Anfang Mai ist die Autobiografie von Richard Ernst erschienen. Der 86-jährige emeritierte ETH-Professor erhielt 1991 den Chemie-Nobelpreis. Unser Quiz bringt Sie dem aussergewöhnlichen Forscher näher.
In unserer Quiz-Reihe nehmen wir Sie mit auf Erkundungstouren durch Forschung und Lehre der ETH Zürich. Diese Folge widmet sich einem herausragenden Forscher: Richard Ernst, dem vor fast 30 Jahren der Nobelpreis in Chemie verliehen wurde. Jüngst erschien nun die Autobiografie des mittlerweile 86-Jährigen, die er in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsjournalisten Matthias Meili schrieb.
Aus dem Leben eines Chemie-Nobelpreisträgers
- Frage 1 von 7
1. Wofür erhielt Richard Ernst den Chemie-Nobelpreis 1991?
✓ Richtig Richard Ernst wurde 1991 vom Nobelpreis-Komitee für seine bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung der Methoden hochauflösender kernmagnetischer Resonanzspektroskopie ausgezeichnet. Bei der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie (NMR) handelt es sich um eine Methode, mit der die elektronische Umgebung einzelner Atome und die Wechselwirkung mit den Nachbaratomen untersucht werden kann. So können Erkenntnisse über die Struktur und Dynamik von Molekülen gewonnen werden. Das Verfahren ermöglicht die Analyse der inneren Struktur diverser Materialien. Mit seiner Forschung hat Richard Ernst die Grundlagen für die Entwicklung des Magnetresonanztomografen (MRI) geschaffen, einem bildgebenden Verfahren in der Medizin zur Darstellung von Gewebe und Organen im Körper. (Bild Copyright: Felix Aeberli ©StAAG)
✘ Falsch Richard Ernst wurde 1991 vom Nobelpreis-Komitee für seine bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung der Methoden hochauflösender kernmagnetischer Resonanzspektroskopie ausgezeichnet. Bei der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie (NMR) handelt es sich um eine Methode, mit der die elektronische Umgebung einzelner Atome und die Wechselwirkung mit den Nachbaratomen untersucht werden kann. So können Erkenntnisse über die Struktur und Dynamik von Molekülen gewonnen werden. Das Verfahren ermöglicht die Analyse der inneren Struktur diverser Materialien. Mit seiner Forschung hat Richard Ernst die Grundlagen für die Entwicklung des Magnetresonanztomografen (MRI) geschaffen, einem bildgebenden Verfahren in der Medizin zur Darstellung von Gewebe und Organen im Körper. (Bild Copyright: Felix Aeberli ©StAAG)
- Frage 2 von 7
2. Richtig wohl war Richard Ernst der Gedanke, den Chemie-Nobelpreis als Einzelgewinner erhalten zu haben, nicht. Kaum hatte ihm das Nobelpreiskomitee die freudige Nachricht übermittelt – er empfing sie an Bord eines Flugzeugs auf dem Weg in die Vereinigten Staaten (s.Bild) -, stellte sich ein schlechtes Gewissen ein. «Was ist mit … ?», wurde er später in der Zeitung zitiert. Wen meinte Richard Ernst damit?
✓ Richtig Er meinte damit den Biophysiker und ETH-Professor Kurt Wüthrich. Ernst schreibt im Vorwort zu seiner Autobiografie: «Hat das Komitee in Stockholm Kurt Wüthrich, der mit der Methode grosse und wichtige Lebensmoleküle erforscht und verstanden hat, einfach übersehen? Als ich wenig später (nach dem Anruf des Nobelkomitees, Anm. d.Red.) realisiere, dass ich der alleinige Gewinner bin, ist mir der Preis vor allem peinlich.» Wüthrich ging dennoch nicht leer aus: 2002 bekam er ebenfalls einen Nobelpreis in Chemie – den vorderhand letzten, den ein ETH-Forscher erhielt. (nachzulesen auf Seite 8 der Autobiografie von Richard Ernst). (Bild: zVg Verlag Hier und Jetzt)
✘ Falsch Er meinte damit den Biophysiker und ETH-Professor Kurt Wüthrich. Ernst schreibt im Vorwort zu seiner Autobiografie: «Hat das Komitee in Stockholm Kurt Wüthrich, der mit der Methode grosse und wichtige Lebensmoleküle erforscht und verstanden hat, einfach übersehen? Als ich wenig später (nach dem Anruf des Nobelkomitees, Anm. d.Red.) realisiere, dass ich der alleinige Gewinner bin, ist mir der Preis vor allem peinlich.» Wüthrich ging dennoch nicht leer aus: 2002 bekam er ebenfalls einen Nobelpreis in Chemie – den vorderhand letzten, den ein ETH-Forscher erhielt. (nachzulesen auf Seite 8 der Autobiografie von Richard Ernst). (Bild: zVg Verlag Hier und Jetzt)
- Frage 3 von 7
3. Die Sitzordnung bei einer Nobelpreisfeier folgt einer alten Tradition. Neben wem wurde Richard Ernst platziert?
✓ Richtig Obwohl er es vorgezogen hätte, neben Königin Silvia platziert zu werden, sass Richard Ernst während des Banketts zwischen einer nicht namentlich genannten älteren Diplomatengattin und der Frau eines Feldmarschalls. Ernsts Frau Magdalena hingegen sass neben König Carl Gustav zu ihrer Rechten und dem Biophysiker Erwin Neher, der ebenfalls 1991 mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet wurde, zu ihrer Linken. Sie habe sich prächtig mit dem König unterhalten, vor allem über Reisen in ferne Länder, erzählte sie ihrem Mann Richard nach der Feier. (S. 170) (Bild Copyright: Felix Aeberli ©StAAG)
✘ Falsch Obwohl er es vorgezogen hätte, neben Königin Silvia platziert zu werden, sass Richard Ernst während des Banketts zwischen einer nicht namentlich genannten älteren Diplomatengattin und der Frau eines Feldmarschalls. Ernsts Frau Magdalena hingegen sass neben König Carl Gustav zu ihrer Rechten und dem Biophysiker Erwin Neher, der ebenfalls 1991 mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet wurde, zu ihrer Linken. Sie habe sich prächtig mit dem König unterhalten, vor allem über Reisen in ferne Länder, erzählte sie ihrem Mann Richard nach der Feier. (S. 170) (Bild Copyright: Felix Aeberli ©StAAG)
- Frage 4 von 7
4. Der Weg in die Wissenschaft lag nicht immer so klar vor Richard Ernst. Er hatte durchaus auch andere Ideen, was aus ihm werden sollte. Was war sein erstes Berufsziel?
✓ Richtig In seiner Autobiografie gibt Richard Ernst an, dass sein erster Berufswunsch Musiker oder Dirigent war. Denn Musik spielte in seinem Leben und dem der Familie Ernst eine wichtige Rolle. Als 8- oder 9-jähriger musste er Blockflöte lernen, mit elf Jahren folgte Cello. Am liebsten hätte er Klavier gespielt, um eigene Kompositionen zu testen, durfte aber nicht. So brachte er sich das Klavierspielen heimlich autodidaktisch bei. Seinen Berufswunsch gab er allerdings bald auf – mangels Talent, wie er schreibt. Die übrigen Berufswünsche sind frei erfunden, im Militär wurde er trotz pazifistischer Grundhaltung Leutnant. (S. 31 ff)
✘ Falsch In seiner Autobiografie gibt Richard Ernst an, dass sein erster Berufswunsch Musiker oder Dirigent war. Denn Musik spielte in seinem Leben und dem der Familie Ernst eine wichtige Rolle. Als 8- oder 9-jähriger musste er Blockflöte lernen, mit elf Jahren folgte Cello. Am liebsten hätte er Klavier gespielt, um eigene Kompositionen zu testen, durfte aber nicht. So brachte er sich das Klavierspielen heimlich autodidaktisch bei. Seinen Berufswunsch gab er allerdings bald auf – mangels Talent, wie er schreibt. Die übrigen Berufswünsche sind frei erfunden, im Militär wurde er trotz pazifistischer Grundhaltung Leutnant. (S. 31 ff)
- Frage 5 von 7
5. Welches war Richard Ernsts wissenschaftliches Erweckungserlebnis?
✓ Richtig
(Bild: zVg Verlag Hier und Jetzt)
Wissenschaftlich erweckt wurde Richard Ernst auf einem seiner Streifzüge durch das grosse Elternhaus in Winterthur. Auf dem Dachboden entdeckte der damals 13-jährige eine Kiste voller Glasflaschen, die Chemikalien enthielten. Ernst schleppte den Fund in den Keller, baute sich dort ein kleines Labor auf und spielte alle grundlegenden chemischen Experimente durch. Im Keller standen zudem unbeschriftete Apfelsaftflaschen mit teils gefährlichen Chemikalien wie Salzsäure – ein Vermächtnis seines Onkels Karl, der Ingenieur war und sich auch für Chemie interessierte. (S. 29/30)✘ Falsch
(Bild: zVg Verlag Hier und Jetzt)
Wissenschaftlich erweckt wurde Richard Ernst auf einem seiner Streifzüge durch das grosse Elternhaus in Winterthur. Auf dem Dachboden entdeckte der damals 13-jährige eine Kiste voller Glasflaschen, die Chemikalien enthielten. Ernst schleppte den Fund in den Keller, baute sich dort ein kleines Labor auf und spielte alle grundlegenden chemischen Experimente durch. Im Keller standen zudem unbeschriftete Apfelsaftflaschen mit teils gefährlichen Chemikalien wie Salzsäure – ein Vermächtnis seines Onkels Karl, der Ingenieur war und sich auch für Chemie interessierte. (S. 29/30)
- Frage 6 von 7
6. 1968 kehrte Richard Ernst nach einem Aufenthalt in den USA als Assistent an die ETH Zürich zurück, um die NMR-Forschung am Laboratorium für Physikalische Chemie voranzutreiben. Allerdings konnte er vernünftige Messungen auf den NMR-Spektrometern nur nachts zwischen halb eins und vier Uhr morgens durchführen. Was war der Grund?
✓ Richtig Direkt neben Richard Ernsts Labor verlief das Tram Richtung Irchel. Jedes Mal, wenn die elektrische Strassenbahn vorbeifuhr, störte eine erhebliche Streustrahlung das Magnetfeld. Ein stabiles Magnetfeld ist jedoch entscheidend für eine genaue Messung. Eine Analyse zeigte, dass die elektromagnetische Störstrahlung des Trams über mehrere Hundert Meter reichte. Innerhalb der ETH gab es keinen akzeptierbaren Ort, wo Richard Ernst und sein Team das Spektrometer ungestört betreiben konnten – es blieb ihnen keine andere Wahl, als in dem Zeitfenster zu arbeiten, in dem keine Trams fuhren. (S. 122) (Bild: zVg Verlag Hier und Jetzt)
✘ Falsch Direkt neben Richard Ernsts Labor verlief das Tram Richtung Irchel. Jedes Mal, wenn die elektrische Strassenbahn vorbeifuhr, störte eine erhebliche Streustrahlung das Magnetfeld. Ein stabiles Magnetfeld ist jedoch entscheidend für eine genaue Messung. Eine Analyse zeigte, dass die elektromagnetische Störstrahlung des Trams über mehrere Hundert Meter reichte. Innerhalb der ETH gab es keinen akzeptierbaren Ort, wo Richard Ernst und sein Team das Spektrometer ungestört betreiben konnten – es blieb ihnen keine andere Wahl, als in dem Zeitfenster zu arbeiten, in dem keine Trams fuhren. (S. 122) (Bild: zVg Verlag Hier und Jetzt)
- Frage 7 von 7
7. Was sammelte Richard Ernst leidenschaftlich?
✓ Richtig
(Bild: zVg Sotheby's, Inc. ©2018)
Richard Ernst und seine Frau Magdalena sammelten leidenschaftlich Thangkas. Zuletzt umfasste die Sammlung fast 1000 Objekte und zählte in Europa zu den bedeutendsten Sammlungen tibetischer und ostasiatischer Kunst. 2018 verkaufte das Ehepaar einen Teil der schönsten Thangkas über eine Auktion bei Sotheby’s in New York, weil es die sachgerechte Konservierung nicht mehr gewährleisten konnte. (S. 184 ff)✘ Falsch
(Bild: zVg Sotheby's, Inc. ©2018)
Richard Ernst und seine Frau Magdalena sammelten leidenschaftlich Thangkas. Zuletzt umfasste die Sammlung fast 1000 Objekte und zählte in Europa zu den bedeutendsten Sammlungen tibetischer und ostasiatischer Kunst. 2018 verkaufte das Ehepaar einen Teil der schönsten Thangkas über eine Auktion bei Sotheby’s in New York, weil es die sachgerechte Konservierung nicht mehr gewährleisten konnte. (S. 184 ff)
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ETH-News verlost 5 Exemplare unter all den Leserinnen und Lesern, die eine E-Mail mit dem Betreff «Autobiografie Richard Ernst» und ihrer Adresse im Textteil des Mails an die Redaktionsadresse news(at)hk.ethz.ch schicken. Teilnahmeschluss ist der 16. Mai 2020, 23:59 Uhr. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden von der Redaktion ausgelost und schriftlich informiert. Die Bücher werden per Post verschickt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.
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