosysteme (D-BSSE) in Basel verfolgen das Ziel, in interdisziplinärer Zusammenarbeit die synthetische Biologie und personalisierte und datenbasierte Medizin voranzubringen; Ingenieure, Experimentalbiologen und Bioinformatiker, alle werden sie ab 2022 im neuen Gebäude auf dem Schällemätteliareal Platz finden. Für das neue von Nickl & Partner Architekten geplante Gebäude investiert die ETH Zürich gut 200 Mio. Franken.

Zusammenarbeit mit Pharma und Medizin stärken

«Medizin und Life Science zählen zu den strategischen Schwerpunkten der ETH Zürich», sagte ETH-Präsident Lino Guzzella an der heutigen Grundsteinlegung. «Über unser Departement in Basel finden wir Zugang zu einem weltweit bedeutenden Forschungsverbund in diesem Bereich». Mit dem neuen Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität, dem Universitätsspital Basel und dem Kinderspital beider Basel soll das D-BSSE ein neues Zuhause bekommen und der Austausch mit der Industrie und der medizinischen Forschung weiter ausgebaut werden. «Bereits heute schätzen wir die Zusammenarbeit mit unseren Partnern vor Ort sehr und hoffen, dass wir durch die geographische Nähe künftig noch stärker vom gegenseitigen Know-How profitieren können», ergänzte Timm Schroeder, Professor und Vorsteher des D-BSSE. Der angestrebte, offene und interdisziplinäre Austausch spiegelt sich auch in der räumlichen Durchlässigkeit des geplanten Gebäudes; gleichzeitig formt dieses für das Campus-Areal eine einladende Adresse zur Stadt.

Neben Regierungsrat Conradin Cramer (BS) und Regierungspräsidentin Monika Gschwind (BL), zeigte sich auch die Rektorin der Universität Basel sehr erfreut darüber, dass die ETH in ihren Standort Basel investiert: «Wir sind sehr stolz auf die direkte Nachbarschaft und freuen uns ausserordentlich über die – durch diesen Neubau ermöglichte – langfristige Präsenz der ETH am Standort Basel», betonte Andrea Schenker-Wicki.

Synergien auch in der Infrastruktur nutzen

Auf dem Schällemätteliareal werden die ETH Zürich und die Universität Basel auch auf Infrastrukturebene näher zusammenarbeiten, wodurch sich weitere Synergien ergeben: Die im neuen ETH-Gebäude untergebrachten wissenschaftlichen Einrichtungen werden auch den Angehörigen der Universität zur Verfügung stehen, wie z.B. die Reinräume zur Herstellung von Mikroelektronik- und Body-on-a-Chip-Apparaturen und eine sogenannte Good Manufacturing Practice Facility, in der unter anderem implantierbare Zellen und künstliches Gewebe so hergestellt werden können, dass sie die Qualitätsanforderungen für klinische Studien bei Menschen erfüllen. Umgekehrt können ETH-Forschende die Versuchstierställe der Universität Basel mitbenützen, und das ETH-Gebäude bezieht Wärme, Kälte und Warmwasser von den umliegenden Gebäuden der Universität. Die jetzt schon gemeinsam mit der Universität betriebene Genomics Facility Basel wird am neuen Standort gemeinsam weitergeführt; hier stehen den Forschenden modernste Geräte für die Genomsequenzierung und Datenanalyse zur Verfügung.

Wie die ETH Zürich nach Basel kam

Das heutige Departement für Biosysteme wurde 2006 als Forschungszentrum in Basel gegründet. Noch im gleichen Jahr beschloss die Schulleitung der ETH Zürich, das Zentrum per 1. Januar 2007 strukturell in ein Departement zu überführen. Nach zwei Jahren des Aufbaus wurde es 2009 offiziell eröffnet und nahm seinen Betrieb als Forschungs- und Lehrdepartement der ETH Zürich auf – das erste und bislang einzige ausserhalb des Standorts Zürich. Seit seiner Gründung ist das Departement für Biosysteme auf dem Rosentalareal angesiedelt. Aus den anfänglich 7 Professuren sind deren 18 geworden mit rund 250 Nachwuchswissenschaftlern und 50 Mitarbeitenden, die derzeit auf mehrere Gebäude verteilt sind.

Impressionen von der Grundsteinlegung. (Bilder: ETH Zürich / Pino Covino und Daniel Gerngross)

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