Zweitausend Jobs für Studierende
In dem einen Jahr seit ihrem Start hat die Online-Stellenplattform «ETH get hired» bereits eine halbe Million Besuche verzeichnet. Nun ist auch eine App in Planung.
Vor einem Jahr stellten das ETH Career Center und die Non-Profit-Organisation Telejob an der Polymesse offiziell die Online-Stellenplattform «ETH get hired» vor. Zuvor betrieb Telejob eine eigene gleichnamige Stellenplattform. Die Erfahrung von Telejob mit ihrer eigenen Plattform sowie die Arbeitsmarkterfahrung des Career Centers aus der Tätigkeit an der Schnittstelle zwischen Studierenden und den Unternehmen war eine ideale Voraussetzung für dieses gemeinsame Projekt, wie der Leiter des Career Centers Martin Ghisletti sagt.
Damals war noch unklar, wie sich die Job-Seite entwickeln würde. Heute weiss er: «Die Plattform stösst bei den Studierenden wie auch bei den Unternehmen und Universitäten auf reges Interesse.» Tatsächlich verzeichnete «ETH get hired» seit dem Start rund 500'000 Besuche. Zudem konnten sich die Studierenden auf mehr als 2000 Jobs bewerben. Dass die Seite Beachtung findet, spiegelt auch die Anzeigen-Wachstumsrate von 12 Prozent wider.
Gerade in diesem Jahr sei die Zahl der Jobanzeigen markant gestiegen, sagt Piotr Tokarczyk, Präsident von Telejob: «Dass neben den Universitäten auch so viele Firmen unsere Plattform nutzen, zeigt uns, dass wir uns nun etabliert haben.»
Laufbahn von Akademikern fördern
Die Jobs auf «ETH get hired» können sich an Bachelor- und Master-Studierende, aber auch an Doktorierende oder Postdoktorierende richten. Dies vor allem aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik (MINT). Laut Ghisletti sind derzeit Studierende mit Informatikprofilen am meisten gefragt.
Viele der Anzeigen werden von Finanz-, Beratungs- und Ingenieurunternehmen geschaltet. Sie alle müssen eines erfüllen: Die Anforderungsprofile der Jobs müssen ein Studiengebiet voraussetzen, welches auch an der ETH angeboten wird. Aushilfs- und Nebenjobs sollen auf der Plattform keinen Platz finden.
«Wir wollen gezielt die Laufbahn der Studierenden und Doktorierenden der ETH fördern», sagt Tokarczyk. Einerseits durch Jobinserate für Vollzeit-Berufseinsteiger und andererseits durch Praktika- oder Tranineeprogramm-Angebote. Letzteres zusammen macht derzeit mehr als ein Drittel der Inserate aus der Wirtschaft aus.
Weiterentwicklung geplant
Bei der Abrufung der Inserate direkt über die Internetseite soll es künftig nicht bleiben. «Wir planen eine App», sagt Ghisletti. Zudem überlegten sie sich, die Plattform mit Social-Media-Plattformen wie Linkedin zu verlinken. Genaueres steht jedoch noch nicht fest. Klar ist hingegen bereits, dass man den Bezahlprozess für ausländische Unternehmen vereinfachen will. Dies mit gutem Grund: «Die Stelleninserate von ausländischen Unternehmen nehmen zu.»
«Ich bin sehr zufrieden mit ‹ETH get hired›», sagt der Leiter des Career Centers. «Die Zusammenarbeit der beiden Organisationen war für alle eine ganz neue Erfahrung.» Telejob, eine Vereinigung des Mittelbaus (AVETH), ist eine Non-Profit-Organisation und besteht aus Doktorierenden, während beim ETH Career Center erfahrene Berufsleute arbeiten. «Da trafen zwei Kulturen aufeinander», erinnert sich Ghisletti. Man habe sich jedoch schnell gefunden. «Wir haben beide von einander lernen können.»