Digital und integriert: Der Geschäftsbericht der ETH Zürich ist da!
Seit heute ist der Geschäftsbericht 2022 der ETH Zürich online. In dieser digitalen Form erscheint er zum ersten Mal. Er gibt einen Einblick in alle Bereiche der ETH und zeigt anhand eines interaktiven Wertschöpfungsmodells, wie die Hochschule funktioniert und welchen Beitrag sie für die Gesellschaft leistet.
- Vorlesen
- Anzahl der Kommentare
Das Vorwort von Joël Mesot, Präsident:
«Willkommen zum neuen Geschäftsbericht 2022 der ETH Zürich! Dieser zeigt auf, welchen Beitrag die ETH für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz und der Welt leistet.
Denn die ETH betreibt Forschung, Aus- und Weiterbildung und Wissenstransfer nicht aus Selbstzweck, sondern im Dienst der Gesellschaft. Es ist unsere Überzeugung, dass Forschung und Wissenschaft Triebkräfte für positive Veränderungen sind.
Diversität und Nachhaltigkeit
Da Nachhaltigkeit und Diversität feste Bestandteile der Kultur der ETH Zürich sind, wurden die Inhalte des Nachhaltigkeitsberichts und des Equality Monitorings in den Geschäftsbericht der ETH integriert. Überall im Bericht finden sich Vertiefungsmöglichkeiten zu diesen Themen, die entsprechend der Sustainable Development Goals gekennzeichnet sind.
Der Geschäftsbericht lässt Sie in unsere Forschungslabors und Lerneinrichtungen blicken. Lassen Sie sich von der Begeisterung unserer Studierenden anstecken, die im Berichtsjahr ihre kreativen Ideen im Student Project House (SPH) austesten konnten. Wie im SPH, so funktioniert auch in der Forschung nicht alles auf Anhieb. Forschung und Wissenschaft sind ein stetes Suchen nach Erkenntnissen, die den Test der Zeit bestehen müssen. Dies ist eine Seite des Wissenschaftsbetriebs, die in der öffentlichen Wahrnehmung oft nicht genügend zur Kenntnis genommen wird.
Als zentrale Akteure im Wissensnetzwerk Schweiz haben ETH-Forschende im vergangenen Jahr ihr Wissen vorangetrieben, es an unsere Studierenden weitergegeben und es auch mit Behörden und der Bevölkerung geteilt. Ihre Expertise fliesst in Beratungsgremien ein, sie schlägt sich in Studien zur Energiewende nieder, in sicherheitspolitischen Analysen und epidemiologischen Befunden. Einen spürbaren Effekt haben auch die Startups, die von Absolvent:innen gegründet werden: 2022 sind 26 neue Firmen dazugekommen. Eine Zahl, die mich besonders beeindruckt: ETH-Spin-offs haben erstmals die Marke von 1 Milliarde Schweizer Franken geknackt, die sie als Risikokapital erhalten haben. Die Summe ist ein Indiz dafür, dass Investoren in zunehmendem Masse auf die Innovationskraft der Marke ETH setzen und ihr vertrauen.
Ausdruck der Vernetztheit der ETH ist auch, dass sie sich mit ihren rund 25 000 Studierenden und mehr als 10 500 Mitarbeitenden politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen nicht entziehen kann. So haben die sich überlagernden Krisen auch auf das Hochschulleben abgefärbt. Während zu Beginn des Jahres 2022 die Pandemie und ihre Folgen noch spürbar waren, führten der Krieg gegen die Ukraine und schliesslich die Energiekrise und die sich eintrübenden Finanzaussichten des Bundes zu einer Gemengelage, die Sofortmassnahmen und planerische Weichenstellung notwendig machten.
Trägerfinanzierung
Die Trägerfinanzierung durch den Bund bildet die Basis für eine langfristige und nachhaltige Finanzierungspolitik. Details dazu finden sich in der Konsolidierten Jahresrechnung 2022.
2022 war deshalb erneut ein herausforderndes Jahr. Dies umso mehr, als die für die ETH und den Schweizer Hochschulplatz so zentrale Vollassoziierung zum europäischen Forschungsnetzwerk «Horizon Europe» weiter auf sich warten lässt. Wir verstärkten unsere bilateralen Kontakte, wo wir konnten, und bauten das internationale Netzwerk aus, indem wir beispielsweise der europäischen ENHANCE-Allianz beitraten. Die Allianz verfolgt das Ziel, länderübergreifend die Mobilität von Studierenden und Dozierenden zu fördern. In der Schweiz bauten wir das Angebot für den Dialog mit der Politik und den Behörden aus. So fand im Zürcher Innovationspark ein Austausch mit der SP-Bundeshausfraktion statt und der Hochschule wurde die Ehre zuteil, gleich zwei europäische Staatsoberhäupter als Gäste von Bundespräsident Cassis an der ETH empfangen zu können.
Wissenschaft braucht eine Risikokultur, sie braucht Gestaltungsspielräume, um sich entfalten zu können und in der langen Frist den grösstmöglichen Nutzen für die Gesellschaft zu schaffen. Die ETH kann auf das Vertrauen und die Unterstützung der Menschen in der Schweiz zählen. Mein aufrichtiger Dank geht deshalb an die Politik, an die Industrie und schliesslich auch unsere Freundinnen und Förderer. Bedanken möchte ich mich auch bei unseren Mitarbeitenden, die mit ihrem grossen Engagement alle zum Erfolg der Hochschule beitragen. Ihnen ist es zu verdanken, dass die ETH auch 2022 als eine der besten Universitäten der Welt ausgezeichnet wurde und auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken kann. Doch erkunden Sie selbst.»