Wir brauchen einen Grey New Deal

Psychische Krankheiten erhalten nicht die Beachtung, die ihnen gebührt, und sie werden tabuisiert, schreibt Gerhard Schratt. In Anlehnung an den Green New Deal schlägt er einen Grey New Deal vor.

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4 Kommentare

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  • Marcel Bischoff10.02.2021 09:11

    Sehr guter Beitrag, danke. Aus meiner persönlichen und SRH-Sicht sollte dank Steigerung der Enttabuisierung "alles" auf die Prävention gesetzt werden. Wie Martin Holzherr hier beschreibt, darf es nicht darum gehen, unser klassisches Medizinalsystem weiter zu alimentieren. Prävention braucht Köpfchen (passt zu den grauen Zellen...) und dann wird es halt schnell viel komplexer. Prävention ist schwierig, klar. Wir vom SRH stehen dafür ein, in der Geschäftswelt - also Unternehmen, Teams und Individuen - zu stärken, resilienter zu machen. Auch hier gilt es vor allem, präventiv die mentale Gesundheit dank Einstellungsveränderungen zu stärken. Das ist unser Beitrag. SRH = https://www.swiss-resilience-hub.ch/

     
       
    • Martin Holzherr21.01.2021 22:41

      Mehr Aufmerksamkeit für psychische Störungen führt heute zu mehr Diagnosen und Therapien, nicht aber zu mehr psychischer Gesundheit. Das scheint mir ein ernstes Problem, denn das Ziel eines „Gray New Deal“ sollte ja nicht der sein, dass noch weit mehr Menschen als heute die ganze Tour Diagnose, Auszeit und Therapie durchlaufen. Viel besser wäre es, wenn in der Folge weniger an psychischen Störungen erkranken. Doch mit dem heutigen System in dem Hausärzte, Psychiater und verschiedenste Einrichtungen auf Klienten warten, ist das nicht zu erwarten. Ideal wäre es, wenn es präventive Massnahmen gäbe, die etwa bereits in der Schule und Ausbildung, die Menschen so stärken könnten, dass sie weniger psychisch erkranken. Wie man das erreicht, das weiss heute wohl niemand.

       
         
      • Wolfgang Richter20.01.2021 17:19

        Ja, ein new Gray New Deal wie vorgeschlagen wäre eine sehr gute Sache für die Bevölkerung. Dabei sollte man aber nicht nur die psychiatrisch-pyschologische Seite besser erforschen, sondern auch die inzwischen immer mehr ins Bewußtsein kommenden organischen Ursachen vieler psychischer Krankheiten bzw. besser formuliert, vieler psychischer Störungen. Versteckte Entzündungen und die Rolle des Darms scheinen hier bereits vielversprechende Ansätze zu bieten. Wenn man die organischen Ursachen von psychischen Störungen erst mal richtig oder gut kennt, kann man sicher viel mehr Menschen helfen als bisher, die doch meist nur mit Antidepressiva oder Neuroleptika sozusagen "stillgelegt" werden. Man kennt ja, wie immer wieder zu hören und zu lesen, die Zusammenhänge mit den Botenstoffen und den psychischen Störungen sowie dann die Wirkung der Psychopharmaka eigentlich gar nicht. Die Medikamente werden deshalb mehr oder minder auf Verdacht verordnet.

         
        • Katarina Kliestenec21.01.2021 12:38

          Super Beitrag, voll einverstanden, bin dabei! Und was wären die konkreten Schritte beim Grey New Deal?