Frisches Sprudelwasser stets dabei

Sprudelwasser für unterwegs auf Knopfdruck und ohne Abfall. Das ETH Spin-off bottleplus macht dies möglich. Mitbegründer Christian Käser spricht über Herausforderungen und was als nächstes kommt.

Christian Käser und Mitbegründer Linus Lingg trinken gerne und viel Sprudelwasser – wie tausende andere auch. Für Hahnenwasser gibt es dutzende praktische und optisch ansprechende Mehrwegflaschen für unterwegs. Für Sprudelwasser gibt es hingegen nur die bekannten Systeme für zu Hause. Ein System für unterwegs müsste doch realisierbar sein, waren sich die beiden einig. Investoren fanden sich schnell, denn vom Nutzen des Produktes sind viele überzeugt: Nachhaltig, trendig, praktisch, zukunftsweisend und fehlt bis anhin auf dem Markt. 

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Video: ETH Zürich; Nicole Davidson

Wie sah eure Produkt-Vision aus?

Uns schwebte ein System vor mit folgenden Eigenschaften:

-        Optisch ansprechend und praktisch, d.h. gutes Design, geringes Gewicht, handlich

-        Nachhaltig – auch betreffend Produktion und Lieferwege

-        Einfache Bedienung, erschwinglich

Als ETH-Studenten hatten wir ideale Voraussetzungen, um unser Projekt zu starten. Im ETH-Kurs «Lean Startup Academy» wurden wir während den ersten Schritten unterstützt, unter anderem in der Ideenvalidierung. Danach ging es weiter im Student Project House, wo wir weiteres Coaching und finanzielle Unterstützung erhielten. Zudem nutzten wir die Infrastruktur, um den ersten Prototypen zu fertigen. Mittlerweile trifft man uns im Rocket Hub an, wo wir vergünstigt co-worken dürfen und von einem weitreichenden Netzwerk profitieren.

Welche Technologien stecken hinter bottleplus?

Wir haben grundsätzlich keine neue Technologie erfunden, sondern bestehende Systeme weiterentwickelt. Das CO2-Gas muss für den Transport in einen Zwischentank, den «Carboniser», gefüllt werden, der unten an die Trinkflasche angebracht wird. Dieser muss klein sein und wenig Gewicht haben, aber gleichzeitig genügend Gas enthalten, um die Flasche mehrmals pro Tag auffüllen zu können.

Wie habt ihr dieses Problem gelöst?

Wir haben den Carboniser mit flüssigem CO2 befüllt, um die Füllmenge zu maximieren. Für den optimalen Gasfluss haben wir eine Steuerung im Miniformat entwickelt.

Was waren die grössten Herausforderungen?

Das ist sicherlich die industrielle Produktion. Alles, von der Flasche über den Carboniser bis zur Basisstation, musste neu designt und für die Massenproduktion vorbereitet werden. Gleichzeitig mussten wir alle Vorschriften und Sicherheitsaspekte berücksichtigen und geeignete Produzenten finden. Wir wollen der Nachhaltigkeit Willen möglichst lokal produzieren, was ausserdem die Kommunikation mit dem Produzenten erleichtert.

Wann kann man eure Flaschen kaufen?

Wir stehen jetzt buchstäblich in den Startlöchern. Die Massenproduktion der Flaschen hat teilweise bereits begonnen. Als nächstes stehen die Zertifizierungsprozesse für den Gaszylinder sowie für die Lebensmittelsicherheit an. Genaue Zeitpläne zu nennen ist immer schwierig, weil wir sehr viele Abhängigkeiten haben und immer Unvorhergesehenes dazwischenkommen kann.

Wo wird bottleplus erhältlich sein?

Vorerst übers Internet, das heisst unsere Webseite und auf Amazon. In der Schweiz sind wir auch mit Händlern im Gespräch, die unser System in ihren Läden vertreiben möchten. In die Basisstation passen im Übrigen die gleichen Gaszylinder wie für die existierenden Sprudelgeräte.

Wie geht es weiter?

Momentan fokussieren wir uns voll und ganz auf die industrielle Produktion der Sprudelwasserflasche und den hoffentlich baldigen Verkaufsstart. Wir denken jedoch auch schon einen Schritt weiter und würden zusätzlich gerne Aromen für das Wasser anbieten; hier sind bereits erste Tests am Laufen. Zudem schwebt uns ein Filtersystem vor, falls einmal kein einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung steht. Um all dies zu erreichen, suchen wir noch Investoren für die Optimierung der Produktion oder für die Entwicklung von künftigen Produkten.

Teambild
Die Gründer von bottleplus: Christian Käser (links) and Linus Lingg

Kontakt/Links:

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