Kleider virtuell anprobieren
Wenn man bereits am Bildschirm wüsste, ob die Kleider aus dem Onlineshop passen, müsste man weniger zurücksenden. ETH-Studenten arbeiten an einer Lösung dafür.
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ETH-Student Fayçal M'hamdi kauft gerne ein. Allerdings bestellt er seine Kleider nie online, denn er findet es schwierig, die richtige Passform zu finden, da unterschiedliche Marken individuelle Grössenangaben haben. Die wenigen Online-Einkäufe, die er getätigt hat, musste er zurückschicken. Gemeinsam mit seinem Mitstudenten Pietro Zullo beschloss er, dieses Problem anzugehen.
Sie haben deshalb im Student Project House der ETH Zürich eine virtuelle Umkleidekabine entwickelt. Das System mit dem Namen Alter Ego benötigt lediglich ein Ganzkörperfoto und die Körpergrösse. Alter Ego erstellt dann einen virtuellen Avatar mit den Körpermassen, die anhand des Fotos und der Körpergrösse berechnet werden.
Um die Umkleidekabine zu nutzen, muss keine App heruntergeladen werden. Die Idee der Studenten ist, dass die virtuelle Umkleidekabine direkt als Plug-in auf den verschiedenen Shopping-Plattformen verfügbar sein kann. «Wir haben noch einen langen Weg vor uns, bis dieses Projekt spürbare Auswirkungen auf die Modeindustrie haben wird», sagt Fayçal M’hamdi.
Die beiden ETH-Studenten sind überzeugt, dass sie mit ihrer Idee einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten können. Online-Shops bieten oft einfache Rückgabesysteme, um Kunden zu halten. Dies hat aber enorme Auswirkungen auf die Umwelt, weil zurückgesandte Kleidung oft gewaschen und getrocknet werden muss, bevor sie wieder verkauft werden kann. Viele Kleidungsstücke werden auch einfach vernichtet.