Administrativuntersuchung abgeschlossen

Die Administrativuntersuchung am Departement für Biosysteme kommt zum Schluss, dass keine Gesetze verletzt wurden, jedoch über Arbeitsverträge Druck auf einige Doktorierende ausgeübt worden ist, und es zu Fehlern bei der Ausstellung von Arbeitsverträgen gekommen ist. Die ETH hat Massnahmen ergriffen und verstärkt die internen Kontrollen. Departement und betroffener Professor verbessern die Betreuung der Doktorierenden.

Die Administrativuntersuchung, die am 17. Juli 2018 am Departement für Biosysteme (D-BSSE) eingeleitet wurde, ist abgeschlossen. Hintergrund waren eine Umfrage der Mittelbauvereinigung sowie Meldungen von Dok­to­rierenden über mögliche mangelhafte Führung und Betreuung. Die ex­ter­nen Untersuchungsführer kommen zum Schluss, dass keine gesetzlichen Bestimmungen verletzt worden sind, aber dass in einigen Fällen Arbeits­ver­träge als Druckmittel eingesetzt wurden.

Professor bedauert und leitet Massnahmen zur Verbesserung ein

Der Professor bedauert, dass Doktorierende sich unter Druck gesetzt gefühlt haben und setzt alles daran, diese Situation künftig zu verbessern. In einer gemeinsamen Vereinbarung wurden unter anderem ein Coaching sowie weitere Massnahmen festgelegt. Schul- und Departementsleitung erwarten von allen Führungspersonen und Mitarbeitenden einen respekt­vollen und wertschätzenden Umgang untereinander.

Departement verbessert Betreuung von Doktorierenden

Das Departement für Biosysteme hat laut Untersuchungsbericht an­ge­mes­sen und schnell reagiert. Bereits im Sommer 2018, nur wenige Wochen nachdem sie von den Beschwerden erfahren hatten, haben die Profes­sorinnen und Professoren des D-BSSE entschieden, zusätzliche Mass­nah­men zur Verbesserung der Betreuungssituation umzusetzen. Diese wur­den gemeinsam mit den Doktorierenden erarbeitet. Unter anderem werden seither alle Doktorarbeiten von einem Gremium aus Expertinnen und Experten begleitet, das regelmässig involviert wird und mindestens eine externe Fachperson umfasst.

Implementierung eines Frühwarnsystems

Die Administrativuntersuchung hat auch gezeigt, dass die Kontrollen sei­tens der Personalabteilung nicht immer funktioniert haben. Künftig werden Personalabteilung und Rektorat Indikatoren wie Doktorats-Abbruchquote, Anstellungsgrad, Vertragsdauer oder Lohnniveau ETH-weit regelmässig überprüfen und bei negativen Anzeichen sofort eingreifen. Zur Minderung des Abhängigkeitsverhältnisses von Doktorierenden hat die Schulleitung beschlossen, das Vertragswesen so auszugestalten, dass über Anstel­lungs­verträge und deren Befristung kein Druck mehr auf Doktorierende ausgeübt werden kann.

Stärkung der Führungskultur

Im März 2019 hat die Schulleitung ausserdem ein umfassendes Mass­nah­menpaket zur Verbesserung der Führungs- und Betreuungssituation an der Hochschule beschlossen. Ab 2020 wird die Mehrfachbetreuung von Doktorierenden ETH-weit eingeführt. Das Departement Biosysteme hat diesen Schritt bereits im Sommer 2018 gemacht. Momentan wird zudem die Doktoratsverordnung überarbeitet, um die Rahmenbedingungen des Doktorats weiter zu verbessern. Ausserdem wird die ETH der Füh­rungs­kul­tur und Personalentwicklung in Zukunft noch mehr Gewicht beimessen. Deshalb hat die Schulleitung im Juni entschieden, ein neues zusätzliches Schulleitungsressort zu schaffen, das integral für das Personalwesen zuständig sein wird.

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