Spin-offs als vielversprechende Investition
Die ETH Zürich blickt auf ein hervorragendes Spin-off-Jahr zurück. 2013 haben Forschende 24 neue Firmen gegründet. Das sind gleich viele wie im Rekordjahr 2009. Insgesamt erzielten die ETH-Spin-offs im letzten Jahr Investitionen von über 80 Millionen Schweizer Franken.
Viele Forscherinnen und Forscher wagten im vergangenen Jahr den Schritt in die Selbstständigkeit und schreiben so die Erfolgsgeschichte der ETH-Spin-offs weiter. 24 Jungfirmen sind 2013 aus der Hochschule heraus entstanden, die in den unterschiedlichsten Bereichen tätig sind. Wie bereits im Vorjahr befassen sich die meisten, nämlich sieben, dieser Firmen mit Informations- und Kommunikationstechnik. Je fünf Neugründungen stammen aus dem Maschinenbau und dem Dienstleistungs- und Beratungsbereich und je drei aus den Bereichen Biotechnologie und Elektrotechnik. Auf dem Gebiet der Neuen Materialien entstand im vergangenen Jahr ein Spin-off.
Konstant gute Resultate geliefert
Grosse Innovationskraft zeigten beispielsweise Forschende aus der Medizinaltechnik und den Life Sciences. Die Firmengründerin von ReHaptix entwickelte ein ausgeklügeltes Testgerät für die Messung der Bewegungsfähigkeit und des Tastsinns in Händen und Armen. Das Testgerät macht selbst kleine Therapiefortschritte von Patienten mit neurologischen Erkrankungen, etwa nach einem Schlaganfall, sichtbar. So hilft es nicht nur Diagnose und Therapie zu verbessern, sondern wirkt auch motivierend. Ein anderer Spin-off – Glycemicon – landete auf Anhieb unter den Top 100 Start-ups der Schweiz, obwohl er erst im Januar 2013 gegründet wurde. Der Wirkstoff von Glycemicon gibt Fettzellen die Reaktionsfähigkeit zurück und soll Diabetikern so zu einer funktionierenden Blutzuckerregulierung verhelfen. ReHaptix und Glycemicon waren denn auch unter den Gewinnern des Venture-Kick-Wettbewerbs und erhielten 130'000 Schweizer Franken als Startkapital.
Die Förderpreise, mit denen die ETH-Spin-offs 2013 ausgezeichnet wurden, sind zahlreich. Insgesamt erzielten sie Preisgelder von über 1,2 Millionen Schweizer Franken. Insbesondere im freien Markt zeigte sich, dass viele an einen nachhaltigen Erfolg der Jungfirmen glauben. Geldgeber haben im letzten Jahr mehr als 80 Millionen Schweizer Franken in ETH-Spin-offs investiert. «Schweizer Spin-offs und speziell die Spin-offs der ETH Zürich haben in den letzten Jahren konstant gute Resultate geliefert. Das ermutigt zukünftige Jungunternehmerinnen und hat Signalwirkung für Investoren aus dem In- und Ausland», sagt Silvio Bonaccio, Leiter von ETH transfer. Ausserdem zeigten diese Erfolge, wie viel der Forschungsplatz Schweiz der Gesellschaft und der Wirtschaft zu bieten habe.
Starthilfe zahlt sich aus
Die Firmengründerinnen und Firmengründer der ETH sind in der Regel jung. 2013 waren etwa 70 Prozent von ihnen Doktorierende und 30 Prozent Masterstudierende oder Mitarbeitende. Dass so viele junge Leute den Weg in die Selbstständigkeit wählen, freut Roland Siegwart, Vizepräsident Forschung und Wirtschaftsbeziehungen, enorm: «Für mich sind diese 24 Spin-offs der beste Beweis, dass die ETH Zürich in den vergangen Jahren klug in die Startup-Kultur und die Unterstützung für junge Forschende investiert hat». Siegwart spielt damit auf die zwei Förderprogramme an, welche die ETH in den letzten drei Jahren lanciert hat. Aus dem Pioneer Fellowships Programm, das Stipendien an Studierende und Doktorierende vergibt, die ihre Forschungsergebnisse in marktreife Produkte umwandeln wollen, entstanden 2013 nicht weniger als fünf Spin-offs. In den Innovation and Entrepreneurship Labs (ieLabs) entwickeln junge Forschende – zum Beispiel Pioneer Fellows – erste Prototypen und werden dabei von erfahrenen Coaches aus der Industrie unterstützt. Die ETH Zürich hat diese ieLabs 2012 und 2013 eröffnet und will sie im kommenden Jahr weiter ausbauen.